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Gut Gsell und du mußt wandern,
das Mägdlein liebt ein andern:
die ich geliebet hab,
bei der bin ich schabab.
Kann dir`s nicht genugsam klagen
mein Schmerz, Elend und Pein;
jedoch ich hoff,
es wird sich noch an ihr selbst rächen fein.

Reut mich allein mein junges Blut,
welches nach ihr verlangen tut,
daß ich von ihr sollt sein,
Unglück kommt gar darein;
so muß ich doch bekennen
und sollt ich sterben heunt:
`s ist gewißlich wahr, sags ganz und gar,
so bin ich doch nit feind.

So reut mich noch das Mägdelein,
dieweil es so zart und fein,
daß sie ihr junge Tag
verzehren soll in Klag
mit einem alten Mann,
da keine Freud ist an,
nur sauer sicht und stetig kriegt,
das Jahr nur einmal lacht.

Also muß ich mich scheiden hin,
wenn ich gleich jetzund traurig bin;
nach trübseliger Zeit
kommt gerne wieder Freud.
Wenn Gott der Herr läßt scheinen
sein lieben Sonnenschein
im grünen Wald, alsdann kommt bald
wiederumb Freud und Wonne.