ZUM GEDENKEN
AFRIKAMISSIONARE 2006 - 2018
Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die Nachricht, dass Bruder Franz Oberreuter am 10. November 2005 in Hausen, Rheinland, verstorben ist. Ein ausführlicher, offizieller Nachruf folgt in der nächsten Ausgabe. Doch an dieser Stelle soll an seine Medienarbeit für die Afrikamissionare und für kontinente erinnert werden. Bruder Franz wusste nicht nur über die Bedeutung der Medienarbeit, er hat sich auch persönlich sehr stark auf diesem Gebiet engagierte. Als Provinzsekretär war er verantwortlich für „Kontakte“, der internen Informationszeitung der deutschen Provinz. Daneben baute er die Diathek der Gemeinschaft in Köln auf und verwaltete das Fotoarchiv. Sein Material wurde für verschiedenste Veröffentlichungen genutzt. Zunächst skeptisch, erkannte er doch bald die Vorzüge des digitalen Filmens. Am Computer perfektionierte er seine Filme über die Geschichte der Afrikamissionare und andere afrikanische Themen. Lange Abende verbrachte er damit, Filme am Computer zu editieren und als DVD zu veröffentlichen. Um kontinente hat er sich verdient gemacht, weil er immer dann, wenn Not am Mann war, hilfreich mit seinem Können einsprang. hbs
Am 10.11.2005 starb Franz-Otto Oberreuter, „Bruder Franz“, wie er genannt wurde, in Hausen im Westerwald. Am 13. 01. 1928 wur de er in Wetzlar geboren. Nach Volksschule und Handelsschule begann er 1944 bei den Buderuswerken in Wetzlar eine kaufmännische Lehre, wurde aber 1945 noch als Luftwaffenhelfer eingezogen. Nach Kriegsende setze er seine Lehre fort und legte die Prüfung zum Kaufmannsgehilfen ab.
Am 01.08.1957 trat er als Brudermissionar bei den Weissen Vätern ein. Von 1958 bis 1960 war er im Noviziat in Hörstel in Westfalen. Danach wurde er gleich zum Ökonom im neuen Studienheim in Amberg ernannt. Im November 1960 bekam er eine Ernennung nach Frankfurt als Prokurator. Zeitweise übernahm er auch das Ökonomat des Hauses.
Nach 1962 wurde Köln seine Heimat bis zu seinem Tod. Zunächst arbeitete er im „Afrikanum“ Köln-Deutz als Sekretär und half bei der Gestaltung und Herausgabe zweier Zeitschriften für afrikanische Studenten.
Im Februar 1965 zog das Afrikanum um nach Köln-Nippes. Er blieb bis 1969 Sekretär des Afrikanums. 1970 kam das Provinzialat von Frankfurt nach Köln. Bruder Franz wurde Provinzsekretär. Bevor er diese Aufgabe übernahm, lernte er Englisch in England. Es folgte ein siebenmonatiger Aufenthalt in Afrika, um Einblick in die Arbeit der Mitbrüder zu bekommen. Nach einem halben Jahr in Malawi besuchte er noch je zwei Wochen Ghana und Obervolta. Von Dakar aus kam er per Schiff über Marseille Ende Februar 1970 in die Heimat zurück. Pater Johannes Steinkamp war der erste Provinzial, dem er diente. Danach folgten fünf weitere Provinziale, denen er diente. Neben dem Versenden von Informationen und Rundschreiben, erweiterte er die Adressenkartei zu einer Datenbank für jeden Mitbruder. Franz setzte sich in der Jugendarbeit ein, erstellte Ausstellungsmaterial, Informations- und Werbeschriften. Er baute eine Diathek auf, machte Videofilme. Franz nahm sich der Urlaubermissionare an, organisierte für sie jedes Jahr Treffen und Ausflüge; er war im Kirchenvorstand von unserer Pfarrei St. Monika. Seine vielseitigen Veranlagungen und seine reiche künstlerische Begabung werden noch lange im „Afrikanum“ nachwirken.
Seit Herbst 2004 ließ seine Gesundheit nach. Am 03.11. wurde Franz erschöpft ins Krankenhaus in Köln-Longerich eingeliefert. Am 08.11. wurde er dort entlassen und ins Pflegeheim nach Hausen im Westerwald gebracht, wo er am 10.11. verstarb. Er wurde auf dem Friedhof in Linz im Kreis der Mitbrüder beigesetzt.
Pater Karl Stengel ist am 26. 11. 2005 im Alter von 101 Jahren und 10 Monaten gestorben.
Karl Stengel wurde am 26. 01. 1904 in Haigerloch geboren. Mit 14 Jahren kam er ins Gymnasium der Weissen Väter in Haigerloch. Es folgten die Gymnasien Rietberg und wieder Haigerloch. In Linz machte er 1925 das Abitur. Nach dem Philosophiestudium in Trier ging er 1927 ins Noviziat nach Marienthal / Luxemburg. 1929 – 1933 studierte er in Trier Theologie. Am 11.03.1932 legte er dort den ewigen Eid ab und erhielt am 01.04.1933 die Priesterweihe. Nach einem vierjährigen Einsatz am Gymnasium in Rietberg erhielt er die Ernennung nach Afrika. Am 17.08.1937 reiste er, per Schiff nach Dar-es-Salaam / Tansania. Seine Wirkungsstätten waren Ujiji am Tanganjikasee und Kaengesa im Hochland von Tansania. Dort war er wieder tätig als Lehrer und geistlicher Begleiter der Schüler für nahezu 30 Jahre. Aus gesundheitlichen Gründen kam er im Juli 1966 nach Haigerloch zurück. In Haigerloch blieb er missionarisch rührig bis seine Kräfte es nicht mehr erlaubten. Er bot sich für seelsorgliche Dienste und Aushilfen an, wo er eben konnte. Er hat sich immer gern bei Jugendtreffs in den Gruppen beteiligt. Er warb für das Kontinente-Magazin, verkaufte Kalender und er wurde als „Klagemauer“ angesehen, wo jeder und jede hintreten und das Herz ausschütten konnte. Leider wurde mit den Jahren sein Gehör immer schwächer, und so musste er schließlich auch von diesem Dienst Abschied nehmen.
Während der Jahre in Haigerloch feierte er sein Goldenes, sein Diamantenes, sein 65-jähriges, sein 70-jähriges Priesterjubiläum und seinen 100. Geburtstag, wozu selbst aus Rom Pater Thévenot, ein Generalassistent der Afrikamissionare, anreiste und ihm die Urkunde des päpstlichen Segens persönlich überreichte. Alle diese Ereignisse fanden statt im Kreise seiner großen Familie und seiner Mitbrüder. Dabei drangen immer seine Güte und sein echt schwäbischer Humor zutage. Wie die Schwaben sagen: Karl war ein herzensguter und leutseliger Seelsorger. Die letzten Jahre waren für ihn Zeit der Stille und des Gebetes. Dadurch wird er manchen jungen Afrikanern und Afrikanerinen zum geistlichen Beruf verholfen haben. Als Wahlspruch für seinen Heimgang schrieb Pater Stengel: „Mein bist du; ich habe dich bei deinem Namen gerufen“. Das Requiem fand am Donnerstag, dem 01.12.2005, in der St.-Anna-Kirche in Haigerloch statt, anschließend war die Beerdigung auf dem dortigen Friedhof.
Er stammt aus Seligenstadt am Main. Dort wurde er am 15. Dezember 1929 geboren. 1953 machte er in Großkrotzenburg, am Kreuzburg-Gymnasium der Weissen Väter, sein Abitur.
Nach dem Philosophiestudium in Trier ging er 1955 nach Maison Carée in Algerien ins Noviziat. Von 1956 bis 1959 studierte er im belgischen Heverlee Theologie und empfing am 17. Juli 1959 in Freiburg-Littenweiler die Priesterweihe.
Im März 1960 reiste er nach Afrika in sein neues Wirkungsgebiet in Burundi. Ein halbes Jahr lernte er die Sprache in Jenda, dann trat er seine erste Stelle als Vikar in Mutumba an. Später wirkte er als Seelsorger in verschiedenen Pfarreien. 1967 gründete er die Pfarrei Bubanza, 1975 wurde er Pfarrer in Jenda. Während der schwierigen Zeiten, in denen
Burundi
von Stammeshass und Bürgerkrieg zerrissen war, erwies er sich als wahrer Mann Gottes, der aus seiner tiefen Gottverbundenheit die Kraft schöpfte, selber inneren Frieden zu bewahren, und andere zu Taten des Friedens zu ermuntern.
1977 stürzte er beim Bau einer Kirche durch das Eternitdach auf den Boden und musste zur Behandlung mit dem Flugzeug nach Deutschland transportiert werden. Während er noch in Deutschland war, erlitt er im folgenden Jahr einen Herzinfarkt.
1978 folgte er einem Pastoraltheologischen Kurs in Mainz.
1979 ging er nach Burundi zurück, zur Seelsorge nach Gihanga. Zweimal kam er zu einer Kur zurück nach Deutschland.
1985 kam er ganz nach Deutschland zurück und wurde nach München ernannt, im folgenden Jahr kam er als Superior nach Linz. Da sich seine Herzprobleme verstärkten, zog er drei Jahre später nach Trier, wo er bis zu seinem Tode lebte. Vollamtliche Funktion konnte er nicht mehr übernehmen. Doch er machte sich weiterhin nützlich durch Aushilfen in Pfarreien und als Seelsorger in verschiedenen Schwesterngemeinschaften.
Allmählich verschlechterte sich seine Gesundheit. Er musste lernen, statt anderen zu dienen, selbst Dienste anzunehmen. Als tief spiritueller Mensch ging er den Leidensweg Christi mit, auch als er zuletzt an den Rollstuhl und das Bett gefesselt war. Das Atmen fiel immer schwerer, ein Sauerstoffgerät verhalf ihm zu etwas mehr Lebensqualität. Aber sein schwaches Herz war durch die Leiden der letzten Monate stark mitgenommen. Nach einem weiteren Krankenhausaufenthalt verstarb Josef am 29. August 2006 im Pflegeheim St. Elisabeth in Trier, in dem er seine letzten Wochen verbrachte.
Josef Stumpf wurde am 29. November 1930 in Strachowitz im Sudetenland geboren. Er besuchte die Volks- und Hauptschule in seiner Heimat. Als Flüchtling kam er 1946 mit seiner Familie nach Groß krot zenburg, dort begegnete er den Weissen Vätern, bei denen er ab 1946 die Missionsschule besuchte und 1952 das Abitur machte.
Danach studierte er Philosophie bei den Weissen Väter in Trier. Zum Noviziat und Theologiestudium ging er nach ‘s Heerenberg in den Niederlanden und Monteviot in Schottland. Am 20. Juli 1958 wurde er in München zum Priester geweiht.
Drei Jahre verbrachte Josef als Ökonom und Lehrer an der Missionsschule der Weissen Väter in Rietberg. 1962 durfte er nach Kasama/ Sambia ausreisen. Nach einem Sprachkurs in Ilondola begann die missionarische Tätigkeit in Lubushi. In der Erzdiözese Kasama hat Josef in acht verschiedenen Pfarren gewirkt. Er wurde oft versetzt; allein nach Lubushi kehrte er dreimal zurück. Er war bereit, überall hin zu gehen, wo Not am Mann war. Nach einem Sabbatjahr kehrte Josef im Jahre 2000 nach Sambia in die Pfarrei Nondo zurück.
Einer seiner Mitbrüder in Nondo schrieb über Josef: „Pater Stumpf hat mit uns zusammen die Außenstationen aufgebaut und Gebetsleiter und Katecheten ausgebildet. Auch als er wegen seines Alters nicht mehr alle Außenstationen besuchen konnte, hat er doch vielen Leuten auf der Hauptstation und in einigen Außenstationen in ihren Nöten an Leib und Seele geholfen.“
Kurz bevor die Pfarrei Nondo dem Diözesanklerus übergeben werden sollte, erlitt Josef einen Schlaganfall. Auf Anraten der Ärzte wurde er von Lusaka nach Südafrika geflogen, aber auch dort konnten die Ärzte sein Leben nicht retten. Er verstarb am 19. August 2006 in Johannesburg, wo er auch beerdigt wurde. Bei der Abreise nach Südafrika sagte Josef: „Ich komme bald zurück. Ich möchte nach Sambia zurückkehren.“ Aber es war ihm nicht vergönnt, in seinem geliebten Sambia zu sterben und dort beerdigt zu werden.
Sein Leben ist ein Beispiel dafür, dass ein Christ, und erst recht ein Missionar, auf Erden keine dauernde Bleibe hat. In jungen Jahren wurde er aus seiner Heimat entwurzelt. Über viele Stationen seines Lebens folgte er dem Ruf Gottes, bis er schließlich mit seinem Tod in der Fremde in die ewige Heimat einging. Er war ein Pilger, der auf dem Weg blieb, tief verwurzelt in Gott und seinem missionarischen Beruf. Er trug dazu bei, die Welt zu verbessern, wo sein Weg ihn hinführte und verlor nie das letzte Ziel, die ewige Heimat, aus den Augen.
Georg Purzer wurde 1934 in Ehenfeld als Kind der Eheleute Josef und Theresia Purzer geboren. Am Gymnasium der Weissen Väter in Großkrotzenburg machte er 1955 das Abitur. Sein Weg führte über das Philosophiestudium bei den Weissen Vätern in Trier 1957 ins Noviziat nach Gap in Frankreich. 1958 begann das Theologiestudium im Scholastikat im nordafrikanischen Karthago. Am 9. Juli 1961 wurde er in Amberg zum Priester geweiht. Acht Monate später reiste er zum ersten Afrikaeinsatz nach Westafrika in das heutige Burkina Faso, wo er als Kaplan in der Gemeindeseelsorge eingesetzt war. 1968 wurde er Pfarrer in Manga. 1970 folgte nach seinem Heimaturlaub ein Studium der Katechetik und Homiletik in München und ab 1972 die Mitarbeit bei Sonolux, einer Initiative von Missio München.
1975 lernte er in München die „Integrierte Gemeinde“ kennen, die fortan in das Zentrum seines Lebens rückte, er arbeitete nebenberuflich in einer Pumpenfabrik in Wangen und in einem Hotel am Walchensee. 1981 ging er im Rahmen seiner Mitarbeit bei der Integrierten Gemeinde nach Andrea, Italien, ein Jahr später nach Wangen–Blitz. 1988 sandte ihn die Integrierte Gemeinde nach Morogoro in Tansania, später nach Dar-es-Salam. 1997 kam er in das schwäbische Hergesweiler zur Arbeit in der Seelsorge. Als die Integrierte Gemeinde die Villa Cavaletti kaufte, wurde er dorthin ernannt. 2001 kehrte Pater Georg Purzer in die Gemeinschaft der Weissen Väter zurück, wohnte in der Gemeinschaft in München, arbeitete aber weiterhin für die Integrierte Gemeinde.
Pater Purzer starb am 20. Juli 2006 in München und wurde dort am 30 Juli unter großer Anteilnahme der Integrierten Gemeinde, von Mitbrüdern und Angehörigen beigesetzt.
Pater Bogenrieder ist am 27. September 2006 in der Uni-Klinik Tübingen an Leukämie gestorben.
Fridolin Bogenrieder wurde am 29. März 1934 in Ahlen bei Biberach an der Riss geboren. Von 1940 bis 1946 besuchte er dort die Grundschule und 1946 bis April 1949 das Progymnasium der Weissen Väter in Haigerloch. Danach war er von Mai 1949 bis März 1954 Schüler am Gymnasium in Großkrotzenburg und machte dort 1954 das Abitur. Von Mai 1954 bis August 1956 studierte er in Trier Philosophie. Im September 1956 ging er nach Maison Carrée ins Noviziat der Weissen Väter und von Oktober 1957 an absolvierte er in Carthago in Tunesien das Theologiestudium. Am 09. Juli 1960 wurde er in Geislingen bei Balingen zum Priester geweiht. 1961 reiste P. Bogenrieder zu seinem ersten Missionseinsatz nach Sikasso / Mali. Nach dem Sprachstudium war er Vikar in der Pfarrei Kimpa rana bis zum ersten Heimaturlaub im August 1966. Danach arbeitete er in der Pfarrei Karangasso bis zum nächs ten Urlaub 1970. Anschließend wurde er Pfarrer in seiner früheren Pfarrei Kimparana, wo er bis 1980 blieb. Von dort kehrte er wieder nach Karangasso zurück. Ab 1984 war er vier Jahre Superior in Haigerloch und kehrte Ende 1988 wieder nach Mali zurück. Ende Oktober 1994 wurde er zum Generalvikar der Diözese Sikasso ernannt. 1995 übernahm er, nach dem Tod seines Bischofs, Msgr. Cissé, für zwei Jahre als Administrator die Leitung der Diözese Sikasso. Im Alter von 63 Jahren erhielt P. Bogenrieder eine neue Ernennung, die das Erlernen einer anderen Sprache erforderlich machte. Diese Umstellung war für ihn nicht leicht. Dazu kamen gesundheitliche Probleme, vor allem Operationen an der Hüfte und an den Knien. P. Fridolin Bogenrieder war nicht nur ein guter Organisator, er war hoch geschätzt als Seelsorger. Er war auch ein Mann mit tiefem Glauben.
Bruder Walter Fest ist am 04. Juni 2007 im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier gestorben.
1925 wurde er in Friedrichshain/Schlesien, Diözese Breslau, geboren. Nach der Volksschule in Ratibor besuchte er das staatliche König-Wilhelm-Gymnasium in Breslau, wo er das Kriegsabitur erhielt. Ende Mai 1943 wurde er zum Reichsarbeitsdienst, danach zur Wehrmacht einberufen und kam verwundet in russische Gefangenschaft. Im August 1945 wurde er entlassen. Seine aus Schlesien evakuierte Familie fand er 1946 in Westenholz bei Paderborn wieder. Er entschloss sich, das Schmiedehandwerk zu erlernen, und legte September 1950 die Gesellenprüfung ab.
Da er Missionsbruder werden wollte, kam er Oktober 1950 in das Brüderpostulat Langenfeld in der Eifel, begann 1951 das Noviziat und legte am 22. August 1953 den ersten Eid ab. In der Zeit im internationalen Brüderscholastikat Marienthal, Luxemburg war er bald für die Brüderausbildung in den Metallberufen verantwortlich. Nach einer Mitarbeit in Hörstel am Neubau des Noviziats und in Totteridge/London am Umbau des Klerikerscholastikats absolvierte er einen zweijährigen Fachkurs für Maschinenbau an der Höheren Technischen Lehranstalt in Trier. Den ewigen Eid legte er am 04. August 1959 in Großkrotzenburg ab und erhielt die Ernennung nach Tansania. Am 07. Februar 1961 reiste er aus. Nach dem Kiswaheli-Sprachkurs führte sein Weg über viele Aufgaben und verschiedene Stationen. Er war auch jahrelang der Privatchauffeur von Bischof Ch. Msakila, ein Dienst, der Geduld und Fingerspitzengefühl erforderte. Alle Dienste führte Walter mit echt missionarischem Eifer, jedoch in seiner stets ruhigen und durch deutsche Gründlichkeit geprägten Art und Hilfsbereitschaft aus. Auf ihn konnte man sich verlassen. Meist war er verantwortlich für Bauarbeiten. Ein Gemüsegarten und Hühnerzucht waren sein Hobby. Er war ein stiller Mensch, zu jedem Dienst bereit und gern in Gemeinschaft. Eine tiefe Frömmigkeit war das feste Fundament seines Lebens.
Krankheitshalber kehrte Walter Fest nach 44 Jahren Dienst in Afrika im September 2005 nach Deutschland zurück. Er hatte sich wegen Blasenkrebs verschiedener Operationen und Behandlungen zu unterziehen. Er klagte nie. Im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier starb er am 04. Juni 2007. Am Freitag, dem 08. Juni 2007 wurde er auf dem Hauptfriedhof in Trier zu Grabe getragen.
Bruder Friedemann Schlecht ist am 21. Oktober 2007 im Missionshaus in Haigerloch verstorben. Viele Menschen kennen ihn auch, weil er sich nach seinem Einsatz in Axams, Österreich, weiter um die Kontakte mit den dortigen Freunden und Wohltätern der Weissen Vätern kümmerte, als das einzige Haus der Weissen Väter in Österreich geschlossen werden musste. Von Haigerloch aus blieb er mit den Menschen in Verbindung. Der Versand des Jahreskalenders an über 1000 Freunde in Österreich war stets eine besondere Aktion, die ihn nach Axams zurückführte. Nie war Friedemann krank gewesen in seiner Zeit als Missionar in Ruanda oder Tschad. Dann kam die Krankheit sehr plötzlich, als er vor einem halben Jahr operiert werden musste. Die Ärzte entdeckten Krebs und diese Krankheit forderte schließlich sein Leben.
Geboren wurde Friedemann Schlecht am 8. September 1934 in Lörrach. Nach der Schulzeit machte er in Singen eine Schreinerlehre. Nach der Gesellenprüfung 1956 arbeitete er noch vier Jahre in seinem Beruf und kam 1960 zu den Weissen Vätern nach Langenfeld ins Postulat und nach Hörstel ins Noviziat 1960 bis 1962. In Hörstel legte er am 15. August 1962 den ersten Missionseid ab. Dann ging er ins Scholastikat nach Mours in Frankreich.
Am 14. Oktober 1965 reiste er erstmals als Missionar nach Afrika, er war nach Ruanda ernannt. Dort war er als Leiter von Schreinerwerkstätten an verschiedenen Missionsstationen tätig. Eine Unterbrechung seines Ruanda-Aufenthaltes war die Zeit von 1982 bis 1986 in der er als Ökonom in Haigerloch eingesetzt und dort auch in der Jugendarbeit tätig war. Danach ging es zurück nach Ruanda. Ab 1991 folgte ein Einsatz in der Schreinerei von Doiti, Tschad, bis 1997, den er für Sabbatjahr 1994 bis 1995 unterbrach, bevor er 1997 in die Heimatprovinz Deutschland zurückkam. Nach einem Urlaub wurde er nach Axams in Österreich ernannt, wo er als Ökonom tätig war, sich um die Bezieher der Missionszeitschrift "Kontinente" kümmerte und die Freunde der Weissen Väter betreute. Bruder Friedemann Schlecht hat nun sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurückgelegt. Möge der Herr unserem verstorbenen Mitbruder für alles Gute belohnen, das er im Dienst an der Frohbotschaft für die Menschen in Afrika und hier in Europa tun durfte.
Pater Willibald Rothler ist am 3. Januar 2008 in Hanau gestorben.
Willi wurde am 18. April 1938 in Nürnberg geboren. 1944 kam er in die Volksschule. Das Abitur machte er 1958 am humanistischen Gymnasium in Miltenberg und er entschloss sich, Priester und Missionar zu werden.
Willi begann bei den Weissen Vätern in Trier das Philosophiestudium, ging 1960 nach Franklin, USA, ins Noviziat und 1961 begann er in Eastview, Kanada, das Theologiestudium und Scholastikat. 1964 legte er in Eastview den ewigen Eid ab und wurde am 03.07.1965 in Horb am Neckar zum Priester geweiht.
Er erhielt seine erste Ernennung in die Diözese Kasama, Sambia, Nach dem Sprachstudium wurde er Kaplan in der Pfarrei Mulobola. Von 1967 bis 1986 war er im pastoralen Dienst in Kasama, Malole. Die meiste Zeit war er auf der Insel Chilubi im Bangweolo See, die zur Diözese Kasama gehört. Er pflegte stets gute Kontakte mit der einheimischen Bevölkerung. Sein wichtiges Anliegen war „Hilfe zur Selbsthilfe“, wobei er sich besonders den Armen zuwandte. „Kleine Christliche Gemeinschaften“ wurden zur Priorität für ihn. Er führte seine Aufgaben und Dienste mit klarer Überzeugung aus.
1986 war er auf Heimaturlaub und zum Bibelkurs und großen Exerzitien in Jerusalem. Dann ging er bis März 1991 wieder auf die Insel Chilubi. Als er ernsthaft an Meningitis erkrankte, kam er in die Heimat zur Behandlung und Erholung. Von Juni 1991 an bis April 2006 arbeitete er in den Pfarreien Kapatu und Nonda in der Diözese Kasama. Er selber nannte die Einwohner dieser Gegenden eine „fleißige Bevölkerung“. Auf Kapatu war er besonders stolz, das von 1905 bis zur Übergabe an den einheimischen Klerus 1995 in den Händen der Afrikamissionare war. Aus dieser Pfarrei stammen zwei einheimische Bischöfe und viele einheimische Priester und Ordensschwestern. Nach seinem Heimaturlaub im Oktober 2006 zog Willi nach Serenje in der Diözese Mpika.
Willi hatte stets eine ganze Anzahl Eisen im Feuer. Er war immer bereit, allen zu helfen, die bei ihm anklopften, besonders den Armen, denen er oft auch mit Transport beistand, um ihr Los zu erleichtern.
Am 10. Oktober 2007 kam er wieder ins Missionsärztliche Krankenhaus in Würzburg. Man stellte fest, dass er an einem unheilbaren Krebs erkrankt war. Willi starb friedlich am 3. Januar 2008. Möge Gott unserem Mitbruder für alle Mühen und treuen Dienste das ewige Leben schenken.
Pater Josef Wilhelm Rohles ist am 23.November 2007 in Trier gestorben. Geboren wurde er am 16. April 1933 in Trier. Als Schüler hörte er die Predigt eines Missionars. Er war begeistert und wollte selber auch Missionar werden. 1948 begann er als Sextaner auf der Missionsschule der Weissen Väter in Linz. 1957 machte er auf der Kreuzburg in Großkrotzenburg das Abitur.
Seine Eltern hatten während dieser Zeit ihren Wohnort nach Gerolstein in der Eifel verlegt,wo sein Vater mit der Leitung des Straßenbauamtes betraut wurde. Für Josef wurde Gerolstein deshalb neuer Heimatort.
Es folgte das Studiumder Philosophie in Trier von Mai 1957 bis August 1958, darauf das Noviziat in Hörstel von September 1958 bis September 1959. Vom 15. September 1959 bis 15. Juni 1963 absolvierte er sein Theologiestudium und Scholastikat in Totteridge / London,wo er am 27. Juni 1962 seinen ewigen Eid ablegte. Am 29. Juni 1963 wurde Josef in Lampertheim zum Priester geweiht. Er erhielt eine Ernennung nach Uganda. 1963 kam er in Kampala an. Nach einem Sprachkurs begann er seine Arbeit als Missionar in der Pfarrei Nandere. Von Januar 1966 bis Mai 1975 war ihm die Pfarrei Nakasongola anvertraut, danach hat er sich als geschätzter Seelsorger in den Pfarreien Vvumba und Nkozi in der Diözese Kampala verdient gemacht bis Oktober 1978. Im Juli 1980 wurde er Missionsreferent in der Erzdiözese München / Freising. In unserer Gemeinschaft in München wurde ihm die Aufgabe des Superiors übertragen. Januar 1985 konnte er wieder nach Uganda abreisen und in der Seelsorge arbeiten. Doch mehr und mehr machte ihm seine Gesundheit zu schaffen. Am 15. März 2000 kam er in die Heimat zurück.
Von August 2000 bis März 2003 war er Superior des Missionshauses in Haigerloch. Da seine Kräfte immer mehr nachließen, wurde ihm angeraten, nach Trier umzuziehen. Mit der Zeit war er dann auf professionelle Pflege und den Rollstuhl angewiesen. Am 1. September 2007 zog er in die Gemeinschaft der Weissen Väter im Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder, wo eine angemessenere Pflege möglich war. Trotz einiger Krankenhausaufenthalte nahm seine Gesundheit weiter ab. Am 23.November verstarb Pater Rohles. Möge der Herr seinem treuen und opferbereiten Diener ewigen Frieden und Freude schenken.
Josef Sparn wurde am 15.Oktober 1926 in Bruchsal geboren. Von April 1938 bis Juli 1943 besuchte er das dortige Schlossgymnasium. Wegen des Krieges musste er die Schule unterbrechen, diente als Luftwaffenhelfer, wurde im Februar 1944 zum Militärdienst eingezogen und war Infanterist in Frankreich. 1945 wurde er von den Amerikanern gefangen genommen und der französischen Verwaltung übergeben. Dezember 1946 kam er ins Stacheldrahtseminar von Abbé Stock. Diese Zeit in Chartres war für ihn ein prägendes Erlebnis. Mai 1947 wurde Josef Sparn aus der Gefangenschaft entlassen. Er half daheim beim Wiederaufbau und besuchte wieder das Gymnasium bis zum Abitur im März 1948.
Wie sein Bruder Berthold wollte Josef Sparn Afrikamissionar werden. 1948 begann er die Ausbildung in Trier mit dem Philosophiestudium. Es folgte das Noviziatsjahr in Maison Caré, danach das Studium der Theologie in Thibar und Carthago bis 1955. Am 10. April 1955 wurde er in Carthago zum Priester geweiht. Nach der Weihe war P. Sparn drei Jahre als Lehrer für Französisch und Latein sowie als Hausökonom an der Missionsschule in Rietberg.
Am 13. November 1958 reiste er nach Mali aus, wo er der erste deutsche Weisse Vater in der Diözese Mopti war. In Bandiagara erlernte er die Sprache der Dogon und war als Seelsorger tätig. 1960 ernannte ihn der Bischof von Mopti zum Diözesanökonom. 18 Jahre hatte er dieses Amt inne. Dabei war er „Mädchen für alles“, kümmerte sich beispielsweise auch um die Lehrerausbildung und die Ausbildung von Gemeindeleitern. Nach einem Sabbatjahr war er Februar 1980 wieder zurück in Mali, diesmal als Seelsorger in Pel. Nach einem Schlaganfall, kam er 1982 zurück nach Deutschland.
Von Mai 1984 bis August 1987 war er zuerst Ökonom im Missionshaus in Dillingen, kam im August 1987 nach Köln und übernahm dort das Hausökonomat im Afrikanum. Später war er Seelsorger in Köln-Weiler. 1991 kam er nach Linz, das ihm bis zuletzt Heimat war. Er war seelsorgerisch tätig und pflegte Kontakte aus seiner Zeit in Mali. P. Sparn musste verschiedene Operationen an Knie und Herz über sich ergehen lassen, versuchte aber immer, beweglich zu bleiben. Am 1. Februar 2008 klagte er über Herz- und Atembeschwerden. Er wurde zunächst ins Linzer Krankenhaus gebracht, dann in die Uniklinik Bonn. Die Ärzte mussten ihn in ein künstliches Koma legen. Ohne das Bewusstsein nochmals erlangt zu haben, starb P. Sparn am 14. Februar 2008 und wurde am 20. Februar auf dem Linzer Friedhof beerdigt. Möge der Herr ihn in die Schar seiner Jünger aufnehmen.
Pater Herbert Wirthensohn ist am 7. Februar 2008 in Luzern, Schweiz, verstorben.
Herbert Wirthensohn wurde am 13. November 1929 in Baden-Baden geboren. Dort besuchte er auch seit 1941 das Gymnasium und machte 1950 dort das Abitur. Dann kam er zu den Weissen Vätern und studierte in Trier bis August 1952 Philosophie. Dann ging er für ein Jahr ins Noviziat nach Maison Carrée in Algerien, von dort ging es weiter zum Theologiestudium und Scholastikat nach Thibar und Carthago. Am 21. April 1957 wurde er in Carthago zum Priester geweiht.
Er wurde zu einem Weiterstudium nach Frankfurt ernannt, studierte dort Französisch und wurde 1961 Lehrer an der Missionsschule in Haigerloch. Schon 1962 kam er zurück nach Frankfurt, war für einige Monate Referendar, arbeitete dann ein halbes Jahr mit in der Verwaltung der deutschen Provinz, besonders als Administrator des Main-Verlages, in den der damalige Provinzial große Erwartungen gesetzt hatte, um das Thema „Mission und Entwicklung“ unter die Leute zu bringen.
Pater Wirthensohn konnte am 19. Februar 1963 nach Bukavu im Kongo ausreisen. Er hatte Gelegenheit, an einem Sprachkurs in Suaheli teilzunehmen. Danach begann seine Arbeit als Lehrer und Ökonom am Sozialzentrum in Bukavu.
1966 rief ihn die deutsche Provinz zurück nach Frankfurt, wo seine Amtszeit als Provinzökonom mit der Regelung der finanziellen Probleme begann, in der sich die Provinz befand. 1970 zog mit der gesamten Provinzverwaltung auch das Provinzökonomat von Frankfurt um nach Köln, wo Pater Wirthensohn weitere 12 Jahre bis 1982 Provinzökonom war. Es war eine Zeit der technischen Umstellung gewesen, der Computer hielt Einzug in die EDV, Pater Wirthensohn investierte viel Zeit, um in der Verwaltung mit dem technischen Wandel Schritt zu halten.
1983 kam er nach Luxemburg und kümmerte sich dort besonders auch um den Versand der Luxemburger Ausgabe von Kontinente und um die Betreuung der dortigen Abonnenten. Er war auch in der Verwaltung tätig, machte Aushilfen in den Pfarreien und war von 1985 bis 2001 auch der Superior der Luxemburger Gemeinschaft der Weissen Väter.
2001 zog Pater Wirthensohn von Luxemburg um in die Schweiz, zwei Jahre arbeitete er mit in Freiburg an „Vivant Univers“ und dem Bulletin „Ensemble“. 2003 ging er nach Luzern, wo er nun am 7. Februar 2008 an einer inneren Blutung verstorben ist. Auf seinen Wunsch hin wurde er in Luzern beigesetzt. Möge Gott unseren Mitbruder Pater Herbert Wirthensohn für sein Leben im Dienst der Frohbotschaft mit dem ewigen Leben belohnen.
Pater Paul Junker ist am 23. August 2008 während der frühen Morgenstunden im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier gestorben.
Paul Junker wurde am Neujahrstag 1929 in Steinberg bei Wadern in der Diözese Trier geboren. Nach dem Besuch der Volksschule im Heimatort ging er ans Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier. Am 1. Januar 1946 kam er auf die Missionsschule der Weissen Väter in Linz am Rhein, in Großkrotzenburg machte er am 30.Juni 1948 das Abitur. Nach Philosophiestudium und Noviziat war er von 1951 bis 1955 im nordafrikanischen Thibar und Carthago zum Theologiestudium. 1954 legte er in Thibar den ewigen Eid ab und wurde am 10. April 1955 in Carthago zum Priester geweiht. Nach drei Jahren als Lehrer an den Missionsschulen in Haigerloch und Rietberg wurde er 1958 nach Afrika in die Diözese Nzerekore, Guinea, ernannt. Er lernte eine einheimische Sprache und wurde Vikar in der Pfarrei Samoe. In der Zeit strebten die meisten afrikanischen Länder nach politischer Unabhängigkeit. Unter dem marxistischen Präsidenten Sekou Touré wurden alle Missionare aus Guinea ausgewiesen. Pater Junker kam darum 1964 zurück nach Deutschland. Nach einer Zeit der Erholung und des Urlaubs erhielt er eine Ernennung nach Obervolta, heute Burkina Faso, wo er im Januar 1969 in der Pfarrei Sorgo, Diözese Koupela, Vikar wurde. Doch schon sechs Monate später erkranke er und kehrte in die Heimat zurück. Nach einer Zeit der Erholung zog er im September 1971 in die Gemeinschaft der Weissen Väter nach Köln, wo er sich um Kontakte zu den Wohltätern bemühte. Als er sich gesundheitlich wieder besser fühlte, erhielt er eine Ernennung als Lehrer für das Kleine Seminar von Pabre, Diözese Quagadougou, Burkina Faso. Dort arbeitete er bis 1985. Danach kam er erneut nach Köln, nahm teil an den pastoralen Diensten und machte Übersetzungen von Dokumenten. Ab April 1994 lebte er im Missionshaus in Dillingen. Er erhielt neue pastorale Aufgaben, arbeitete weiter an Übersetzungen und war der Ökonom des Hauses bis 2003. Als seine physischen Kräfte abnahmen und professionelle Pflege für ihn notwendig wurde, erhielt er 2007 einen Platz im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier. Dort verstarb er am 23. August 2008. Möge Gott, der Herr, ihm den ewigen Frieden bei ihm schenken.
Ganz unerwartet ist Pater Josef Grosskinsky in Ghana verstorben. Geboren wurde er am 31. März 1935 in Würzburg und wuchs auf in einer gut-katholischen Familie in Walldürn-Glashofen, Erzdiözese Freiburg.
Seine Eltern betrieben eine Landwirtschaft. Da der Vater zum Militärdienst eingezogen wurde, musste Josef schon in jungen Jahren daheim mitarbeiten, was seinem späteren Leben zugute kam und besonders seinen Einsatz in Ghana für verschiedenste Dienste in der Entwicklungsarbeit beeinflusste. Josef wurde, nach kriegsbedingten Unterbrechungen der Grundschulausbildung, am 25. April 1947 in das Progymnasium der Weissen Väter Haigerloch aufgenommen, zog am 03. Mai 1950 nach Großkrotzenburg, wo er am 07.März 1955 das Abitur machte. Es folgten zwei Jahre Philosophiestudium in Trier und ein Jahr Noviziat in Alexandria Bay, USA. Das Theologiestudium absolvierte er in Eastview/Kanada, wo er am 17. Juni 1961 den ewigen Eid ablegte. Am 29. Juni 1962 wurde Josef in Großkrotzenburg zum Priester geweiht. Pater Grosskinsky wurde nach Ghana in Westafrika ernannt, in ein Land, das zu Beginn der sechziger Jahre in Aufbruchstimmung war. Am 13.Dezember 1962 erreichte er Navrongo, machte für einige Monate ein Sprachstudium der örtlichen Sprache und wurde dann dort Vikar. Im April 1966 erhielt er die Ernennung nach Tongo. Dort hatte er für die pastoralen Dienste eine neue Sprache zu erlernen und wurde später Pfarrer des Ortes.
Seine Großherzigkeit und Arbeitsfreude waren geschätzt. Daher hatte er im Januar 1971 wieder nach Navrongo zu ziehen, um das Ökonomat der Diözese zu übernehmen und sich um die Landjugend zu kümmern. Sein besonderes Anliegen war, die Diözese finanziell eigenständig zu machen. Er setzte sich für Entwicklungsaufgaben ein, organisierte Kooperativen, versuchte es mit einer Modellfarm, wo er auch Kartoffeln und eine besondere Weizensorte anbaute. Durch die diözesane Caritas konnte er vielen Hilfsbedürftigen beistehen. Auch einige Schulen und Außenstationen wurden durch seine Initiative aufgebaut. Bei allen zu lösenden Problemen war er ein froher und glücklicher Priester.
Von 1985 bis Ende 2003 war Pater Grosskinsky Pfarrer in Wiagha. Danach zog er wieder nach Navrongo. Sechs Jahre war er dort in der Pastoral tätig. Dort starb er am 27. Mai 2009 nach einer schweren Malaria und einem Sturz, der eine Hirnblutung verursachte. Beerdigt wurde er am 12. Juni 2009 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung von Navrongo.
Reinhard Erler wurde 1929 in Dormettingen bei Balingen geboren. Er war der einzige Sohn unter sieben Schwestern in der Familie. Seine Eltern hatten eine kleine Landwirtschaft. Als sein Vater 1944 starb,musste Reinhard bei der Versorgung der Familie mitarbeiten. Dieses frühe Handanlegen prägte sein Leben. Nach der Lehre als Schornsteinfeger arbeitete er vier Jahre in diesem Beruf, bis er 1951 zu den Weissen Vätern ging, um Brudermissionar zu werden. Nach dem Noviziat in Langenfeld in der Eifel legte er am 22. August 1954 den Ersten Eid ab. Es folgten zwei Jahre Scholastikat in Marienthal, Luxemburg. Dort nutzte er jede Gelegenheit, seine Kenntnisse für verschiedene Berufe zu vervollständigen. Weitere zwei Jahre arbeitete er danach im landwirtschaftlichen Betrieb von Marienthal. 1958 kam die Ernennung nach Afrika. In Sumbawanga, Tansania, wurden ihm Bau- und Transportaufgaben in der Diözese anvertraut. 1960 legte er seinen Ewigen Eid ab. Gelegenheit, an einem Sprachkurs für Kiswaheli teilzunehmen, bekamer 1962. Im Jahr 1966 schloss er einen amerikanischen Fernkurs in Mechanik mit einem Diplom ab. Bruder Reinhard war ein Baumeister, aber auch ein Tüftler. Er entwickelte einfache Techniken und wurde für seinen Einfallsreichtum, seine Energie, Arbeitsfreude und Hilfsbereitschaft bewundert. Sein Neuaufbau der alten Missionsstation Chala ist besonders zu erwähnen, der Bau gehörte damals zu den modernsten Gebäuden in der Diözese. Zu all dem war er ein passionierter Autofahrer.
Eine jähe Wende kam Oktober 1967, eine komplizierte Wirbelsäulenoperation zwang ihn für neun Monate auf ein Gipsbett. Danach konnte er keine Lasten mehr heben oder harte Arbeit verrichten; doch er durfte weiter Autofahren. 1969 ging er wieder zurück nach Sumbawanga. Aber wegen der angeschlagenen Gesundheit kam er 1972 zurück nach Deutschland. Er übernahm Aufgaben wie Fahrerdienste, Einkäufe oder Hausmeisterarbeit in verschiedenen Missionshäusern und zuletzt in Haigerloch. Hilfsbereit, pflichtbewusst und von solider religiöser Überzeugung war er in der Gemeinschaft ein lebhafter Unterhalter.
Er starb im Krankenhaus Ebingen am 13. Juli, nachdem ein bösartiger Tumor entfernt wurde. Am 17. Juli wurde er auf dem Friedhof in Haigerloch zu Grabe getragen. Möge der Herr seinem treuen Diener ewigen Lohn gewähren.
Franz Pristl wurde am 3. März 1937 in Grosstajax/Tschechien (früher Südmähren) geboren. Im April 1946 wurde Familie Pristl, zusammen mit anderen Deutschstämmigen aus der Gegend ausgewiesen. Die Familie fand in Ostheim/Hessen eine neue Heimat. Franz folgte seinem Bruder Johannes auf die Missionsschule der Weissen Väter in Rietberg und machte in Großkrotzenburg bei den Weissen Vätern am 5. März 1958 sein Abitur.
Nach Philosophiestudium in Trier, Noviziat in Hörstel und Theologiestudium in Heverle (Belgien) wurde er am 4. Juli 1964 in Großkrotzenburg zum Priester geweiht. Er erhielt die Ernennung nach Ngozi in Burundi und reiste am 18. Dezember 1964 dorthin aus. Er erlernte die Lokalsprache in Bujumbura. Vom Juli 1965 an war er in verschiedenen Pfarreien in der Seelsorge tätig, dann auch in der Landwirtschaftlichen Schule Karusi. 1979 nahm er an dem Bibelkurs und den Großen Exerzitien in Jerusalem teil.
Als die Missionare im September 1985 aus Burundi ausgewiesen wurden, war dies auch für P. Pristl ein schmerzlicher Abschied von seinem liebgewordenen Einsatz in diesem Land. Er kam nach Deutschland und wurde Ökonom im Missionshaus in Haigerloch, danach arbeitete er auch im Haus der Weissen Väter in Frankfurt.
1989 erhielt P. Pristl eine neue Ernennung, nach Sambia, zunächst in die Pfarrei Lumezi in der Diözese Chipata. Er musste dafür seine Englisch-Kenntnisse aufbessern und eine neue Lokalsprache erlernen. Danach folgten noch weitere Sprachen. Dank seines guten Gehörs und seiner musikalischen Begabung fiel ihm das nicht schwer. Nach eigenem Bekunden war er irgend wann beim Erlernen der zehnten Sprache angekommen.
Bei Bauarbeiten stürzte er 1995 vom Dach und erlitt mehrere Knochenbrüche. Zur Behandlung kam er nach Deutschland und konnte erst 1996 wieder nach Sambia zurückreisen. Am 14. Dezember 2009 kam er nach Deutschland zurück. In Haigerloch half er mit viel Hingabe in der Betreuung der Senioren und in pastoralen Aufgaben.
Kurz vor seinem Tod fühlte sich P. Pristl unwohl und ging zum Arzt. Im Warteraum der Arztpraxis stürzte er mit demKopf auf den Boden und erlitt innere Blutungen. In Tübingen wurde er sofort operiert, aber die Blutungen konnten nicht gestoppt werden. Am 17. Juni 2010 rief der Herr seinen Missionar Franz Pristl zu sich in die Ewigkeit.
Am 22. Oktober 2010 ist Bruder Konrad Grunwald (Br. Heinrich) im Alter von 79 Jahren in Trier im Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder gestorben.
Konrad Grunwald wurde am 22. November 1930 in Bochum geboren. Nach dem Besuch der Volksschule machte er eine Lehre als Dreher und Fräser. 1950 trat er als Postulant in den Orden der Priester der Herzen Jesu und Maria in Burgbrohl ein. Konrad wollte aber in die Mission nach Afrika. Daher bat er bei den Weissen Vätern um Aufnahme. Nach dem Postulat und Noviziat absolvierte er die damals übliche Brüderausbildung in Marienthal-Luxemburg.
Seine erste Ernennung führte Br. Konrad nach Hörstel als Hausmeister. Von 1959 bis 1961 belegte er einen Kurs als Bautechniker. Nach erfolgreichem Abschluss wurde er nach Ghana in die Diözese Wa ernannt, wo er später den Ewigen Eid ablegte. Während seines ersten Heimaturlaubs belegte er in London einen Fernkurs in „Structural Engineering“. Bruder Konrad verließ Ghana 1977, kehrte nach Deutschland zurück und übernahm wieder die Arbeit als Hausmeister in Hörstel. Von 1980 an leitete er in Namitete, Malawi, die Werkstätten der Diözese. Später arbeitete er an der Katechistenschule in Mtendere. Als der Bruder, der die dortige Rosenkranzfabrik führte, gestorben war, übernahm Konrad die Leitung. Jährlich wurden zwischen 60 000 und 80 000 Rosenkränze hergestellt und bis nach Südafrika verkauft.
1988 kehrte Bruder Konrad nach Deutschland zurück und wurde Ökonom im Münchener Haus der Weisen Väter. 1991 kamer nach Hörstel, wo er sich in der Haus und Gartenarbeit einsetzte. Als seine Kräfte schwanden, ging Konrad 1994 ins Missionshaus nach Haigerloch. 13 Jahre verbrachte er dort. Trotz mehrerer kleiner Schlaganfälle versah er so gut es ging mit viel Sorgfalt und in aller Stille die Arbeiten des Sakristans. Im Januar 2007 war Br. Konrad aber so gebrechlich geworden, dass die Oberen sich entschlossen, den Mitbruder in der Weisse-Väter-Gemeinschaft im Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder in Trier unterzubringen. Eine Woche vor seinem Tod hatte er wieder einen Schlaganfall. Am 22. Oktober schwanden seine Kräfte zusehends und abends, gegen 23:30 Uhr, nahm der Herr seinen treuen Diener zu sich. Am 28. Oktober wurde er in Trier beigesetzt.
Hermann Stoffel wurde am 19. November 1919 in Hundsbach im Schwarzwald geboren. Nach der Volksschule in Michelbach ging er von 1931-1936 als Internatsschüler zu den Weissen Vätern nach Haigerloch. 1939 machte er in Großkrotzenburg das Abitur und begann noch im selben Jahr mit dem Philosophiestudium in Trier. 1940 wurde er zum Reichsarbeitsdienst und später zur Wehrmacht einberufen. Unter Feldmarschall Rommel diente er in einer Kartendruckstelle in Badia an der Grenze zwischen Libyen und Ägypten. 1942 geriet er in englische Gefangenschaft und kam nach Amerika. 1946 wurde er entlassen. In Rietberg machte er das Noviziat. Er setzte dann in Trier das Philosophiestudium fort und studierte Theologie in S’Heerenberg in den Niederlanden und in Montiviot in Schottland. Am 31. Mai 1951 empfing Hermann Stoffel in Galashiels / Schottland die Priesterweihe. Fast vier Jahre lang unterrichtete er danach in der Missionsschule in Haigerloch Sport, Mathematik und Deutsch. 1955 konnte er nach Uganda ausreisen. Bevor er im eminar von Kitabi als Lehrer eingesetzt wurde, belegte er in Kabale einen Sprachkurs und sammelte in der Pfarrei Makiro praktische Missionserfahrung. Der Bau von Schulen sowie die Evangelisierung in den Außenstationen der Pfarreien hatte für ihn Priorität. Mit den Menschen vom Stamm der Bakiga arbeitete er gern zusammen. „Mit denen kann man schaffen“ sagte er, „das sind extra gute Leute“. Mit Bischof Barnabas Kalanga verband ihn ein enges Vertrauensverhältnis. Der hatte ihm durch Offenheit und tatkräftige Mithilfe imponiert. In der Zeit von Idi Amin wurde P. Stoffel aus Uganda ausgewiesen. In Bukoba, Tansania, auf der anderen Seite der Grenze, wo die gleiche Stammessprache gesprochen wurde, setzte er seine Arbeit fort. Als Glaubensbote legte P. Stoffel durch sein Leben Zeugnis von dem ab, was er verkündete. Afrika war seine zweite Heimat. Nach 43 Jahren kam er nach Deutschland zurück. Auch in Haigerloch legte er seine Hände nicht in den Schoß, sondern half viele Jahre hindurch in der Stadt und in Nachbarpfarreien in der Seelsorge aus. Altersbeschwerden und besonders Sehbeschwerden schränkten seine Aktivitäten bald ein. Als die Ärzte einen Tumor auf seiner Lunge entdeckten, hat er diese Prüfung aus tief gläubigem Herzen akzeptiert. P. Hermann Stoffel ist am 23. Februar 2011 nach langer schwerer Krankheit im Alter von 91 Jahren in Haigerloch gestorben.
Hans-Otto Wienen wurde 1951 in Nievenheim geboren.
Nach dem Abitur im Norbert-Gymnasium in Knechtsteden
kam er zu den Weissen Vätern, studierte in Frankfurt
Philosophie und ging danach ins Noviziat nach Mours in
Frankreich. 1975 begann er das Theologiestudium in
Straßburg. Er wurde am 14. Juni 1980 in Nievenheim zum
Priester geweiht. Sein Missionseinsatz führte ihn zurück in
die Diözese Kasongo, wo er bereits als Student eine Zeit
lang gewesen war. 1986 begann er ein zweijähriges
Weiterstudium in Rom und war ab 1988 Lehrer im Seminar
von Ruzizi. Er wollte aber unbedingt zurück in die Seelsorgsarbeit
. Als Kaplan und Pfarrer in Kalima und Mingana
setzte er sich für die benachteiligten Menschen dort
ein. Während des Bürgerkrieges, als alle anderen Institutionen
das Gebiet verließen, blieb er mit seinen Mitbrüdern
auf der Missionsstation, auch dann noch, als die Einwohner
vor den Rebellen und Regierungstruppen in den Urwald
flüchteten. Hans-Otto Wienen war Rückhalt und Zuflucht
für die Menschen in Not. Er war kein „Gutwetter-
Missionar“. Auch eigeneKrankheiten hinderten ihn nicht,
immer sobald möglich auf „seineMission“ zurückzukehren.
Als die Missionare sich schließlich ab 2001 wieder frei
bewegen konnten, setzten sie sich überall für Versöhnung
ein, damit die Menschen nach den Kriegsgeschehen wieder miteinander
leben konnten.
In der zweiten Märzwoche war Pater Wienen auf einer
Außenstation 100 Kilometer entfernt von der Missionsstation Mingana.
Am 12. hatte sich der Katechist am Abend
noch lange mit dem Pater unterhalten. Hans-Otto Wienen
hatte ihm gesagt, dass er Schmerzen in der Brust habe.
Dann gingen sie schlafen. Am Morgen des 13. März kam
der Pater nicht zur Messe. Als man nach ihm sah, fand
man ihn tot auf seinem Bett. So ist der Missionar bei den
Menschen gestorben, die immer sein Herzensanliegen
waren. Sein Leichnam wurde über die weite Entfernung im
Urwald zur Missionsstation in Mingana getragen. Am 14.
März fand in Mingana die feierliche Beerdigung statt.
Dort sind vor dem Eingang der Pfarrkirche bereits drei
Weisse Väter beerdigt. Auch im Tode bleibt der Missionar
Pater Hans-Otto Wienen nun in seinem Einsatzgebiet. Die
Bevölkerung, für die er sein Leben eingesetzt hat, wird es
schätzen, ihn auch nach seinem Tod weiter bei sich zu haben.
Möge der Herr seinen treuen Diener belohnen.
Josef Vorderbrüggen wurde am 18. August 1929 in Varensell bei Gütersloh geboren. Von 1946 bis 1949 machte er eine Lehre als Sattler und Polsterer, die er mit dem Gesellenbrief abschloss. Im April 1951 ging er zu den Weissen Vätern nach Langenfeld ins Postulat und machte das Noviziat, das er in Marienthal mit dem einjährigen Eid am 23. Oktober 1953 beendete. Nach zwei Jahren im „Brothers Training Center“ in Marienthal wurde er dort zum Koch ernannt, zur großen Zufriedenheit des Ökonoms, der ihn in Französisch unterrichtete.
1958 erhielt Josef seine Ernennung nach Afrika, in die damalige Diözese Baudouinville in Belgisch-Kongo. Zur Vorbereitung machte er noch eine Ausbildung als Schuhmacher in Trier und ging einige Monate nach Verviers in Belgien, um sein Französisch zu verbessern. Am 25. Januar konnte er endlich von Brüssel aus nach Afrika fliegen. In Baudouinville (Moba), wo er am 26. September 1959 den Ewigen Eid ablegte, übernahm er die Handwerkerschule und begann mit dem Gerben von Kuhhäuten. Von dem Leder machte er Schuhe, Fußbälle, Gürtel und Taschen. Allerdings verursachte die Arbeitmit der Gerberbrühe später eine Rheuma-Erkrankung, als deren Folge er schließlich zwei künstliche Hüftgelenke bekam. 1993 musste er sein Handwerk aufgeben und wurde Ökonom im Regionalhaus in Bukavu. Dort half er viel den Flüchtlingen aus Ruanda, die noch heute nach ihm fragen. Nach erneuten Schwierigkeiten mit der Hüfte,wurde er 1999 in die deutsche Provinz ernannt, zunächst nach Hörstel, ab 2001 nach Trier. In Trier war seine Hauptbeschäftigung zunächst, die vielen Besucher an der Pforte zu empfangen, sowie die Arbeit im Garten. Trotz seiner starken Gehbehinderung – ohne Krücken konnte er keinen Schritt gehen – versuchte er, des Unkrauts Herr zu werden und die Bäume zu beschneiden. Seine angeschlagene Gesundheit ließ sich allerdings nicht verleugnen. Zuerst musste er wegen seiner Schwerhörigkeit den Dienst an der Pforte aufgeben. Wegen seiner nachlassenden Gesundheit wurden mehrere Krankenhausaufenthalte nötig. In der Nacht zum 23.November 2011 verschlechterte sich sein Zustand. Im Beisein eines Mitbruders waren seine letzten Worte: „Ich will nach Hause!“ Kurze Zeit später war er dort. Er hatte viel um eine gute Sterbestunde gebetet, die der Herr seinem treuen Diener auch gewährte.
Wilhelm Großkortenhaus wurde 1913 in Gelsenkirchen geboren. Mit sechs Jahren ging er in die Volksschule, später aufs Gymnasium. 1925 kamer zu den Weissen Vätern, war zwei Jahre am Progymnasium in Rietberg und dann an der „Kreuzburg“ in Großkrotzenburg, wo er 1933 das Abitur machte. Es war die Zeit, als die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht ergriffen. Wilhelm ging nach Linz am Rhein zum Studium der Philosophie.
Das Noviziat machte er in Marienthal/Luxemburg. Als er das Theologiestudium teils in Trier und teils in Linz absolvierte drohte stets die vorzeitige Einberufung zum Arbeits- oder Militärdienst. Vorzeitig wurde er am 24. März 1939 zum Priester geweiht und von seinen Oberen zu einem Studium an der Universität Münster geschickt. Trotz der Hindernisse durch den Zweiten Weltkrieg und die nationalsozialistische Politik konnte er 1941 zum Doktor in Kirchenrecht promovieren. Kurz darauf wurde er zur Luftwaffe einberufen und im Krieg an der Front in Italien eingesetzt. Dort geriet er 1944 in amerikanische Gefangenschaft. Im Gefangenenlager in Nebraska bestimmte man ihn zum Lagerpfarrer. 1946 kehrte er in die Heimat zurück. Zeit für Erholung blieb nicht. In Haigerloch und später in Trier vermittelte er den aus Krieg und Gefangenschaft heimkehrenden Seminaristen theologische Kenntnisse. 1948 ging er zusammen mit den deutschen Seminaristen nach s’Heerenberg in die Niederlande. Die Mitbrüderlichkeit der ausländischen Weissen Väter in Marienthal und s’Heerenberg beeindruckte ihn tief. Sieben Jahre später wurde er ins Priesterseminar Katigondo in Uganda ernannt. Er sollte etwas Afrikaerfahrung sammeln, bevor er 1957 die Leitung desNoviziates in Hörstel übernahm. Acht Jahre lang hat er dort viele künftigeMissionare in ihrer Spiritualität geformt. Nach einem kurzen Intervall 1965 als Superior der Kreuzburg in Großkrotzenburg führte sein Weg wieder nach Afrika, er kam in das Seminar Ntungamo in der Diözese Bukoba, wo er Rektor wurde. Aber er musste krankheitshalber bald nach Deutschland zurück.
1967 wurde er zum Generalassistenten der Afrikamissionare in Rom gewählt. Bei Besuchen in den Ländern Afrikas und Europas bemühte er sich besonders um persönlichen Kontakt mit den Mitbrüdern. 1975 übernahm er für zehn Jahre eine Aufgabe in der Bewusstseinsbildung bei missio Aachen. Danach lebte er bis 2006 in der Gemeinschaft der Weissen Väter in Köln. Er leitete die Bibliothek, übernahm Aushilfen in Pfarreien und gab Exerzitien.
Im Jahr 2007 wechselte Pater Großkortenhaus in die Gemeinschaft der Weissen Väter im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder nach Trier. Dort ist er am 6. Januar verstorben.
Ernst Zender wurde am 7. Mai 1926 in Czernowitz (damals Rumänien, heute Ukraine) geboren. 1937 kam der begabte Junge, der Priester werden wollte, zu Pfarrer Ludwig Huber ins baden-würtembergische Gaggenau-Ottenau. Dessen Bruder, Pater Fritz Huber, begeisterte den Jungen für die Afrikamission. So kam Ernst 1938 ins Missionshaus nach Haigerloch und von dort 1939 ins Missionshaus Zaitzkofen, wo jeweils ein Progymnasium der Weissen Väter war. Nacheinander wurden die beiden Missionshäuser von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. Ab 1940 besuchte Ernst daraufhin das Gymnasium in Landshut an der Isar und ging ab 1942 von Gaggenau aus in Baden-Baden zur Schule. 1943 wurde er zum Militärdienst eingezogen, war zunächst als Flakhelfer eingesetzt, kam danach 1944 zum Arbeitsdienst, konnte aber imJuli 1944 noch das Kriegsabitur machen. 1945 wurde er wieder als Soldat eingezogen und geriet in Grenoble in französische Kriegsgefangenschaft. Von 1946 bis 1947 durfte er in Chartres im Lager für Theologiestudenten studieren. Dort wurde er Mitte 1947 entlassen, und er begann das Philosophiestudium bei den Weissen Vätern in Haigerloch und Trier. Das Noviziat machte er 1949 im niederländischen s’Heerenberg, studierte dort auch Theologie bis zum Wechsel 1953 in das Seminar der Weissen Väter in Schottland. Am 10. Juni 1954 wurde er in Galashield zum Priester geweiht. Es folgten Einsätze als Lehrer in Haigerloch und Rietberg, ein Studium der Germanistik in Frankfurt und danach wieder einige Jahre als Lehrer in Großkrotzenburg und Haigerloch. 1974 erhielt Pater Zender die Ernennung in die Mission nach Dedza in Malawi. Dort arbeitete er einige Jahre als Lehrer im Seminar von Mtendere, doch die meiste Zeit war er in der Seelsorge in verschiedenen Pfarreien im Einsatz. Die Seelsorge lag ihm wohl besonders. 1994 verbrachte er ein Sabbatjahr in Loppiano (Italien), wo er sich in die Spiritualität der Focolare Gemeinschaft vertiefte. Ab 1997 lebte er im Missionshaus in Haigerloch. Besonders die schwindende Hörfähigkeit machte ihm zu schaffen. Operationen in Tübingen halfen nur wenig. Von 2001 bis 2008 war Pater Zender als Hausgeistlicher im St. Lioba Altenheimin Villingen tätig. Dieser Aufgabe kam er mit großer Sorgfalt und Eifer nach, bis er 2009 wieder ins Missionshaus in Haigerloch kam. Dort verstarb er am 10. Februar 2012.
In Trier ist am 27. Februar Pater Alfred Heintz gestorben.
Alfred Heintz wurde 1938 in Üxheim-Flesten in der Eifel
geboren. Nach dem Besuch der Volksschule kam er an das
Konvikt-Gymnasium in Prüm, wo er das Abitur machte.
Danach entschied er sich, bei den Weissen Vätern einzutreten.
In Trier studierte er auf der ordenseigenen Hochschule Philosophie.
1961 begann er das Noviziat, das
geistliche Jahr, in Hörstel. 1962 folgte das Studium der
Theologie im elgischen Heverlee. 1966 wurde Alfred
Heintz in Frankfurt zum Priester geweiht, und er erhielt eine
Ernennung in den Osten der Demokratischen Republik
Kongo. Zuerst machte er einen sechsmonatigen Sprachkurs
in Bukavu. Ab August 1968 war er im Einsatz in der
Seelsorge als Kaplan in Mpala.
1971 wurde er nach Straßburg ernannt. Vier Jahre lang begleitete
er dort die Ausbildung der Theologiestudenten der
Weissen Väter, die die Universität in Straßburg besuchten.
1975 kam er zurück in sein ihm bekanntes Missionsgebiet,
das nun den Namen gewechselt hatte und „Zaire“
hieß. Er arbeitete in der Prokura und war der Assistent des
Regionals in Kalemie. 1979 wurde er zum Regionaloberen
ernannt, ein Amt, das er bis 1985 ausübte. Nach einer spirituellen Weiterbildung
in Jerusalem kehrte Pater Heintz
in die Seelsorgsarbeit zurück. Er wurde Pfarrer in Pweto,
in der Diözese Kilwa-Kasengo. In den politischen Unruhen
jener Zeit wurde Pater Heintz 1992 evakuiert.
In Deutschland war er als Ökonom und später als Oberer
im Haus der Weissen Väter in Haigerloch eingesetzt. 1997
wurde er zum Vizeprovinzial der deutschen Weisse Väter-Provinz ernannt und übte dieses Amt in Köln bis 2003 aus.
Es folgte ein Sabbatjahr in München und anschließend eine Mitarbeit
in der Missionarischen Bewusstseinsbildung.
Ein Jahr lang war er dort auch der Obere des Hauses, bevor
er Anfang 2007 nach Trier umzog in das Seniorenheim
der Barmherzigen Brüder. Seine dortige Aufgabe war es,
die Gemeinschaft der sechs Mitbrüder im Seniorenheim
zu leiten. Gleichzeitig kümmerte er sich um die Seelsorge
im Heim. Das war eine Arbeit, die er gern und mit viel Einfühlungsvermögen
tat. Auch als ihm ein Bein amputiert
werden musste, gab er die Arbeit im Dienst an den Menschen
um ihn herum nicht auf. Nun ist Pater Heintz an den
Auswirkungen einer Krebserkrankung in Trier verstorben.
Er wurde auf dem Hauptfriedhof in Trier bestattet.
Am 7. Juli 2012 ist Bruder Anton Geiss in Bujumbura verstorben.
Geboren wurde Anton Geiss am 10. Juni 1932 Reinhartsmais im bayrischen Bistum Passau.
1953 begann Anton Geiss das Noviziat in Langenfeld und legte 1955 den ersten Missionseid ab. Nach einigen Jahren der Ausbildung und Mitarbeit in verschiedenen Häusern der Weissen Väter in Frankreich und Deutschland legte er 1961 den ewigen Eid ab und konnte bald darauf in die Mission nach Burundi ausreisen. Dort nahm er zunächst an einem Sprachkurs teil und begann am 1. Juli 1962, dem Tag der Unabhängigkeit Burundis, seine Kariere in der Druckerei der „Presses Lavigerie“ in Bujumbura. Seit 1974 war er der Direktor der „Presses Lavigerie“. Sein Ziel war immer, die Druckerei technisch auf dem neuest möglichen Stand zu halten. Seine Arbeit wurde sehr geschätzt, davon zeugen auch die vielen Aufträge, die von Staat und Wirtschaft in die Druckerei kamen. Selbst in den unruhigen Zeiten des Bürgerkrieges hat die Druckerei unter seiner Leitung immer weiterarbeiten können, er hat nie wie andere Betriebe Arbeiter wegen der politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten entlassen müssen. Als Hauptaufgabe neben den Auftragsarbeiten für Regierung und Wirtschaft hat Bruder Anton immer die Herausgabe religiöser Bücher betrachtet. Auch bei den Mitbrüdern war Bruder Anton sehr angesehen. Viele Jahre war er tätig als gewähltes Mitglied im Regionalrat, später im Provinzrat. In seinem Arbeitsbereich hat Bruder Anton in Burundi Pionierarbeit geleistet. Nachdem er die Leitung der Druckerei in einheimische Hände übergeben hatte, wurde Bruder Anton zum Superior der Gemeinschaft der Weissen Väter in der
PAR (procure d'acceuil religieux) ernannt. 2005 erhielt er die Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“, im gleichen Jahr feierte er im Kreise seiner Mitbrüder sein Goldenes Ordensjubiläum. Im September 2009 übernahm er das Amt des Ökonoms im Gästehaus der Weissen Väter in Bujumbura. 56 Jahre hat Bruder Anton Geiss als Missionar in der Gesellschaft der Weissen Väter gelebt. Burundi war ihm zur zweiten Heimat geworden. In den vergangenen Jahren
ließ seine Gesundheit auch wegen seines Alters immer mehr nach. Eigentlich war geplant, dass er Mitte Juli zu einer Generaluntersuchung nach Deutschland fliegen sollte. Doch Anfang des Monats hatte er sich tagelang sehr müde gefühlt. Nach einem ersten Herzinfarkt am 5. Juli wurde Bruder Anton ins Krankenhaus eingeliefert. Im Krankenhaus erlitt er am 7. Juli einen zweiten Herzinfarkt. Als er starke Schmerzen empfand, sagte er zu seinen Besuchern: „Jetzt geht es zu Ende! Der Herrgott ruft mich!“ Dann ist er in Ruhe eingeschlafen. Ein ausgefülltes Missionarsleben war zu Ende gegangen.
Am 11. Juli wurde sein Leichnam auf dem Friedhof des Priesterseminars in Bujumbura beigesetzt.
Am Dienstag, 23. Oktober 2012, ist Pater Josef Dresselhaus im Hedwigsheim in Püsselbüren verstorben. Er wurde 1916 in Liemke, Erzdiözese Paderborn, geboren. 1930 kam er auf das Gymnasium der Weissen Väter in Rietberg. In Großkrotzenburg machte er 1937 das Abitur. Nach einigen Monaten Arbeitsdienst begann er das Philosophiestudium bei den Weissen Vätern in Trier. Bevor er mit dem Theologiestudium beginnen konnte, wurde er 1939 zur Wehrmacht einberufen, kam in Frankreich und Polen zum Einsatz und später in Russland. Ende April 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, erst im Mai 1949 wurde er entlassen. Im September 1949 setzte er seine Ausbildung mit dem Noviziat und dem Theologiestudium in s'Heerenberg (Niederlande) fort. Zu den wertvollsten Erfahrungen seines Lebens gehört die brüderliche Aufnahme und das friedliche Zusammenleben mit Mitbrüdern, die doch ehemalige Kriegsgegner der Deutschen gewesen waren. Nach einem weiteren Studienjahr in Montiviot (Schottland) wurde er am 10. Juni 1954 in Galashiels zum Priester geweiht. Am 28. September 1954 reiste Pater Dresselhaus in die Mission nach Malawi. Dort verbrachte er sein ganzes Missionarsleben in der Diözese Mzuzu. Neben der Arbeit in der Seelsorge baute er die Strukturen seiner Pfarreien aus, errichtete Schulen, Filialkirchen und organisierte Krankenstuben. Er war den Menschen nahe, verkündete das Evangelium und lebte es beispielhaft vor. Ende 1970 erlitt er einen Magendurchbruch, eine Notoperation in Malawi rettete sein Leben. Nach einem Jahr in Deutschland reiste er voller Tatendrang zurück. Im Alter von 75 Jahren entschloss er sich 1991 nach Deutschland zurückzukehren. Auch im Missionshaus in Hörstel war er bis kurz vor seinem Tod pastoral tätig. Die katholische Kirchengemeinde St.Reinhildis in Hörstel schrieb in ihrem Nachruf: „In allen Seelsorgebezirken unserer Kirchengemeinde schätzten wir ihn seit seiner Rückkehr nach Deutschland als eifrigen Seelsorger, gefragten Gesprächspartner, Begleiter von Gebetsgruppen und Förderer der Afrikamission." Pater Dresselhaus blieb den Menschen in Malawi und der Missionsarbeit dort verbunden. Ein paar Wochen vor seinem Tod ließen seine Kräfte nach. Nach einem Krankenhausaufenthalt musste er ins Pflegeheim, wo er am 23. Oktober 2012 im Alter von 96 Jahren starb. Er wurde am 26. Oktober 2012 in Hörstel begraben.
Pater Alfred Volk ist am Freitag, dem 1. Februar 2013, im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier verstorben.
Alfred Volk wurde am 11. Mai 1920 in Fürth, in der Diözese Bamberg, geboren. In Fürth besuchte er die Volksschule und von 1930 bis 1932 das Gymnasium bevor er 1932 in die Missionsschule der Weissen Väter nach Zaitzkofen ging. Von dort kam er 1936 auf das Kreuzburg-Gymnasium der Weissen Väter nach Großkrotzenburg. Dort machte er 1939 das Abitur. Kurze Zeit danach wurde er für ein halbes Jahr zum Reichsarbeitsdienst in die Rhön einberufen und dann für ein Vierteljahr zur Wehrmacht nach Göttingen. Es folgten fast zwei Jahre Philosophiestudium in Trier und Rietberg, bevor er 1941 wieder zum Wehrdienst einberufen wurde. Vier Jahre lang war er in Russland eingesetzt, wo er 1945 in Kriegsgefangenschaft geriet, aus der er erst 1949 entlassen wurde. Noch imgleichen Jahr begann er mit dem Theologiestudium in Trier. Von dort ging er 1950 für das Noviziat nach s’Heerenberg in den Niederlanden, setzte dort ab 1951 sein Theologiestudium fort und legte am 22. Juli 1953 den ewigen Eid in der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare ab. Ein weiteres Jahr Theologiestudium folgte in Montiviot, Schottland. Am 10. Juni 1954 wurde er in Galashiels/Montiviot zum Priester geweiht.
Pater Volk sollte als Lehrer an den Missionsschulen der Weissen Väter in Deutschland arbeiten. Darum studierte er ab 1954 in Frankfurt Philologie. Als Lehrer kam er 1962 nach Rietberg und zwei Jahre später nach Großkrotzenburg. 1966 wurde er zum Präfekt für das Schülerheim der Weissen Väter in Amberg ernannt.
1970 übernahm Pater Volk die Informations-Abteilung der Weissen Väter in Köln. Er baute ein umfangreiches Zeitungs- und Zeitschriftenarchiv auf. Was er an Information über Afrika erhalten konnte, wurde archiviert. Die Informationen verschwanden nicht im Archiv, sondern wurden von ihm zusammengestellt in Dokumentationen von „IFI“ (Information für Informanten) mit Artikeln über die Länder Afrikas und über afrikanische Themen. „IFI“ war eine große Hilfe für alle, die sich mit Afrika beschäftigten, wie Missionare, Journalisten und Lehrer. Diese Arbeit war für Pater Volk sein missionarisches Apostolat in Deutschland.
Als besonderen Höhepunkt seines Lebens betrachtete Pater Volk eine mehrmonatige Reise, die er 1960 nach Ghana unternehmen konnte. Diesem Land blieb er in besonderer Liebe verbunden.
2007 gehörte Pater Volk zur ersten Gruppe von Mitbrüdern, die in das Seniorenheim der Barmherzigen Brüder nach Trier einzog. Dort ist Pater Volk nun im Kreise seiner Mitbrüder am 1. Februar um 17:45 Uhr im Alter von fast 93 Jahren verstorben. Möge ihm der Herrgott die ewige Ruhe schenken.
Pater Hans Brudny ist am Samstag, dem 26. Januar 2013,
einen Tag nach seinem 80. Geburtstag in Haigerloch verstorben.
Hans Brudny wurde am 25. Januar 1933 in Gelsenkirchen
geboren. Er besuchte die Internatsschule der
Weissen Väter in Rietberg und das Kreuzburg-Gymnasium
in Großkrotzenburg, wo er 1954 das Abitur machte. Danach
ging er bis August 1958 zum Philosophiestudium im
ordenseigenen Seminar der Weissen Väter nach Trier. Es
folgte eine einjährige Noviziatszeit in Alexandria-Bay
U.S.A. Danach ging es weiter zum Theologiestudium in
das kanadische Eastview, Ottawa. Dort legte Hans Brudny
am 27. Januar 1960 den Ewigen Eid in der Missionsgesellschaft
der Afrikamissionare ab. Ein halbes Jahr später,
am 17. Juni 1960, folgte die Priesterweihe in Eastview.
Einige Monate darauf erhielt Pater Brudny die Ernennung
in die Mission nach Tansania. Am 11. April 1961 reiste er
nach Bukoba aus, wo er nach dem Sprachstudium auf
mehreren Missionsstationen in der Seelsorge arbeitete.
1968 wurde er nach Deutschland ernannt, wo er von Mülheim aus
in der Missionswerbung tätig war. Diese Arbeit
empfand er nach den Erfahrungen in Afrika als sehr
schwierig, weil er auf sich allein gestellt und immer
unterwegs war. Er musste in jeder Schule und in jeder
Pfarrei wieder bei Null anfangen. Im August 1971 durfte
er schließlich wieder nach Afrika zurückkehren, zuerst
arbeitete er wieder in der Diözese Bukoba. Weil aber in
diesem Bistum schon über 100 einheimische Priester tätig waren,
ging er 1977 in die Diözese Mbeya. Die Arbeit
dort war so richtig nach seinem Herzen. Wie er schrieb
war dort „viel zu tun, das ist ganz meine Kragenweite“. Er
war oft unterwegs auf langen Safaris zu den Außenstationen
seiner Pfarrei. Bis zu 800 Kilometer legte er so auf einer
Rundreise zurück. Er sorgte auch besonders für den
Bau von Kirchen auf den von ihm betreuten Außenstationen
seiner Pfarreien.
Am 2. August 2000 kehrte Pater Brudny krank nach
Deutschland zurück und kam in die Gemeinschaft der
Weissen Väter nach Köln. Doch die zunehmende Verschlechterung
seines Gesundheitszustandes verlangte intensive Pflege
und Begleitung. So kam er am 1. November
2002 in das Missionshaus nach Haigerloch. Dort haben ihn
die Mitbrüder und die Schwestern des Marianischen Missionsbundes
liebevoll bis zu seinem Tod gepflegt.
Karl-Heinz Hahn wurde am 18. Juni 1936 in Leipzig geboren. Die letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges und die entbehrungsreiche Nachkriegszeit unter russischer Besatzung hatten sich tief in Karl-Heinz eingeprägt und waren seiner eigenen Einschätzung nach Ursache zu seiner ernsten Einstellung gegenüber dem Leben, die auch maßgeblich seine Berufswahl beeinflusst hat.
Nach Beendigung der Volksschule 1949 verließ Karl-Heinz mit der Einwilligung seiner Eltern seine Heimat und kam nach Haigerloch in die Missionsschule der Weissen Väter. 1957 machte er in Großkrotzenburg das Abitur und begann das Studium der Philosophie in Trier. Nach dem Noviziat in Hörstel wurde er zum Theologiestudium nach Kanada ernannt. Am 23. Juni 1962 legte er in Eastview den ewigen Eid ab und wurde am 29. Juni 1963 zum Priester geweiht. Er wurde nach Malawi in die Diözese Mzuzu ernannt, in der er 41 Jahre als Missionar wirkte. Nach vier Jahren Pfarrarbeit in Nkhamenya ging er für ein Jahr zum Studium ans Pastoralinstitut Gaba/Uganda. Später arbeitet er wieder als Seelsorger in Nkhamenya. Die Menschen liebten ihren Pater und schätzten seine Dienste. 1973 wurde er zum Leiter des Katechetischen Zentrums der Diözese Mzuzu in Mzambazi ernannt. Er setzte sich mit Begeisterung für eine solide Ausbildung der Katechisten ein. Nach gut zehn Jahren im Katechetischen Zentrum stieg er dann in der Diözese Mzuzu wieder in die Pfarrseelsorge ein.
Ein Herzinfarkt brachte ihn 1993 zur Behandlung und Erholung nach Deutschland. Er konnte danach noch einmal für sieben Jahre nach Malawi zurückkehren und war Spiritual der Rosarien Schwestern. Er bekam aber mehr und mehr gesundheitliche Probleme, die zum Teil in Deutschland behandelt werden mussten. Im Jahre 2004 musste er aus Alters- und Gesundheitsgründen endgültig Abschied nehmen von Malawi. Seinen Lebensabend verbrachte Karl-Heinz im Missionshaus in Trier. Krankenhausaufenthalte, Bypass-Operation und Nierendialyse machten ihm das Leben schwer. Er lebte aber auch weiter als Missionar für Afrika. Denn in all den Jahren missionarischen Schaffens fühlte er sich getragen
vom Segen und der Kraft von oben.
Am 07. Mai 2013 verstarb Pater Karl-Heinz Hahn. Er wurde auf dem Hauptfriedhof in Trier beerdigt.
Bruder Alois Westermann stammt aus Rheda, in der Diözese Paderborn. Am 30. Juni 1930 wurde er dort geboren. Als er vier Jahre alt war, siedelte seine Familie nach Schlesien über, wo die Eltern einen Bauernhof übernahmen. In Obernigk, im Kreis Trebnitz ging Alois dann von 1936 an in die Volksschule und begann nach der Schulentlassung 1944 in Trachtenberg eine Schneiderlehre. Gegen Ende des Krieges musste die Familie aus Schlesien fliehen, sein Vater war in russischer Kriegsgefangenschaft und starb dort. Alois übernahm mit 15 Jahren auf der Flucht Verantwortung für seine Familie und kam mit ihr schließlich wieder nach Westfalen. In Gütersloh konnte er seine Schneiderlehre fortsetzen und 1947 die Gesellenprüfung ablegen. Bis 1951 arbeitete er in seinem Beruf und entschloss sich dann, zu den Weissen Vätern zu gehen. In Frankfurt begann er das Postulat und machte in Langenfeld das Noviziat. Am 22. August 1954 legte er den ersten Eid ab. Es folgten noch zwei Jahre Scholastikat in Marienthal/Luxemburg. Von 1956 an war er fünf Jahre lang in Deutschland in den Missionshäusern der Weissen Väter in Langenfeld, Amberg und Hörstel eingesetzt. Als gelernter Schneider konnte er dort seine Berufskenntnisse zum Wohl der Gemeinschaften einsetzen. Fähigkeiten im Maurerhandwerk eignete er sich beim Bau des Missionshauses in Amberg an. Dann erhielt er 1959 die Ernennung nach Afrika. In Uganda fand er seinen Arbeitsplatz als Ökonom des Seminars von Katigondo. Diesen Posten füllte er 25 Jahre lang aus. Am 8. September 1960 legte er in Katigondo den ewigen Eid in der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare ab. Die Aufgabe als Ökonom war nicht immer leicht, besonders in den Zeiten des Diktators General Amin. Unter diesem Regime wurden nicht nur die Menschenrechte ge ring geachtet, auch wirtschaftlich war es damals stark bergab gegangen. Da war die Betreuung und Versorgung der Seminaristen doppelt schwer. Aber Bruder Westermann hatte in seinem Leben genug Erfahrung sammeln können, um mit schwierigen Situationen fertig zu werden.
Nach einem zweijährigen Einsatz auf der Missionsstation in Soroti 1984 –86 arbeitete Alois Westermann im Lourdel-Haus, dem Gästehaus der Weissen Väter in Kampala. Dort übernahm er die Leitung. Als seine Gesundheit immer mehr nachließ, kam er 2006 endgültig nach Deutschland zurück. Bis zu seinem Tod war er der Ökonom des Missionshauses in Hörstel. Am 13. Juni 2013 verstarb Bruder Alois an den Folgen eines Schlaganfalls im Krankenhaus in Rheine. Auf dem Friedhof in Hörstel wurde er im Kreise seiner verstorbenen Mitbrüder beigesetzt.
Georg Messer wurde am 09.08.1930 in Kaltenbaum bei Regensburg geboren. In Regensburg besuchte er das Gymnasium und machte 1950 sein Abitur. Gleich nach dem Abitur schrieb er an die Weissen Väter, bat um Aufnahme und absolvierte sein Philosophiestudium in Trier; danach machte er Noviziat und Scholastikat in s’Heerenberg in den Niederlanden, wo er am 24. Juli 1956 den ewigen Missionseid ablegte. Für das letzte Jahr seiner theologischen Studien ging er nach Montiviot in Schottland. Dort wurde er in Galashiels am 16. Mai 1957 zum Priester geweiht.
Nach der Priesterweihe musste er zunächst in seiner Heimat als Lehrer dienen. Im Kleinseminar in Zaitzkofen war eine Lücke zu füllen. Georg unterrichtete dort zwar nur ein Jahr, aber die Weichen waren gestellt für viele Jahre fruchtbarer Erziehertätigkeit. Am 12. November 1958 konnte er nach Malawi ausreisen. Dort wirkte er 54 Jahre als Missionar. Abwechselnd wurde Georg als Pfarrer und immer wieder als Lehrer im Kleinseminar in Kasina und später in Mtendere eingesetzt. Als Seelsorger arbeitete er mehrmals für einige Jahre in der Pfarrei Mua, von 1991 bis 1996 in der Pfarrei Tsangano, und dann bis zu seiner Rückkehr in die Heimat im Jahre 2012 in der Pfarrei Nsipe.
Wo immer Georg eingesetzt wurde, leistete er großartige Arbeit. Als Lehrer sowie als Pfarrer war Georg bei Schülern und Pfarrangehörigen sehr beliebt. Georg liebte trotz aller Beschwerlichkeiten seine Arbeit und seine Leute. Als junger Missionar schrieb er aus Mua: „Es ist ein schönes und interessantes Leben.“ Diese Begeisterung für das missionarische Leben in Malawi erlosch nie in ihm. Auch wenn er berichten musste, dass es im Seminar nicht gut lief oder, dass sein Auto bei einem Überfall auf die Pfarrei gestohlen wurde, er war nie entmutigt. Sein pastoraler Einsatz war auf einem soliden Gebetsleben aufgebaut. Von Diskussionen über moderne Theologie, von neuen pastoralen Methoden oder von Fortbildungskursen hielt er nicht viel. Als Pfarrer, Lehrer, und Mitglied des Diözesanrates war er in Malawi schwer zu ersetzen. Sein Bischof konnte sich immer auf ihn verlassen, wenn er jemand für eine schwierige Aufgabe benötigte, auch wenn er einen väterlichen Superior für einen Priester in Schwierigkeiten brauchte.
Im Juli 2012 kehrte Georg aus Altersgründen nach Deutschland zurück. Er lebte in der Weisse Väter Gemeinschaft in München und engagierte sich bei Aushilfen, bis ihn ein Herzinfarkt ins
Krankenhaus brachte. Am 12. Juni 2013 gingen seine missionarischen und priesterlichen Dienste zu Ende. Georg starb im Drittorden-Krankenhaus und wurde am 20. Juni 2013 auf dem Westfriedhof in München beerdigt.
Hans Schrenk wurde am 13. November 1934 geboren. Hans und zwei seiner Brüder wurden Weisse Väter und zwei seiner Schwestern traten bei den Weissen Schwestern ein. 1949 kam Hans in die Missionsschule in Haigerloch und machte 1956 in Großkrotzenburg das Abitur. Bis 1958 studierte er Philosophie bei den Weissen Vätern in Trier. Es folgte das Noviziat in Hörstel und das Theologiestudium von 1959 bis 1963 in Totteridge (London). In Lampertheim (Deutschland) wurde er am 29. Juni 1963 zum Priester geweiht. Gerne wäre der junge Missionar gleich nach Afrika ausgereist, doch er wurde zum Weiterstudium ernannt. So studierte er in Rom und Jerusalem Theologie und Bibelwissenschaft. Von 1968 bis 1974 lehrte er Exegese in London. Als Professor und Seelenführer gewann er das Vertrauen vieler seiner Studenten, denn er war stets ein guter Zuhörer. Gern übernahm er auch apostolische Einsätze in den umliegenden Pfarreien. So entwickelte er vielfältige Kontakte. Die Zeit, die Pater Schrenk als Professor im Seminar verbrachte, war nicht einfach. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und den folgenden Generalkapiteln der Weissen Väter waren viele Veränderungen angesagt und gleichzeitig Extreme zu vermeiden.
Im Oktober 1974 wurde Pater Schrenk nach Ghana ernannt. Er lernte zuerst eine lokale Sprache und ging dann 1975 als Lehrer ins Priesterseminar von Tamale (Ghana). Schon im folgenden Jahr wurde er zum Regionaloberen der Weissen Väter in Ghana ernannt. Als Regional war er bemüht für alle Mitbrüder da zu sein, auch dabei war er ein guter Zuhörer. Er kam nicht mit fertigen Lösungen, sondern besprach Probleme gründlich, bevor Entscheidungen gefällt wurden. Starre Autorität war ihm fremd. Auf dem Kapitel des Jahres 1981 wurde er zum Generalassistenten gewählt. Wieder kamen viele Probleme auf ihn zu. Da er ein empfindsamer Mensch war, trug er an mancher Bürde schwer. Mit der Zeit war er überlastet und erkrankte. Zur Behandlung und einer langen Erholung kam er nach Deutschland zurück. Aber schon bald leistete er wieder die Dienste, die ihm möglich waren. Er erholte sich langsam und konnte 1995 wieder als Dozent und Ausbildungsbegleiter in Dublin und London arbeiten. 2009 musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit in London aufgeben, und er zog in unsere Kommunität nach Haigerloch. Er verstarb dort am 24. Juli 2013.
Am 22. September 2013 verstarb in Hörstel Pater Karl Engelbert. Seit längerer Zeit litt Pater Engelbert an Diabetes und Herzproblemen, dennoch kam sein Tod überraschend.
Karl Engelbert wurde am 20. Juni 1929 in Haan/Diözese Köln geboren. 1946 kam er nach Großkrotzenburg auf das Kreuzburg- Gymnasium der Weissen Väter, wo er am 22. Februar 1951 das Abitur machte. Anschließend studierte er Philosophie in Trier. Das Noviziat machte er 1953 – 1954 in Maison Carrée in Algerien und absolvierte das Theologiestudium in Heverle/Belgien. Dort legte er am 6. Juli 1957 den Eid ab. Am 22. Dezember 1957 wurde er in Großkrotzenburg zum Priester geweiht.
Nach Beendigung des Theologiestudiums begann er das Fachstudium für Deutsch und Geschichte an der Universität Frankfurt. Am 9. Februar 1962 bestand er das Staatsexamen in Religion und Deutsch. Nach dem Vorbereitungsdienst bestand er auch am 10. März 1964 das zweite Staatsexamen.
Anschließend wurde Pater Engelbert Lehrer und Superior in der Rietberger Missionsschule. Als die Weissen Väter im Jahre 1968 die Missionsschule aufgaben, blieb Pater Engelbert als Studienrat am städtischen Gymnasium „Nepomucenseum“ in Rietberg. Im Jahre 1992 wurde er als Lehrer pensioniert. Aber er sah das nicht als Beginn des Ruhestandes an, sondern engagierte sich in der Seelsorge in Rietberg. Er arbeitete als Subsidiar in der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist, setzte sich für katholische Vereine wie Kolping und Jungkolping ein und leistete seelsorgliche Arbeit im Altenheim. Er hat es dabei immer auch als seine Aufgabe gesehen, den missionarischen Gedanken bei den Gläubigen in Rietberg lebendig zu halten. So bezeichnete er sich als „Weltpriester“, der über den eigenen Kirchturm hinausschaut und die Solidarität mit und das Interesse an der Weltkirche wachhält. Für ihn war überall Missionsland. Sein besonderes Interesse aber galt der Kirche in Afrika.
Bei den Rietbergern war Pater Engelbert bekannt und beliebt. Anfangs fuhr er gern mit dem Fahrrad durch die Stadt und die Umgebung. Später, als die Diabetes seine Sehkraft verminderte, ging er zu Fuß. So hielt er direkten Kontakt mit den Menschen. Im Jahre 2012 siedelte er in die Gemeinschaft der Weissen Väter in Hörstel um, wo er am 22. September 2013 verstarb.
Die Beerdigung fand am Donnerstag, dem 26. September 2013 statt. Sein Leichnam wurde neben der Ruhestätte anderer Weisser Väter auf dem Friedhof in Hörstel bestattet.
Karl Anton Specht wurde am 2. Juli 1931 in Bad Neuenahr geboren. Nach dem Besuch der Grundschule kam er auf das Realgymnasium in Ahrweiler. Doch die Ausbildung dort wurde wegen des Krieges zwei Jahre unterbrochen. 1947 wechselte er er zu den Weissen Vätern nach Großkrotzenburg und machte dort auf der Kreuzburg am 11. März 1952 das Abitur. Sein Ziel war es, Priester zu werden und den Menschen Afrikas das Evangelium zu verkünden. Das Philosophiestudium absolvierte er bei den Weissen Vätern in Trier. 1954 folgte das Noviziat in Alexandria Bay, USA. Zum Theologiestudium wurde er nach Eastview/Kanada ernannt. Dort legte er am 21. Juni 1958 den ewigen Eid ab. Am 20. September 1958 wurde er in Ottawa zum Priester geweiht. Dann folgte aber nicht gleich ein Einsatz in der Mission in Afrika, sondern die Ordensoberen bestimmten ihn zum Weiterstudium in Rom.
Dort war er von 1959 bis 1961 und erhielt ein Lizenziat in Moraltheologie. Von 1961 bis 1967 war er Dozent und Ausbilder im Scholastikat der Weissen Väter in Totteridge/London. 1967 erhielt er eine Ernennung nach Tansania und so konnte er nun in die Mission ausreisen. Als erstes lernte er die Landessprache Kiswahili. Im Jahre 1968 zog er nach Nairobi in Kenia. Viele Jahre arbeitete er als Seelsorger für die deutschsprachigen Katholiken in Ostafrika. Das Seelsorgegebiet umfasste mehrere Länder. Darum war er anfangs sehr viel mit dem Auto unterwegs, um die Katholiken zu besuchen. Später kam er mit dem Flugzeug einer karitativen Versorgungsgesellschaft, das er als Pilot selber steuerte. Er bemühte sich, die oft von der Außenwelt abgeschirmten, wie in Ghettos lebenden Europäer mit der afrikanischen Umwelt und den afrikanischen Menschen um sie herum in Kontakt zu bringen und ihre Herzen für sie zu öffnen.
Ein besonderes Anliegen waren ihm Menschen in Ausnahmesituationen, die sonst nirgendwo Hilfe fanden. Dabei handelte es sich um Waisen und Aidspatienten und andere Kranke, von denen er einige sogar in sein Haus aufnahm und für sie sorgte. Er gründete ein Zentrum für aidskranke Kleinkinder und Aidswaisen, das sogenannte „Tahitaprojekt“.
Mehrmals musste er zu Herzoperationen und ärztlicher Behandlung nach Deutschland kommen, konnte aber immer wieder seine Arbeit in Nairobi weiterführen. Im Jahre 2008 kehrte er krank nach Deutschland zurück. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier. Dort verstarb er am Samstag, dem 12. Oktober 2013.
Ludwig Wille wurde am 21. Februar 1928 in Ebnat,Diözese Rottenburg, geboren. Mit 16 Jahren wurde er noch 1944 zum Kriegsdienst eingerufen und kam in Gefangenschaft, aus der er 1946 freigelassen wurde.
Im November 1946 begann er das Noviziat bei den Weissen Vätern in Langenfeld. Er erhielt den Brudernamen Suso, unter diesem Namen ist er später zu einem Begriff als Missionsbruder geworden. Seinen ersten Eid als Brudermissionar legte er am 8. Dezember 1948 ab. Er ging anschließend nach Marienthal ins Scholastikat, wo er 1952 die missionarische Grundausbildung abschloss. Von da an arbeitete er bis zum ewigen Eid 1954 in der deutschen Provinz. Es war eine Zeit des Wiederaufbaus nach den Enteignungen durch das Nazi-Regime und der Zerstörung, die der Krieg auch über die deutschen Weissen Väter gebracht hatte. Aufbauen, Neubauen und Reparieren scheint von da an Teil seines Lebens auch in der Mission in Ghana zu sein.
Am 15. September 1954 reiste er nach Ghana aus. Dort lebte und arbeitete er zumeist in der Diözese Wa als Architekt und Ausbilder von Handwerkern. Er baute Klassenräume und Wohngebäude im kleinen Seminar ebenso wie die Pfarrkirche in Daffiama. Der Auftrag, bei seiner Arbeit auch junge Leute auszubilden, war ihm eine Herzenssache. Immer waren in seinen Werkstätten oder auf seinen Bauplätzen junge Menschen zu finden, die von ihm lernten. Viele von ihnen konnten sich später in ihrem Beruf selbstständig machen.
Im Jahre 1974 kehrte Bruder Suso krank nach Deutschland zurück. Jedoch machte er sich bald als Hausmeister im Hörsteler Missionshaus nützlich. Im Juni 1978 konnte er wieder nach Ghana ausreisen. Als Bauunternehmer, Automechaniker, Spezialist für Dieselmotoren und als Solartechniker arbeitete er weiterhin in der Diözese Wa. In seiner Arbeit ging es ihm immer um die Menschen, mit denen er zusammen war, sie konnten auf ihn zählen. Er wurde respektiert als Problemlöser in technischen Angelegenheiten, besonders aber als religiöser Mensch, der sich aus innerster Überzeugung für andere einsetzte. Neben all seiner Arbeit war Ludwig Wille ein tieffrommer Mensch, ein Missionar, der aus seinem Glauben heraus sein eigenes Leben gestaltete und es mit Afrika teilte.
2005 kam Bruder Ludwig Wille krank und geschwächt nach Deutschland zurück. Seitdem lebte er im Missionshaus in Haigerloch. Auch als seine Gesundheit weiter nachließ, blieb er als Missionar in seinem Leben und Beten weiterhin mit Afrika, besonders Ghana, verbunden. Er starb in Haigerloch am 11. Juni 2014.
Oskar Genatowski wurde am 1. August 1936 in Allenstein/Ermland geboren. Er war das Jüngste von den fünf Kindern der Familie. Sein Vater fiel schon in den ersten Wochen des Krieges. Nach dem Krieg zog die Familie nach Hagen-Vorhalle, wo Oskar eine zweite Heimat fand.
1951 ging Oskar ins Gymnasium der Weissen Väter in Rietberg und von dort auf das Kreuzburggymnasium der Weissen Väter in Großkrotzenburg, wo er 1960 das Abitur machte. Anschließend ging er nach Trier, wo er bei den Weissen Vätern sein Philosophiestudium absolvierte. Sein Noviziat machte er in Hörstel (15. August 1962 – 15. August 1963). Theologie studierte er in Totteridge, wo er am 27. Juni 1966 den ewigen Eid ablegte. Am 21. Juni 1967 wurde er in Essen zum Priester geweiht.
Nach dem Pastoralkurs in London und kurzer Mitarbeit im Provinzialat in Frankfurt reiste er am 03. April 1968 in die Diözese Oyo in Nigeria aus. Dort arbeitete er in verschiedenen Pfarreien (Iganna, Aiyegbaju, Oluruntedo) in der Seelsorge. Es war die Zeit des Biafra Krieges (1967 - 1970), eine Zeit voller Spannung in ganz Nigeria. In der Zeit nach dem Krieg halfen deutsche Straßenbauunternehmen beim Wiederaufbau der Infrastruktur. Pater Oskar Genatowski betreute in seiner Seelsorge auch die ausländischen Mitarbeiter der Firmen, manche Kontakte blieben aus der Zeit und bestanden bis an sein Lebensende. Zweimal musste er sich in Deutschland medizinisch behandeln lassen. Im Jahre 1994 kehrte er definitiv nach Deutschland zurück. Er wurde nach Hörstel ernannt, wo er sich von Anfang an besonders in der Seelsorge in den umliegenden Gemeinden einsetzte. Von 1996 bis 2008 war er Pfarrverwalter in Dreierwalde in der Nähe von Hörstel. In seiner pastoralen Arbeit war Pater Genatowski volksnah, er hatte einen guten Draht zu den Kindern und Jugendlichen, sorgte sich in der Seelsorge um die Soldaten des Fliegerhorstes Dreierwalde und war Präses des örtlichen Kolpingvereins. Der Sport wimpel des Dreierwalder Sportvereins hing auch nach dem Abschied aus der aktiven Seelsorge weiter als Zeichen der Verbundenheit in seinem Zimmer. Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand half er in der Seelsorge aus. Seine Gesundheit machte ihm mehr und mehr Probleme. Besonders machte ihm Krebs zu schaffen, immer öfter musste er ins Krankenhaus. Auch dort besuchten ihn immer noch Gruppen aus seiner früheren Pfarrgemeinde. Am 24. August verstarb Oskar Genatowski im St. Hedwig-Pflegeheim in Püsselbüren bei Hörstel, am 30. August fand das Requiem in Dreierwalde statt. Er wurde auf dem Friedhof in Hörstel im Kreise seiner verstorbenen Mitbrüder beigesetzt.
Gerhard Weffers wurde am 23. Oktober 1923 in Rheydt, Diözese Aachen, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Schneiderberuf. Kaum war seine Ausbildung beendet, wurde er 1941 zum Arbeitsdienst und dann zum Militär eingezogen. Von 1945 bis 1949 war er in russischer Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung arbeitete er für einige Monate in einer Kleiderfabrik, bevor er am 1. Mai 1950 in Langenfeld das Postulat bei den Weissen Väter begann. Dort machte er auch sein Noviziat von Oktober 1950 bis Oktober 1952. Den ersten Eid legte er am 26. Oktober 1952 in Marienthal ab. Von August 1952 bis August 1954 machte er in Marienthal sein Scholastikat.
Er arbeitete zunächst in der Deutschen Provinz bevor er am 24. Februar 1957 nach Sambia ausreiste. In der Diözese Chipata erlernte er zuerst die lokale Sprache. Nach dem Sprachstudium arbeitete er hauptsächlich als Schreiner immer verbunden mit einer allgemeinen Bautätigkeit in verschiedenen Diözesen. Am 23. Oktober 1958 legte er in Kachebere den ewigen Eid ab. Von September 1963 bis Juni 1964 machte er in Deutschland eine Zusatzausbildung als Bauzeichner und Bautechniker. Danach lebte er bis 1977 in Kanyanga, wo er sich in den Werkstätten und der Schreinerei nützlich machte. Nach seinen Plänen und unter seiner Leitung entstanden neue Missionsstationen, Kirchen, Schulen und Krankenhäuser.
Im April 1977 übernahm er die Prokura in Lusaka, wo er auch für die Gäste zuständig war. Mit Geschick und Umsicht gewann er gute Beziehungen in der Hauptstadt, bei den Behörden und dem Zoll. Sogar die Diebe der Stadt respektierten ihn und verschonten sein gelbes Auto. Nach einem kurzen Aufenthalt in Minga/Chipata und den Großen Exerzitien in Jerusalem wurde er als Ökonom ins Noviziat der Afrikamissionare nach Kasama ernannt. 1989 wechselte er als Ökonom ins Regionalhaus von Kasama.
Im Oktober 1993 kehrte er aus Altersgründen nach Deutschland zurück. In Trier übernahm er den Pfortendienst und leistete auch sonst vielfältige Dienste im Haus. Bruder Gerry, diesen Namen hatte er seit seiner Zeit in Sambia, hatte eine positive Lebens- und missionarische Grundeinstellung, das war in all seinem Tun bemerkbar, besonders auch in der schwierigen Zeit der Krankheit in den letzten Wochen vor seinem Tod. Bruder Gerhard Weffers verstarb in Trier am 9. Juli 2014.
Stefan Wagner wurde am 2. Dezember 1928 in Baar in
der Eifel geboren. Gegen Kriegsende wurde er als 15-
Jähriger noch eingezogen und musste Schanzarbeiten
an der Obermosel leisten. Bald darauf ging er zu den
Weissen Vätern auf das Gymnasium in Großkrotzenburg.
Dort machte er am 11. März 1952 sein Abitur. Er
ging dann zum Studium der Philosophie nach Trier (15.
April 1952 – 30. August1954). Sein Noviziat machte er
in s'Heerenberg in den Niederlanden (1. September
1954 – 31. August 1955). Dort begann er auch seine
theologischen Studien, bevor er nach Montiviot
(Schottland) wechselte (1. September 1956 – 10. Juli
1958). Am 5. Mai 1958 legte er in Montiviot den ewigen
Eid ab. Am 20.Juli 1958 wurde er in München zum
Priester geweiht.
Nach einem damals üblichen zusätzlichen Pastoralkurs
in London reiste er am 22. April 1959 nach Uganda
aus, in das Land, wo einige der ersten Christen im 19.
Jahrhundert als Märtyrer für ihren Glauben gestorben
waren. Pater Wagner arbeitete mehr als 15 Jahre lang
als Seelsorger in verschiedenen Pfarreien, war ab 1966
Pfarrverweser in Mityana und wurde 1968 Pfarrer in
Vumba. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er 1975
nach Deutschland zurück. Zunächst wurde er für viele
Jahre als Missionsreferent in seiner Heimatdiözese
Trier eingesetzt. Durch Vorträge und Missionssonntage
in den Pfarreien der Diözese Trier setzte er sich für die
Belange der Mission ein. Durch diese Aktivitäten war er
in seiner Heimatdiözese überall gut bekannt.
Im Juli 1989 wurde Pater Wagner zum Superior der Gemeinschaft
der Weissen Väter in Trier ernannt. Im Juli
1996 wechselte er als Superior in das Haus der Weissen
Väter nach Frankfurt. Dort übernahm er auch das
Amt des Pfarrers der Gemeinde von St. Antonius und
übte dieses Amt von Oktober 1996 bis Juli 1999 aus. Am
8. Juli 1999 zog Pater Wagner wieder nach Trier. Dort
leistete er im Missionshaus verschiedene Dienste, unter
anderem als Hausökonom und als Seelsorger bei
vielen Aushilfen in der Stadt und der Umgebung.
Nach kurzer Krankheit starb Pater Stefan Wagner in
Trier am 8. Januar 2015.
Winfried Wetzel wurde am 4. Juli 1937 in Leutkirch geboren. Nach der Volksschule lernte er den Beruf eines Müllers. Sein Wunsch war aber, als Bruder in die Mission zu gehen. Er entschied sich für die Weissen Väter und Afrika, eine Entscheidung, die er auch im Gebet getroffen hatte. Am 10. Januar 1955 trat er ins Postulat bei den Weissen Vätern in Langenfeld ein. Nach dem ersten Missionseid am 4. August 1957 war er je zwei Jahre in Luxemburg und London in der weiteren Ausbildung. Am 28. Oktober 1961 flog er nach Tansania für den Einsatz in der Mission. 39 Jahre war er dort tätig. Er lernte die Landessprache Kiswahili. Zweieinhalb Jahre war er mit dem Bau eines Brüdernoviziates beschäftigt. Dann wurde er Assistent des Diözesanökonoms in Bukoba. Da konnte er seine Fähigkeiten in Logistik beweisen in der Versorgung der Missionsstationen und beim Versand und Abholen von Gütern am Viktoriasee. Nach sieben Jahren wurde er Leiter der Schreinerlehrwerkstatt in Bukoba. Diese Aufgabe, füllte er fünf Jahre lang aus und bildete, wie er sagte „mit Hilfe des Hl. Josefs, des Zimmermanns“ viele gute Schreiner heran. Danach wurde er zum Leiter der Speditionsverwaltung der Weissen Väter in Dar-es-Salaam ernannt. Das Atiman-House der Weissen Väter liegt gleich am Hafen. Bald war Bruder Winfried für seine Arbeit bekannt. Er brachte Hilfsgüter für 12 Diözesen durch den Zoll und weiter ins Land. Dazu noch viele Container von Freunden aus Deutschland. Durch sein Geschick kam die Hilfe zollfrei durch. Viele Freunde unterstützten ihn mit ihrer Hilfe für Arme, Waisen und Kranke, besonders auch für Aidswaisen. Diese Arbeit füllte ihn aus, bis er im Jahr 2000 während des Heimaturlaubes gebeten wurde, Hausökonom in der Zentrale der Weissen Väter in Köln, zu werden. Bis 2011 war er da tätig, immer bemüht um Mitbrüder, Gäste und Besucher, ohne die Verbindung nach Tansania zu vergessen. Winfried war ein frommer Mann, oft fand man ihn in der Kapelle, wenn er nicht gerade mit irgendeiner Arbeit beschäftigt war. Am 10. September 2011 wechselte Bruder Winfried Wetzel von Köln nach Haigerloch. Es war sein Wunsch, die weiteren Lebensjahre in der Heimat zu verbringen. Drei Tage vor seinem Tod hatte er noch einmal die Mitbrüder in Köln besucht. Dann kam die überraschende Nachricht, dass Bruder Wetzel am 28. Februar 2015 in Haigerloch verstorben ist.
Aus Ghana kam überraschend die traurige Nachricht, dass
P. Thomas Schwiedessen in Ejisu verstorben ist. Thomas Schwiedessen
wurde am 18. Dezember 1959 in Münstermaifeld geboren.
1979 machte er am neusprachlichen Gymnasium in Mayen sein
Abitur. Es folgte ein Jurastudium in Bayreuth, bevor er in Trier
mit dem Studium der Theologie an der Fachhochschule begann
und 1983 das Vordiplom machte. Dann kam er in Trier zu den
Weissen Vätern, studierte dort Philosophie und ging 1984 zum
Noviziat nach Kasama. Es folgte ein Missionspraktikum im Bistum
Tamale, Ghana. Danach begann er seine theologischen Studien
am Missionary Institute in London. 1989 legte er den ewigen
Eid ab in der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare. Am 25.
August 1990 wurde er in seiner Heimat in Polch vom Trierer
Weihbischof Leo Schwarz zum Priester geweiht.
Er war wieder nach Ghana ernannt worden, in die Diözese Navrongo-Bolgatanga. Zuerst
arbeitete er in Garu, später in Bunkpurugu. Nach einem Bibelkurs in Jerusalem 2004
wurde er in die Philippinen ernannt, wo er im Ausbildungshaus der Afrikamissionare arbeitete.
Es folgte dort dann auch ein Studium in Spiritualität in Quezon City. Im September
2014 ging er zurück nach Ghana und gehörte zum Ausbildungs-Team in Ejisu. Noch
Anfang des Monats hatte Pater Schwiedessen in Polch das 25jährige Jubiläum seiner
Priesterweihe gefeiert. Jetzt erreichte uns die Nachricht aus Ejisu, dass Pater Schwiedessen
in der Nacht auf den 29. September dort verstorben ist. Gott schenke ihm ewigen
Frieden in seinem himmlischen Reich.
Walter Lükewille stammt aus Verl in der Diözese Paderborn. Geboren
wurde er am 1. Februar 1930 in Sende. Nach der Volksschule,
dem Besuch des Gymnasiums in Rietberg und dem Abitur
kam er zu den Weissen Vätern in Trier zum Studium der Philosophie.
Das Noviziat machte er 1950 in Maison-Carrée (Algerien)
und studierte Theologie in Thibar bis zum ewigen Eid 1954. Danach
ging das Studium weiter in Monteviot (Schottland), wo er
am 26. Mai 1955 zum Priester geweiht wurde.
Die erste Ernennung führte ihn als Lehrer nach Großkrotzenburg
an die Kreuzburg, die Missionsschule der Afrikamissionare. 1959
konnte er dann endlich nach Chiwanda in das damalige Tanganyika
ausreisen. Er arbeitete in Chala (Diözese Sumbawanga),
war dort und auch später in Mamba Pfarrer. 1985 gründete er in
Sumbawanga die Christkönig-Pfarrei. Tanzania und besonders die
Diözese Sumbawanga wurden ihm zur zweiten Heimat. Dort hatte er sein Herz verloren,
er war dort bis 2003 tätig. Von 1995 bis 1997 war er der Apostolische Administrator des
Bistums gewesen, bis ein afrikanischer Bischof ernannt wurde. 2003 wurde er nach
Deutschland ernannt und war ab 2004 Teil der Gemeinschaft im Kölner Afrikanum, wo er
sich in verschiedenen Aufgaben einsetzte. Mehrmals besuchte er noch seine früheren
Wirkungsstätten in Tansania, für die er immer großzügige Hilfe aus seiner Heimat mitzubringen
wusste. 2013 zog er um in das Seniorenwohnheim der Barmherzigen Brüder in
Trier in die dortige Gemeinschaft der Weissen Väter. Nach längerer Krankheit ist er dort
am 17. Oktober 2015 verstorben. Möge der Herrgott die Mühen seines treuen Dieners mit
dem ewigen Leben belohnen.
Am 10. Februar ist Bruder Rudolf Keith in Haigerloch verstorben.
Rudolf Keith wurde am 6. Dezember 1931 in Bozen geboren. Im
zweiten Weltkrieg kam seine Familie von Botzen in die Tschechoslowakei,
in Korbitz besuchte er die Schule. 1945 begann er eine
Metzgerlehre in der Tschechei. 1946 kam er mit seinen Familienangehörigen
nach Aschaffenburg, dort setzte er seine Lehre fort
und schloss sie mit der Gesellenprüfung ab. Mitte der 50er Jahre
arbeitete er einige Zeit als Bergmann in Bottrop, bevor er 1955
nach Langenfeld zu den Weissen Vätern kam. Es folgte das Noviziat
in Marienthal, Luxemburg. 1957 legte er den ersten Missions -
eid ab und er blieb dann noch bis 1959 im Scholastikat in
Marienthal. Danach war Bruder Keith bei Bauarbeiten in Totteridge,
London, und Widnau, Schweiz, eingesetzt, bevor er 1961
nach Tamale in Ghana ausreisen konnte. Seine Missionsstationen
waren Damongo, Tamale und Bole.
In Damongo waren es Bauarbeiten,
mit denen er beauftragt war. In Tamale war er später der Ökonom der bischöflichen
Secondary School/Internat. Er versorgte durch seine Landwirtschaft das Internat mit
Lebensmitteln. Da er seit seiner Jugend Pfadfinder gewesen war, war er auch in Tamale in
der Jugendarbeit aktiv. In Bole war er besonders in landwirtschaftlichen Entwicklungsprojekten
engagiert, Viehzucht und ländliche Wasserversorgung gehörten ebenfalls zu
seinem Tätigkeitsfeld. 1999 ging er zurück nach Tamale als Prokurator für die Erzdiözese.
2014 kam er aus Krankheitsgründen nach Deutschland zurück. In der Gemeinschaft des
Missionshauses in Haigerloch lebte er bis zu seinem Tode am 10. Februar 2016.
Ernst Berens wurde am 20. November 1931 in Trier geboren. Er besuchte die Volksschule in Pluwig und später das Gymnasium in Trier. Seine Kindheit wurde von den Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs sehr geprägt. 1949 kam er auf das Gymnasium der Weissen Väter in Großkrotzenburg, wo er 1952 das Abitur machte. Sein Weg ging weiter zum Philosophiestudium bei den Weissen Vätern in Trier und 1954 in das Noviziat der Afrikamissionare in Maison Carée in Algerien. Darauf folgte das Theologiestudium in Tunesien, in Thibar und Carthago. 1958 empfing er in Frankfurt die Priesterweihe. Seine erste Ernennung erhielt er als Lehrer am Gymnasium der Weissen Väter in Großkrotzenburg. Gleichzeitig war er mit der Berufswerbung für die Missionsgesellschaft in Deutschland beauftragt. Nach vier Jahren durfte er in die Mission nach Obervolta (heute Burkina Faso) in Westafrika ausreisen. Dort arbeitete er in verschiedenen sozialen Instituten, die er später auch im Auftrag der dortigen Bischofskonferenz leitete. 1979 erhielt er die Ernennung zum Provinzial in Deutschland. Sechs Jahre leitete er die Provinz. Danach war er für drei Jahre als Afrikareferent bei der deutschen Bischofskonferenz in Bonn tätig. Von 1991 bis 1999 war er Provinzökonom der Weissen Väter in Köln. Einsätze in mehreren Häusern der deutschen Provinz der Afrikamissionare folgten, in München und Dillingen und Hörstel, wo er auch in der Seelsorge eingesetzt war. Seit 2010 lebte er im Seniorenheim der Barmherzigen Brüder in Trier, wo es eine kleine Gemeinschaft von älteren Mitbrüdern gibt. Nach längerer Krankheit ist Pater Ernst Berens am 4. Juni in Trier verstorben.
Pater Hubert Bonke, geboren am 29. Oktober 1943 in Langseifersdorf,
Schlesien, verstarb am 27. Mai 2016 in Kindu, Demokratische
Republik Kongo. Hubert Bonke kam als Schüler zu den
Weissen Vätern, besuchte die Missionsschule in Rietberg und
machte 1964 in Großkrotzenburg das Abitur. Nach dem Philosophiestudium
in Trier, Noviziat in Hörstel und Theologiestudium
in Straßburg wurde er am 10. Juni 1971 in Mainz zum Priester geweiht.
Zwei Monate später reiste er nach Kalemie-Kirungu im
Kongo aus. Er war seit der Zeit in verschiedenen Missionsstationen
wie Kalemie, Kala, Laybo und zuletzt in Kindu eingesetzt.
Für drei Jahre war er auch von 2008 bis 2011 in München als Missionsreferent
tätig.
P. Hubert Bonke war seit längerer Zeit krank. Er wurde für den
6. Juni in Goma erwartet, um am 8. Juni nach Deutschland zu
fliegen. Dort sollte er sich gründlich untersuchen lassen. Der Provinzial hatte ihm angeraten,
erst wieder zurückzukommen, wenn der Arzt grünes Licht gegeben hätte. Er selbst
sah das als nicht so dringend an und meinte, er sei bei bester Gesundheit. Dann stellten
sich aber doch Probleme ein, er erlitt Schwächeanfälle und konnte zeitweise nicht mehr
gehen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, das er am Tag darauf ohne konkreten Befund
wieder verlassen hat. Als er am 28. Mai morgens nicht zur hl. Messe kam und man nach
ihm schaute, fand man ihn tot im Bett. Wahrscheinlich ein Herzversagen. Pater Bonke
wurde in Kindu unter großer Anteilnahme der christlichen Bevölkerung und des Klerus
beerdigt, auch einige Bischöfe gaben dem verdienten Missionar die letzte Ehre.
Manfred Bieder wurde am 29. Mai 1939 in Krummlinde, Kreis Lüben, Niederschlesien, geboren. Nach dem Krieg musste er die Heimat verlassen und kam nach Thüringen. In Nordhausen machte er eine Lehre als Elektroinstallateur und besuchte die Berufsschule. Mit 18 Jahren zog er zu seinem Onkel nach Hamburg. Mehrere Jahre arbeitete Manfred in seinem Beruf, bevor er 1962 nach Langenfeld in das Postulat der Weissen Väter kam. Nach der Noviziats-Zeit in Hörstel legte er 1964 den ersten Eid als Missionsbruder ab. Es folgten drei Jahre Scholastikat in Mours, Frankreich. Im Oktober 1967 erhielt er eine Ernennung nach Westafrika, in das damalige Obervolta – heute Burkina Faso. Im Oktober 1970 legte Bruder Manfred in Ouagadougou den ewigen Eid als Missionsbruder ab. Er arbeitete nicht nur als Elektriker, sondern in allen Bereichen des Bauwesens. In allen Pfarreien und Diözesen Burkina Fasos wuchsen die christlichen Gemeinden. Pfarrhäuser, Kirchen, Gemeindesäle, Krankenstationen und viele andere Gebäude waren notwendig. Bruder Manfred war bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1992 an vielen Orten für die Mission als Bauunternehmer tätig. Ein sehr persönliches und dauerndes Anliegen war ihm die Unterstützung der einheimischen Schwesternkongregationen. 1992 wurde Bruder Manfred nach Köln ernannt, wo er den Materialversand für die Mission übernahm, ab 1996 war er auch der Ökonom des Hauses in Köln. Ab 2001 arbeitete er mit im Ökonomat des Missionshauses in Trier. Oktober 2010 wurde er in die Gemeinschaft nach Hörstel ernannt. Am 21. Mai 2016 ist Bruder Manfred Bieder während eines Urlaubs in Sankt Pölten in Österreich verstorben.
Bernhard Hagen wurde am 17. März 1936 in Haren-Altenberge geboren. Nach der Volksschule erlernte er das Maurerhandwerk. Sein Wunsch war es aber, Missionar zu werden. Er besuchte das Aufbaugymnasium in Geilenkirchen. Danach kam er zu den Weissen Vätern und studierte von 1962 bis 1965 Philosophie in Trier. Nach dem Noviziat in Hörstel 1965/66 studierte er Theologie in London, am 27. Juni 1970 wurde er vom Bischof von Osnabrück in Altenberge/Ems zum Priester geweiht. Drei Monate später reiste er in die Mission nach Ghana. Er erlernte die lokale Sprache und war bis 1980 in der Pfarrei Bole in der Seelsorge tätig. Als die Pfarrei aufgeteilt wurde, baute er in dem abgetrennten Gebiet die Pfarrei von Tuna auf. Dort und besonders auch in Kalba, das später ebenfalls eigenständige Pfarrei wurde, wirkte er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland 1993. Er kam aus gesundheitlichen Gründen zurück. Doch er blieb mit dem Herzen in Ghana, wohin er öfter allein und mit Gruppen zurückkehrte. Besonders als Missionsreferent in der Diözese Münster verstand er es, die Heimatkirche für die Belange der Menschen in Ghana zu interessieren. Als Superior des Missionshauses in Hörstel arbeitete er auch dort mit in der Seelsorge und förderte die Anliegen der Mission, wo es nur ging. Noch im Juli diesen Jahres besuchte Pater Hagen mit einer Gruppe sein früheres Missionsgebiet, wo er verschiedene Entwicklungsprojekte unterstützte. Nach seiner Rückkehr fühlte sich Pater Hagen gesundheitlich angeschlagen. Es wurde eine akute Herzerkrankung diagnostiziert. Am 25. August 2016 ist Pater Hagen im Herzzentrum von Bad Rothenfelde verstorben.
Geboren wurde Andreas Mauch in Gosheim am 2. Mai 1926. Ab
1939 besuchte er die Missionsschule in Haigerloch. Zu Beginn
des Zweiten Weltkrieges wurde die Missionsschule von der Regierung
geschlossen. Von 1940 bis 1944 besuchte er darauf hin die
Oberschule in Spaichingen. 1944 wurde er zum Kriegsdienst bei
der Marine eingezogen und geriet im gleichen Jahr in Frankreich
in Kriegsgefangenschaft. Es dauerte zwölf Monate, bis er aus der
Gefangenschaft entlassen wurde. Danach setzte Andreas seine
Schulbildung fort, besuchte ab 1946 das Gymnasium der Weissen
Väter in Großkrotzenburg und machte dort 1948 das Abitur. Es
folgte die Ausbildung in Philosophie in Trier und das Studium der
Theologie in s’Heerenberg (Niederlande). Für ein Jahr musste er
die Ausbildung wegen Krankheit unterbrechen. Dann setzte er
die Studien in Montiviot (Schottland) fort und wurde in Galashils
am 24. Mai 1956 zum Priester geweiht. Im gleichen Jahr erhielt
er die Ernennung in die Mission nach Sambia. Dort arbeitete er in Manza, Ndola, Lufubu,
Kabunda und Kawambwa. 1972 kam er wegen schwacher Gesundheit nach Deutschland
zurück. Nach einer Zeit der Erholung arbeitete er zuerst als Krankenhausseelsorger in
Bad Imnau. 1974 wurde er schließlich Pfarrverweser in Binningen im Hegau. Dort war er
bis 1993 in der Seelsorge tätig. Im November 1993 wurde Pater Mauch nach Haigerloch in
die dortige Gemeinschaft der Weissen Väter ernannt.
Am 22. Mai 2016 hatte er in der Gemeinschaft des Haigerlocher Missionshauses noch seinen
90. Geburtstag und das 60. Jubiläum seiner Priesterweihe gefeiert. Nach längerer
Krankheit ist Pater Andreas Mauch am 21. Juli 2016 im Hospiz in Balingen verstorben.
Johannes Harding wurde am 20. Juni 1933 in Paderborn geboren.
Dort besuchte er die Volksschule und kam 1947 nach Rietberg auf
die Missionsschule der Weissen Väter. In der Großkrotzenburg
machte er 1955 das Abitur. Von dort ging sein Weg weiter zum
Philosophiestudium bei den Weissen Vätern in Trier. Es folgte das
Noviziat in s’Heerenberg, Niederlande, und ab September 1958
das Theologiestudium in Totteridge, London. Am 8. Juli 1961
wurde Johannes Harding in Salzkotten zum Priester geweiht.
Nach einem Pastoralkurs in London erhielt er 1962 die Ernennung
in die Mission nach Tansania. Seinen ersten Missionseinsatz leistete
er dort in Kome, Diözese Mwanza. In seinem Leben als Missionar
war er immer in der Seelsorge tätig. Im Laufe der Jahre
folgten die Stationen Nasio, Kibara - Musoma, wo er Pfarrer war,
und Kalebejo/Geita. 1992 zwang sein schlechter Gesundheitszustand
ihn, in der Heimat zu bleiben. Er wurde nach Dillingen in
die Gemeinschaft der Weissen Väter ernannt. Dort war er der Superior des Hauses. Im
Saarland leitstete er weiter seinen Dienst für die Missionsarbeit in Afrika. Seine pastoralen
Aushilfen und die Öffentlichkeitsarbeit rund um Dillingen halfen, bei den Gläubigen
das Interesse für die Anliegen der Kirche Afrikas wach zu halten.
2008 verschlechterte
sich seine Gesundheit. Sich wiederholende kleine Gehirnschläge zwangen ihn, seine Arbeit
zu reduzieren und schließlich ganz aufzugeben. 2010 zog er um in das Seniorenzentrum
der Barmherzigen Brüder in Trier. Nachdem er eine schwere Hirnblutung erlitten
hatte, ist er in der Frühe vom Fest Allerheiligen am 1. November 2016 verstorben.
Helmut Huber wurde am am 18. Januar 1942 in Amberg geboren. Die Volksschule besuchte er in Hahnbach und danach das Humanistische Gymnasium in Amberg. Nach dem Abitur begann er 1961 an der Hochschule der Afrikamissionare in Trier mit dem Philosophiestudium. Daran schloss sich 1963 bis 1964 das Noviziat in Hörstel an. Auf seinen Wunsch hin wurde Helmut zum Theologiestudium nach London ernannt. Die Priesterweihe empfing er am 29. Juni 1968 in Regensburg. Seine erste Ernennung erhielt Pater Huber in die britische Provinz nach Sutton Coldfield. Nach einem Jahr pastoraler Tätigkeit in England kam er zur „Aktion Missio“, mit der er bis 1972 zusammenarbeitete. 1972 erhielt er die Ernennung nach Tansania. In Kipalapala lernte er Suaheli und arbeitete danach in der Pfarrseelsorge in der Diözese Mbeya. Leider musste er 1980 in die Heimat zurückkehren, um sich wegen eines Krebsleidens behandeln zu lassen. Die Operation in Amberg und die Heilung verliefen sehr zufriedenstellend. Daher konnte er 1988 nach Afrika zurückkehren. In Nairobi, Kenia, fand Pater Huber in den folgenden Jahren neue Aufgaben. Er war in der Pastoralarbeit eingesetzt, besonders kümmerte er sich in Nairobi mit sozialen Projekten um Straßenkinder und Behinderte. 2001 erhielt er eine Ernennung nach Wete/Pemba, den Inseln vor der tansanischen Küste. Die Gemeinschaft der Afrikamissionare lebte dort unter einer überwiegend muslimischen Bevölkerung. 2006 kam Pater Helmut Huber aus gesundheitlichen Gründen nach Deutschland zurück und lebte in der Gemeinschaft der Weissen Väter in München. Er verstarb nach längerer Krankheit am 19. Mai 2017 im Krankenhaus in Bad Aibling.
Pater Andreas Edele stammt aus Stetten in Hohenzollern. Dort war
er am 24. Januar 1934 geboren worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg
kam er auf die Missionsschule in Haigerloch und machte in
Großkrotzenburg das Abitur. Es folgte das Philosophiestudium bei
den Weissen Vätern in Trier. Danach wurde er zum Noviziat nach
Alexandria Bay in den USA ernannt und ging anschließend zum
Theologiestudium ins Scholastikat der Afrikamissionare nach Eastview,
Kanada. In Ottawa wurde er am 19. September 1959 zum
Priester geweiht. Er erhielt eine Ernennung in die Mission nach Malawi,
wo er nach einem Sprachkurs zunächst in der Pfarrarbeit eingesetzt
und ab 1961 für zwei Jahre als Sekretär für Erziehungswesen
tätig war. Ab 1964 machte er das Lizentiat in Theologie und
war bis 1967 als Professor an der Hochschule der Weissen Väter in
Trier eingesetzt. Nach diesem Heimateinsatz führte sein Weg zurück
nach Afrika, diesmal nach Lusaka in Sambia, wo er wieder in der Seelsorge tätig war.
1982 kam er zurück nach Deutschland und arbeitete bei Missio in Aachen im Bildungsbereich.
Anschließend ging er in die Mission nach Malawi zurück, wo er in Kanengo und Mua
in der Seelsorge wirkte. Anfang der 90er Jahre zwangen ihn Probleme mit seinen Augen zu
einer Operation und in den folgenden Jahren kam er immer wieder zur Augenkontrolle nach
Deutschland zurück. 1993 wurde er endgültig in die Heimat ernannt, war einige Jahre Superior
in Trier und von 2003 bis 2008 übernahm er die Leitung des Missionshauses in Haigerloch.
In den Jahren in Deutschland hat er Afrika nie vergessen, sondern von seinem
jeweiligen Standort aus, sein Möglichstes für die Menschen in Afrika getan. Am 22. Juli ist
Pater Edele nach längerer Krankheit im Krankenhaus in Balingen verstorben.
Christian Schneider stammt aus Oberschlesien. In Neisse, Diözese Breslau, wurde er am 24. Juli 1934 geboren. Nach Vertreibung und Flucht kam er mit seiner Familie nach Neustadt, besuchte in Stuttgart und Göppingen die Oberschule. Von 1951 bis 1954 machte er eine kaufmännische Lehre in Eislingen, Fils. 1956 spürte er den Wunsch, Missionar zu werden und trat in das Postulat der Weissen Väter in Langenfeld ein, es folgte die Noviziatszeit in Hörstel von 1957 bis 1959. Dort legte er am 9. August 1959 den ersten Eid ab. In der Ausbildung führte ihn der Weg von 1959 bis 1961 ins Scholastikat in Mours, Frankreich. 1963 ging es nach Afrika, in den Osten des Kongo. Meist war er in Bautätigkeiten auf verschiedenen Stationen der Afrikamissionare tätig. Von 1971 bis 1973 arbeitete er in Bukavu mit dem Deutschen Entwicklungsdienst. Es folgten einige Monate an der „Ecole de la foi“ in Fribourg, Schweiz und in St. Anna in Jerusalem. Anschließend kam er als Ökonom ans Große Seminar von St. Victors in Tamale, Ghana. Dort musste er in wirtschaftlich mageren Zeiten über hundert Seminaristen versorgen. Ab 1981 machten ihm gesundheitliche Probleme zu schaffen. Die Einsätze in Mansa und Mbala, Sambia, und in Äthiopien, wurden öfter unterbrochen von Zeiten, in denen er sich behandeln lassen musste. 2002 nahm er endgültig Abschied von Sambia und Afrika. Fortan lebte er im Missionshaus in Haigerloch, wo er bei der Pflege der kranken Mitbrüder mitarbeitete so gut es ging. Nach einem schweren Schlaganfall kam Bruder Christian Schneider ins Krankenhaus in Balingen. Am 9. August 2017 ist er dort verstorben.
Erwin Echtner wurde am 22. März 1940 in Gr. Leschienen/Ostpreußen
geboren. Nach der Flucht 1945 fand seine Familie in Mönchengladbach
eine neue Heimat. Echtner besuchte die Volksschule
und machte dann eine Lehre als Einzelhandelskaufmann.
1959 trat Erwin in Langenfeld in das Postulat der Weissen Väter
ein. 1960 bis 1962 verbrachte er sein Noviziat in Hörstel und legte
dort den ersten Eid ab. Eine zusätzliche handwerkliche Ausbildung
erhielt er von 1962 bis 1965 im Scholastikat in Marienthal/Luxemburg.
1965 wurde Echtner nach Kipalapala in Tansania ernannt. Er
wurde Geschäftsführer der katholischen Zeitung „Kiongozi“. In Kipalapala
legte er am 24. Februar 1968 den ewigen Missionseid ab.
Um seinem Leben eine neue Ausrichtung zu geben, ging Echtner
1974 nach London zum Philosophie- und Theologiestudium. Leider
ging sein Wunsch, Priester zu werden, nicht in Erfüllung.
1977 begann Bruder Echtner
seine segensreiche Arbeit im Afrikanum in Köln.
Viele Jahre hindurch betreute er afrikanische
Asylanten, darunter besonders Kinder aus Eritrea und Äthiopien.
Im August 1990 erlitt
Echtner einen schweren Hinterwand-Herzinfarkt. Mit mehreren Bypässen konnte sein Zustand
stabilisiert werden. 2010 würdigte die Stadt Köln sein unermüdliches Engagement und
verlieh ihm den Ehrenamtspreis „KölnEngagiert 2010“.
Als seine Kräfte nachließen und ein Krebsleiden seine Gesundheit angegriffen hatte, ging
Br. Echtner 2011 in seinen Ruhestand nach Trier. Doch damit war er nicht in Vergessenheit
geraten. 2013 wurde ihm vom Kölner Oberbürgermeister das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Am 6. Oktober ist Bruder Echtner nach langer Krankheit in Trier verstorben.
Im Krankenhaus von Balingen ist am 25. Januar 2018 der Afrikamissionar
Pater Hans Sauter verstorben. Mehrere Mitbrüder waren
in seinen letzten Stunden bei ihm am Krankenbett.
Hans Sauter wurde am 19. August 1933 in Oggelshausen geboren.
Von 1940 bis 1949 besuchte er die Volksschule in Oggelshausen.
1949 kam er auf das Gymnasium der Weissen Väter in Großkrotzenburg
und machte 1954 das Abitur. Es folgte das Philosophiestudium
an der Hochschule der Weissen Väter bis 1956. Dann machte
er bis 1956 sein Noviziat in Varsenare, Belgien. Theologie studierte
Hans Sauter in Heverle, Belgien, bis 1961. Am 9. Juli 1960 ist er in
Geislingen zum Priester geweiht worden. Im März 1961 reiste er
ersten Mal nach Afrika aus, nach Butare in Ruanda. Nach einem
Sprachstudium in Nyarubuye wurde er in verschiedenen Pfarreien
in der Seelsorge eingesetzt, bis er 1975 zum Diözesanökonom in Butare ernannt wurde.
Nach fünf Jahren in diesem Amt ging Pater Sauter wieder zurück zur Seelsorge und arbeitete
in mehreren ruandischen Pfarreien.
1988 wurde er nach Deutschland ernannt und
wurde Hausoberer in Haigerloch. 1993 kam er ins Afrikanum nach Köln, wo er im Provinzökonomat
als Buchhalter arbeitete. Seit Jahren war es um seine Gesundheit nicht gut bestellt
gewesen. Asthma machte ihm zu schaffen und eine immer größer werdende Licht-
Empfindlichkeit seiner Augen. 2001 ging er zurück nach Haigerloch, half mit im Ökonomat
des Missionshauses und in der Seelsorge des Dekanates. Seine Kräfte ließen aber immer
mehr nach. Die letzten beiden Jahre seines Lebens war er fast ständig bettlägerig. Nach
zwei Wochen im Krankenhaus von Balingen ist er am 25. Januar 2018 verstorben.
Alfons Weber wurde am 5. März 1928 in Bad Kreuznach geboren. Nach dem Besuch der Volksschule begann er 1944 eine kaufmännische Lehre, wurde aber im Jahr darauf noch zum Arbeitsdienst einberufen und kam für kurze Zeit in Kriegsgefangenschaft. Danach setzte er seine kaufmännische Lehre bis 1948 fort. 1950 trat er bei den Weissen Vätern ein. Er kam ins Postulat nach Langenfeld in der Eifel. Dort machte er auch von 1951 bis 1953 das Noviziat und legte am 22. August 1953 den ersten Missionseid ab. Nach dem dreijährigen Scholastikat in Marienthal/Luxemburg half Bruder Weber in Hörstel mit am Bau des neuen Noviziates. 1956 war er der Vertreter der Afrikamissionare bei der „Missio“, der großen Missionsausstellung, die in mehreren Städten Deutschlands zu sehen war. Danach studierte er Theologie in Trier, 1969 erhielt er die Missio Canonica. Es folgte eine Tätigkeit als Heimleiter im Afrikanum und anderen Studentenheimen in Köln. In dieser langjährigen Arbeit entstanden Beziehungen zu Menschen in aller Welt. Er blieb mit manchen seiner Studenten bis zum Lebensende in Verbindung. Ab 1977 besuchte er Kurse an der IPEA in Rom und in St. Anna in Jerusalem. Eine neue Anstellung fand Bruder Alfons 1979 bei Missio München. Das war für ihn eine Betätigung, bei der er viele Menschen für die Mission der Kirche begeistern konnte. Besonders bei Jugendlichen und Kindern kam er sehr gut an. Ab 1988 war er auch der Hausobere im Haus der Weissen Väter in München. Ab 1993 musste er sich mehrmals an einem Tumor operieren lassen. Trotz einiger Rückschläge blieb er unermüdlich im Einsatz für die Mission. Wenige Wochen nach der Feier seines 90. Geburtstags ist Bruder Alfons am 19. April in München verstorben.
Olaf Schiferle wurde am 2. Februar 1931 in Ulm geboren. Von 1941 an besuchte er die Oberschulen in Ulm und Riedlingen und kam 1946 auf das Gymnasium der Weissen Väter in Großkrotzenburg. 1951 machte er dort das Abitur und ging noch im gleichen Jahr zum Philosophiestudium zu den Weissen Vätern in Trier. 1953 begann für ihn die Noviziatszeit in Maison Carrée, Algerien. Von 1955 bis 1958 studierte er Theologie in Héverlé, Belgien. Dort legte er 1957 den ewigen Eid in der Missionsgesellschaft der Afrikamissionare ab. Am 22. Dezember 1957 wurde er in Großkrotzenburg zum Priester geweiht. Pater Schiferle wurde nach Gitega in Burundi ernannt. Er war in den folgenden Jahren in mehreren Pfarreien tätig. Seine Arbeit in der direkten Seelsorge wurde von 1966 bis 1969 unterbrochen, als er als Lehrer am Kleinseminar in Mugera war. 1986 wurde er von der Regierung Burundis des Landes verwiesen. Das Regime wollte mit der Ausweisung europäischer Missionare die einheimische Kirche treffen, als es Meinungsverschiedenheiten mit der Bischofskonferenz gab. Pater Schiferle erhielt eine neue Ernennung nach Tabora in Tansania. In der Pastoral arbeitete er dort besonders mit visuellen Medien. Er synchronisierte Filme mit der einheimischen Sprache. So konnten die Menschen ohne Kommentar oder Übersetzer die Filme verstehen. 2007 wurde er nach Deutschland zurück ernannt. Nach einer Augenoperation arbeitete er in den Missionshäusern von Frankfurt, Köln und Haigerloch. In den vergangenen zwei Jahren ging es mit seiner Gesundheit rapide bergab. Bei dem Umzug der Weissen Väter von Haigerloch nach Hechingen bezog er gleich ein Zimmer im Pflegeheim. In Hechingen ist Pater Schiferle am 10. Juni 2018 verstorben.
Erstellt am 16.02.2019 - Letzte Änderung am 17.02.2019.