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In einem Dorf im Schwabenland,
da lebt, uns allen wohlbekammt,
da wohnt in einem Häus'chen klein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Des sonntags ist er Organist,
des montags fährt er seinen Mist,
des dienstags hütet er die Schwein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Des mittwochs fährt er in die Stadt
und kauft, was er zu kaufen hat,
'nen halben Hering kauft er ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Des donnerstags geht er in die Schul'
und legt die Buben übern Stuhl,
er haut so lange, bis sie schrein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Und wenn im Dorfe Hochzeit ist,
dann könnt ihr sehen, wie er frißt.
Was er nicht frißt, das steckt er ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Und wird im Dorf ein Kind getauft,
dann könnt ihr sehen, wie er sauft,
elf Halbe schüttet er sich ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Und wird im Dorf ein Schwein geschlacht,
dann könnt ihr sehen, wie er lacht,
die größte Wurst ist ihm zu klein,
dem armen Dorfschulmeisterlein.

Und wenns im Dorfe einmal brennt,
dann könnt ihr sehen, wie er rennt,
die nächste Ecke rennt er ein,
das arme Dorfschulmeisterlein.

Und wenn er dann gestorben ist,
begräbt man ihn auf seinem Mist.
Das Huhn setzt ihm den Leichenstein,
dem armen Dorfschulmeisterlein.