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Ringsum ruhet die Stadt, still wird die erleuchtete Gasse, Und mit Fackeln geschmückt rauschen die Wagen hinweg. Satt gehn heim, von Freuden des Tages zu ruhen, die Menschen, Und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt, Wohl zufrieden zu Haus, leer steht von Trauben und Blumen, Und von Werken der Hand ruht der geschäftige Markt. Aber das Saitenspiel tönt fern aus Gärten, vielleicht, daß Dort ein Liebender spielt, oder ein einsamer Mann Ferner Freunde gedenkt und der Jugendzeit; und die Brunnen, Immerquellend und frisch rauschen an duftendem Beet; Still in dämmriger Luft ertönen geläutete Glocken, Und der Stunden gedenk rufet ein Wächter die Zahl. Jetzt auch kommet ein Wehn und regt die Gipfel des Hains auf, Sieh'! und das Ebenbild unserer Erde, der Mond Kommet geheim nun auch, die Schwärmerische, die Nacht kommt; Voll mit Sternen und wohl wenig bekümmert um uns Glänzt die Erstaunende dort, die Fremdlingin unter den Menschen Über Gebirgeshöhen traurig und prächtig herauf. Friedrich Hölderlin (1770-1843) ««« RR »»» |