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Es steht ein Lind in jenem Tal,
ach Gott, was tut sie da?
Sie will mir helfen trauren,
trauren, das ich so gar kein Buhlen hab.

So traur, du feines Lindelein,
und traur das Jahr allein!
Hat mir ein brauns Maidlein verheißen,
sie wöll mein eigen sein.

Ich kam wohl in ein Gärtelein,
darinnen ich entschlief;
mir träumet also süße
wie meins feins Leib gegen mir lief.

Sie tät mich freundlich umfangen,
sie gab mir viel der Freud;
nach ihr steht mein Verlangen,
ich wünsch ihr viel der guten Zeit.

Und da ich auferwachet,
da war es alles nicht:
Denn nur die lichten Röselein,
die reisten her auf mich.

So reis, so reis, feins Röselein,
so laß dein Reisen sein.
Hat mir ein feins Maidlein verheißen,
sie wöll mein eigen sein.

Da brach ich mir der Blättlein ab
als viel als ich ihr fand,
und gabs der Allerliebsten mein
in ihr schneeweißen Hand.

Da macht sie mir ein Kränzlein draus
und setzet mirs auf mein Haar;
das Kränzlein tät mich erfreuen
viel länger denn ein Jahr.

Und da das Jahr herumher war,
das Kränzlein mir verdarb:
Was fraget ich nach dem Kränzelein,
da ich mein feins Lieb erwarb?

Das Liedlein sei gesungen,
der Liebsten zu Dienst gemacht.
Ich wünsch ihr viel Freud und Wunne
und auch viel guter Nacht.