Es wollt ein Maidlein Wasser holn aus einem kühlen Bronnen, ein schneeweiß Hemdlein hätt sie an, dardurch schien ihr die Sonnen. Sie sicht sich hin, sie sicht sich um, sie meint, sie wär alleine; es kummt ein Ritter und sein Knecht, er grüßt die Jungfrau reine. Gott grüß euch, zartes Jungfräulein! Was steht ihr hier alleine? Wollt ihr dies Jahr mein Schlafbuhl sein, so ziehet mit mir heime. Und euer Schlafbuhl bin ich nicht, ihr bringt mir denn drei Rosen, die dies Jahr sind gebrochen ab, wohl zwischen Weihnacht und Ostern. Er ritt über Berg und tiefe Tal, er kunnt ihr keine finden, er ritt wohl für einer Malerin Tür: Frau Malerin, seid ihr drinne? Seid ihr darinne, so tret herfür und malet mir drei Rosen, wie sie dies Jahr gewachsen sein wohl zwischen Weihnacht und Ostern! Und da die Rosen gemalet waren, da hub er an zu singen: Freu dich, feins Mägdelein, wo du bist! Drei Rosen tu ich dir bringen. Das Mägdlein an dem Laden stund, gar bitterlich tät sie weinen: Ach Herr, ich habs im Schimpf geredt, ich meint, ihr fündt hier keine. Hast du's in einem Schimpf geredt, gar schimpflich wöllen wirs wagen! So bist du mein, und ich bin dein und schlafen wir zusammen.