"Die guten Meister des deutschen Hauses." - Seite 46
Es ist bestimmt in Gottes Rat

Text: Ernst von Feuchtersleben (1806-1849)
Zeichnung: oben und unten Ludwig Richter (1803-1884)
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Es ist bestimmt in Gottes Rat,
Daß man vom Liebsten, das man hat,
Muß scheiden.
Wiewohl nichts in dem Lauf der Welt
Dem Herzen ach! so sauer fällt
Als Scheiden! ja Scheiden!

So dir geschenkt ein Knösplein was,
So tu es in ein Wasserglas,- Doch wisse:
Blüht morgen dir ein Röslein auf,
Es welkt wohl noch die Nacht darauf;
Das wisse! ja wisse!

Und hat dir Gott ein Lieb beschert,
Und hältst du sie recht innig wert
Die Deine -
Es werden wohl acht Bretter sein,
Da legt man sie gar bald hinein;
Dann weine! ja weine!

Nur mußt du mich auch recht verstehn,
Ja, recht verstehn!
Wenn Menschen auseinandergehn
so sagen sie: auf Wiedersehn!
Ja, Wiedersehn!

Ernst von Feuchtersleben (1806-1849)
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