In des Gartens dunkler Laube saßen abends Hand in Hand Ritter Ewald schön und mutig neben Minna fest gebannt. Teure Minna, sprach er tröstend, Liebe, laß dein Weinen sein! Eh die Rosen wieder blühen werd ich wieder bei dir sein. Drauf zog er hinaus zum Kampfe fürs geliebte Vaterland und er dachte oft an Minna, wenn der Mond am Himmel stand. Und ein Jahr war kaum verflossen als die junge Knospe brach, Ritter Ewald schlich zum Garten, wo er sie zum letzten sprach. Und was sah er? In der Ferne hob ein Grabeshügel sich, und in Marmor stand die Inschrift: Minna lebt nicht mehr für dich! Da stand er betrübt und traurig: Ist das hier der Liebe Lohn? Ich Geliebter bin gekommen, finde dich im Grabe schon. Drauf zog er hinab ins Kloster, legte Schwert und Panzer ab: Eh die Rosen wieder blühten, gruben Mönche ihm sein Grab.