Mein Gmüt ist mir verwirret, das macht ein Jungfrau zart; Bin ganz und gar verwirret, mein Herz das kränkt sich hart. Hab Tag und Nacht kein Ruh, führ allzeit große Klag, tu stets seufzen und weinen, In Trauren schier verzag. Ach, daß sie mich tät fragen, was doch die Ursach sei, warum führ ich solch Klagen und ich ihr's sagen frei, daß sie allein die ist, die mich so sehr verwundt: Könnt ich ihr Herz erweichen, würd ich bald wieder gsund. Reichlich ist sie gezieret mit schön'n Tugend ohn Ziel; höflich wie sich gebühret, ihres Gleichen ist nicht viel. Für andern Jungfraun zart führt sie allzeit den Preis; wann ichs anschau, vermeine ich sei im Paradeis. Ich kann nicht genug erzählen ihr Schön und Tugend viel; für Alle wollt ichs erwählen, wär es nur auch ihr Will, daß sie ihr Herz und Lieb gegn mir wendet allzeit, so würd mein Schmerz und Klagen verkehrt in großer Freud. Aber ich muß aufgeben und allzeit traurig sein, sollt mir gleich kosten's Leben: Das ist mein größte Pein, denn ich bin ihr zu schlecht, drum sie mein nicht acht. Gott wölls für Leid bewahren durch sein göttliche Macht!