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Verfasser/Cover

Völkerbund und Friedensbewegung
von
L. QUIDDE.
Flugschrift
der
Deutschen Friedensgesellschaft.

Frankfurt a. M.
Druckerei Gebrüder Fey. 1920.

[von Emil Hartwig]

Diese Schrift stellt einen Auszug dar aus einer am 12. Oktober 1919 In „Jung-Frankfurt", der Jugendgruppe des Demokratischen Vereins gehaltenen Rede.

Die vollständige Rede ist unter dem Titel „ Völkerbund und Demokratie" erschienen, als Heft 2 der Schriften zur Einfahrung in die Demokratie, herausgegeben von Jung-Frankfurt.


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Der Gedanke, die Völker in einem Völkerbund zu vereinigen in einem Völkerbund, der alle Streitigkeiten" unter ihnen durch ein Rechtsverfahren regelt und der den Krieg ausschliesst, also die Gewinnung des ewigen Friedens durch das Mittel des Völkerbundes, Alle Ueberwindung des Krieges — dieser uralte Gedanke beruht auf einer sittlichen Forderung. Das darf man niemals vergessen, was auch immer von praktischen Gründen angegeben wird für die Notwendigkeit der friedlichen Verständigung, wie sehr uns auch gezeigt wird, etwa im Sinne von Normann Angell, dass der Krieg ein schlechtes Geschäft sei. Wir werden uns propagandistisch an die einzelnen Klassen der Bevölkerung wenden, indem wir ihnen zu zeigen suchen, wie sehr sie an der Erhaltung des Friedens interessiert sind und wie der Krieg die Werte vernichtet, mit denen ihre Existenz zusammenhängt. Aber, wenn wir das immer wieder betonen und wenn wir mit vollem Recht diese Argumente benützen, so dürfen wir darüber nie vergessen: Der Ausgangspunkt und die bleibende Grundlage für das, was der Völkerbund schaffen soll, ist eine sittliche Forderung, ist die sittliche Verurteilung des Krieges, Wir müssen den sittlichen Abscheu gegen den Krieg predigen und aus diesem muss sich das Weitere ergeben. Wer nur aus Zweckmässigkeitsgründen der Forderung beitritt, der schwenkt wieder ab, wenn eine andere Zweckmässigkeitserwägung ihn mit der Idee des Krieges aussöhnt, wenn er glaubt, dabei sein Interesse zu finden. Das sind nur Hilfsmotive, nur Hilfsargumente. Das Dauernde, das Bleibende ist die sittliche Idee, dass der Krieg als solcher etwas verwerfliches ist, dass er im Widerspruch steht mit allem, was wir in der menschlichen Natur als wertvoll anerkennen, in Widerspruch zu allen sittlichen und religiösen Geboten.

Heilig ist uns das Menschenleben; der Krieg heisst Menschenleben zu Millionen vernichten. Not und Qualen lindern ist göttliches und menschliches Gebot; im Krieg fügen Menschen einander Qualen zu, entsetzlicher als alles, was die Natur an Grausamkeiten verursacht. Recht und Besitz, .den friedlichen Erwerb jedes Einzelnen

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schirmen, ist ein unbestrittenes Gebot unserer Rechtsordnung; der Krieg bedeutet brutale Missachtung des Rechts und sinnlose Zerstörung wirtschaftlicher Werte. Nicht die Kriegführenden sind Barbaren; der Krieg selbst ist die furchtbarste Barbarei und lässt gesittete Menschen wie Barbaren handeln. Deshalb Fluch dem Kriege! Für Jeden, der einem religiösen Bekenntnis anhängt und in einer Kirchengemeinschaft steht, dürfen wir uns auf die Lehren seiner Religion berufen, und für die grosse Mehrzahl unseres Volkes dürfen wir hinzufügen und betonen, dass unsere Verurteilung des Krieges durchaus im Wesen christlicher Lehre begründet ist.

Ich erinnere mich, wie stark der Eindruck war, als auf dem Friedenskongress in Boston in einer für uns Europäer, für un£ Deutsche sehr merkwürdigen Veranstaltung, einer Mischung von^ Gottesdienst, Konzert und Volksversammlung, aus der Bibel verlesen wurde, aus der Bergpredigt, die Seligpreisung der Friedfertigen und was sonst in der Bibel über den Wert des Friedens gesagt ist. Es gehörte zu dem Eindruckvollsten, was ich auf jener Tagung mitgemacht habe. Darum ist es umso haarsträubender, umso empörender und auch unverständlicher, wenn es nicht aus ganz anderen Motiven als aus religiösen und sittlichen Gefühlen zu verstehen wäre, — darum, sage ich, ist es so empörend, dass sich viele von denen, die sich bei uns rühmen die Träger und die getreuesten Bewahrer christlicher Lehre zu sein, den Krieg predigen und sich in den Dienst der Kriegspropaganda stellen, unerklärlich aus dem Christentum und seiner Lehre, erklärlich nur daraus, dass ganz andere Motive, politische Motive den sittlichen Gedanken zurückgedrängt haben.

Nun sagt man uns dagegen: Ja, der Krieg, der sei doch auch ein Element der göttlichen Weltordnung. Ich meine, dann wäre ebensogut jedes Uebel, wie Krankheit, Pest, Verbrechen usw. auch^jj ein Element der göttlichen Weltordnung. Und man sagt weiter, der Krieg habe die Aufgabe, die Menschheit sittlich zu reinigen und alles Faule wegzufegen, was in langer Friedenszeit sich in den Völkern entwickelt. Ich weiss nicht, ob unsere Gegner noch den Mut haben werden, dieses Argument von der sittlichen Reinigvng und vom Stahlbad der Völker vorzubringen, nach den Erfahrungen dieses Krieges. Ich glaube, jetzt sollte eigentlich doch jeder belehrt sein, dass der Krieg auch moralisch verwüstend wirkt, er sollte belehrt sein, dass in der Zeit der heutigen Technik auch das Heldenhafte im Kriege, wenn es auch im einzelnen vorhanden ist.

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als allgemeines Charakteristikum stark zurückgetreten ist, und dass, je stärker sich die Technik entwickelt, umsomehr das barbarische, verbrecherische Gemetzel das Uebergewicht gewinnt. Die moralischen Wirkungen auf die Völker, die erleben wir jetzt. Es ist nicht nötig, ein Wort darüber zu sagen, wie dieser Weltkrieg moralisch verwüstend gewirkt hat, bei den Siegern wie bei den Besiegten, im Kriege und über den Krieg hinaus. Was wir heute vor uns sehen von Erschütterung aller Rechtsbegriffe, von Zunahme der Verbrechen, insbesondere der Roheitsdelikte und der Eigentumsvergehen, von Zerstörung der alten selbstverständlichen Anforderungen an Treu und Glauben im Wirtschaftsleben, an Zuverlässigkeit und Un-stechlichkeit unserer Verwaltung, das ist nicht etwa eine Folge fer Revolution, sondern eine Folge des Krieges (nur vielleicht gesteigert durch Niederlage und Revolution); denn die gleichen Entartungen zeigen sich in den Ländern der Sieger. Die Menschheit wird lange zu tun haben und lange zu kämpfen haben, bis sie diese Folgen überwunden haben wird.

Man darf auch nicht sagen, was hiermit einigermassen zusammenhängt, dass der Krieg ein Mittel sei für die Auslese der Menschheit. Ganz im Gegenteil. Ich weiss nicht, ob er jemals ein solches Mittel der Auslese gewesen ist. Heute sehen wir jedenfalls, dass der Krieg nicht eine Auswahl der Besten, der moralisch und körperlich Starken ist und damit eine Verbesserung der Rasse bedeutet, sondern dass er im Gegenteil diejenigen, die am leistungsfähigsten sind, der grössten Gefahr aussetzt, und die schützt, die körperlich, geistig oder moralisch minderwertig sind. Dies liegt so klar zu Tage, dass man darüber nichts mehr zu sagen braucht. Der Krieg ist eine negative Auslese im Gegensatz zur Aufwärtsentwicklung der Menschheit.

Wenn die Ueberwindung des Krieges also eine sittliche Forderung ist, so gesellt sich dazu zweitens: Diese Ueberwindung des Krieges, die Herstellung einer Völkergemeinschaft, die den Frieden sichert, ist heute eine wirtschaftliche Notwendigkeit geworden. Eine wirtschaftliche Notwendigkeit, will ich in anderer Betonung wiederholen. Der Krieg vergangener Zeiten, so sehr er Einzelleben vernichtet hat und barbarisch war gegenüber der Existenz des Einzelnen, war doch verhältnismässig erträglich, d. h. wirtschaftlich erträglich, so lange Völker und Länder sich in primitiven Wirt-schaftszuständen, die im wesentlichen agrarischen Charakter trugen, befanden. Damals wurde das Land als solches nicht in der Weise

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zerstört und unbrauchbar gemacht auf Jahre hinaus, wie es heute mit den Mitteln der allermodernsten Technik in diesem Kriege geschehen ist; so viel auch verwüstet wurde, die Länder erholten sich verhältnismässig rasch. Das damalige Wirtschaftsleben war nach seiner ganzen Struktur nicht in dem Masse empfindlich, wie heute. Das heutige Wirtschaftsleben mit seiner hochentwickelten Industrie und den Beziehungen und Verflechtungen der wirtschaftlichen Interessen aller Völker ist in viel höherem Masse verwundbar durch den Krieg, als das Wirtschaftsleben der alten Zeit. Dazu kommt, dass die moderne Technik den Krieg einen Grad der Zerstörung hat gewinnen lassen, wie man es in früheren Zeiten nie gekannt^ hat. Der Krieg, haben wir Pazifistelfjj immer gesagt, ist mit der neueren Entwicklung trotz Rotem KreuF^ und Haager Konventionen nicht etwa humaner geworden, sondern wenn wir einmal einen Weltkrieg erleben werden, so wird dieser Krieg viel furchtbarer sein, als die Kriege der barbarischsten aller Zeiten es gewesen sind, dank eben dieser Entwicklung der Technik. Diese beiden Umstände, die grössere Empfindlichkeit des Wirtschaftslebens mit seiner hochentwickelten Industrie und mit der innigen Verflechtung der Interessen aller Völker auf der einen Seite und die Entwicklung der Kriegstechnik auf der anderen Seite, machen das, was für alle Zeiten eine sittliche Forderung ist, in der Gegenwart zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit.

Nun erwidert man uns: Ja, im Wirtschaftlichen liegen ja eben die Gründe für den Krieg; die Ursachen für die Entstehung des Krieges sind gegeben in der wirtschaftlichen Konkurrenz der Völker. Was haben wir darauf zu antworten? Wir dürfen sagen, dass diese wirtschaftlichen Interessengegensätze, die wir nicht leugnen, alle derart sind, dass man mit Mitteln des friedlichen Ausgleiches zwischen ihnen vermitteln kann, und dass viel stärker, als diesÄ Interessengegensätze, heute die gemeinsamen wirtschaftlichen »In-teressen sind, so dass heute jedes Land viel stärker unter der Zerstörung der wirtschaftlichen Werte in einem anderen Lande leidet, als es durch die Zerstörung fremder Wirtschaft gewinnen kann. Ueberall wo die Völker in scharfer wirtschaftlicher Konkurrenz mit einander stehen, ist es bei einigem guten Willen durchaus möglich, eine Vereinigung der Interessen herbeizuführen, und sie zu gemeinsamen Unternehmungen zu verbinden. Das ist die Art, wie wir heute dieser Gegensätze Herr werden wollen, das ist das moderne Mittel im Gegensatz zu dem alten Mittel, einfach den Gegner, den

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Konkurrenten totzuschlagen, um denn allein übrig zu bleiben Heute ist es in sehr vielen Fällen, in denen scheinbar eine solche Gegnerschaft der Interessen vorhanden ist, ein Irrtum der Leute, die nur das Allernächste sehen, dass ihnen nämlich der Konkurrent einen Teil ihrer Geschäfte wegnimmt, es ist ein Irrturn, sage ich, dieser Leute, zu glauben, dass sie wirtschaftlich besser fahren durch Vernichtung des Gegners. Nein, sie übersehen, wie sehr sie selbst prosperieren, direkt und indirekt, durch das Blühen der fremden Wirtschaftsgemeinschaft, wie sehr sie selbst, mit Import und Export und durch all die vielen gemeinsamen Unternehmungen auf dem ganzen Erdenrund, Gewinn haben von dem Blühen dessen, der ihnen im Einzelfall als unbequemer Konkurrent gegenüber tritt. Also, es bleibt dabei: So wie heute die Welt geworden ist, so eng und so klein geworden durch die Entwicklung des Verkehrs, durch die Beseitigung all der Hindernisse der Entfernungen, so wie dadurch über die ganze Welt hinweg sich ein Netz, ein enggeknüpftes Netz der wirtschaftlich gemeinsamen Interessen zieht, und so wie andererseits die Technik des Krieges auf einem Grad angelangt ist der Verwüstungsmöglichkeiten, wie niemals zuvor, da ist das, was eine sittliche Forderung ist und war und immer sein wird, zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit geworden.

Dazu kommt nun drittens: Das, was wir fordern, die Ueber-windung des Krieges, der rohen Gewalt durch eine rechtliche Organisation, durch den Völkerbund, das liegt zugleich in der Linie der rechtlichen Entwicklung der Menschheit, ist eine Konsequenz dieser Entwicklung. Ich habe diesen Gedanken vor Jahren ausführlicher behandelt. Ich will jetzt nur kurz darauf hinweisen. Die ganze Kulturentwicklung der Menschheit zeigt, von allerersten Zeiten bis zur Gegenwart, in einem Jahrhunderte ngen Kampfe, zu beobachten in unserer eigenen deutschen Geschichte, von alten germanischen Zeiten an bis in das 20. Jahrhundert, ein Zurückdrängen der Gewalt zu Gunsten des Rechts in eine immer engere Sphäre. Die Gewalt war in den Anfängen der Kulturentwicklung ein erlaubtes Mittel, nicht ein Verbrechen, nicht eine Auflehnung, sondern ein Bestandteil der Rechtsordnung, um die Streitigkeiten der Einzelnen mit einander auszutragen. Der alte germanische Staat vollzog in den wenigsten Fällen unmittelbar eine Strafe. Den Einzelnen, den er verurteilte, machte er friedlos; er überliess es jedermann im Volke, ihn zu erschlagen. Der Uebeltäter, der den Frieden verlor, wurde rechtlos und wurde hinaus-

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gestossen zu den Tieren des Waldes; niemand durfte ihm Nahrung geben oder ihn aufnehmen. Wenn er sich vergangen hatte, nicht nur gegen den Einzelnen, sondern gegen die Allgemeinheit, so war jedermann verpflichtet, ihn niederzuschlagen. Und wenn er sich vergangen hatte gegen einen Einzelnen, so waren dieser und seine Sippe berechtigt mit eigener Hand an ihm die Strafe zu vollziehen. Die Blutrache war ein Bestandteil der Rechtsordnung. Von diesem Urzustand aus geht durch die ganze deutsche Entwicklung hindurch, durch die Zeiten der Völkerwanderung, durch die Zeiten des Fränkischen Reiches Karls des Grossen, durch das Mittelalter der deutschen Kaiserzeit und durch das spätere Mittelalter, in dem der Bündnisgedanke die Verfassung des Deutschen Reiches beherrschte, durch diese ganze mehr als ein Jahrtausend umspannend Entwicklung hindurch geht das Bemühen, die Gewalt als Bestandteil der Rechtsordnung zu beseitigen und arf die Stelle zu setzen den rechtlichen Vollzug durch eine übergeordnete Strafgewalt In jahrhundertlangen Verfassungskämpfen ist das allmählich durchgesetzt worden. Nach der Blutrache kam das Fehderecht, das auch noch ein Bestandteil der Rechtsordnung war. Es waren die zur Waffenführung berechtigten Glieder des Volkes einschliesslich der Städte, die unter gewissen Voraussetzungen das Recht zur Fehde hatten. Es war keine Auflehnung gegen die Rechtsordnung. Dieses Fehderecht wurde im Laufe der Jahrhunderte überwunden. Dann sind wir im Laufe der folgenden Jahrhunderte langsam und mühsam zusammengewachsen zu einem Staat, zu einem Reich, das nun auch zwischen den Gliedern des Reiches die Gewalt als Rechtsmittel ausschloss und innerhalb seiner Grenzen Sicherheit gewährte gegen das Anrufen kriegerischen Ausgleiches für den Austrag der Interessenkonflikte. In dieser Entwicklungslinie liegt offenbar, dass nun die Gewalt, die rohe Gewalt, auch vertrieben werden muss aus ihrem letzten Schlupfwinkel. Sie besieht noch, sie bestand noch bisher als eine berechtigte, durch das Völkerrecht anerkannte Einrichtung in den Beziehungen der Völker untereinander, nicht mehr für die Beziehungen der einzelnen Personen untereinander, nicht mehr für die Ordnung des Verhältnisses zwischen den einzelnen Kreisen der Bevölkerung, nicht mehr zwischen den Gliedern eines Gemeinwesens, die zusammen eine grosse politische Gemeinschaft bilden. Aber sie bestand noch im Völkerrechtsverkehr. In der Linie der ganzen bisherigen Entwicklung liegt es, nun auch zwischen den Völkern das Recht an die Stelle der Gewalt zu

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setzen. Also wir fordern nicht etwas Utopisches, sondern wir fordern etwas, worauf die ganze bisherige Rechtsentwicklung hindrängt.

Was sagen nun die Gegner? Sie sagen uns: „Das ist doch Utopie. Krieg hat es immer gegeben und wird es immer geben. Die Völker können es sich nicht gefallen lassen und die Staaten können es sich nicht gefallen lassen, dass ihre Lebensinteressen und ihre Ehre unterworfen werden der rechtlichen Entscheidung irgend einer Stelle, rnag sie noch so sehr mit den Garantien der Unparteilichkeit umgeben sein. Die letzten Interessen, seine Lebensinteressen, seine nationale Ehre, muss Volk immer wahren dürfen mit dem Schwert in der Hand. Darüber kann es niemand zum Richter machen." So sagt man uns. Was antworten wir? Dass der Krieg immer gewesen ist, beweist nicht, dass er immer sein wird. Diesen Einwand kann man erheben gegenüber jedem Uebel in der Welt, das bisher die Menschheit geplagt hat. Dadurch werden wir uns niemajs abhalten lassen, diese Uebel der Menschheit ersparen zu wollen. Und was Euer Argument anlangt, dass ein Volk sich nicht herbeilassen könne, seine Lebensinteressen und seine Ehre einem Schiedsrichter und einem Fremden anzuvertrauen, sondern letztlich immer dafür einstehen müsse mit seinem Leben und seiner Existenz, mit dem Schwert in der Hand, so hat genau dasselbe gewiss der alte Germane gesagt, als man ihm zumutete, über seine persönliche Ehre und seine persönlichen Lebensinteressen zu Recht zu stehen vor Gericht; das war ihm ebenso unfassbar. Und trotzdem ist eine Staatsgewalt errichtet worden. Dasselbe hat dann der Ritter des Mittelalters gesagt, als man ihm zumutete, dass er nun zu Gericht ^stehen solle vor einem Gericht, in dem die Pfeffersäcke ebenso ^vertreten waren, wie er, der ritterlich Geborene. Und doch ist eine Rechtsordnung gekommen, die ihn unter sich gezwungen, die das Fehderecht untersagt hat. In der Gemeinschaft des Deutschen Reiches haben dann ebenso die einzelnen Staaten darauf verzichten müssen, ihre Interessen und ihre Ehre innerhalb des Reiches durch das Mittel des Krieges zu wahren. Sie haben erkannt, dass sie sich wohl dabei befinden. Und die Gegenfrage werden wir stellen: Glaubt Ihr denn wirklich, dass der Krieg ein besseres Mittel ist, um Lebensinteressen und Ehre zu wahren, als eine Rechtsentscheidung, die mit allen Garantien der Unparteilichkeit, soweit es in Menschenkraft steht, umgeben ist? Hat das

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wirklich die Erfahrung bestätigt, dass der Krieg ein taugliches Mittel sei, um Lebensinteressen und Ehre zu wahren? Haben wir irgend eine Gewähr dafür, dass der Ausgang des Krieges das Recht bestätigt, dass er dem sein Recht gibt, der gezwungen wor-den ist, seine Lebensinteressen und seine Ehre zu wahren? Ist der Krieg dafür nicht das alleruntauglichste Mittel, der Krieg, in. dem die rohe Gewalt oder oft der Zufall entscheidet, wer Sieger bleibt? Sind für berechtigte Ansprüche die Garantien in einer» rechtlichen Verfahren nicht weit grösser als bei dem eisernen Würfelspiel des Krieges? Ich meine, es ist eine ganz falsche Auffassung, die noch herrührt aus einer ganz falsch orientierten Moral, so ungefähr aus der Moral des studentischen Duells, wenn man sagt, dass man seine Ehre mit der Waffe in der Hand wahren müsse. Nein, die wirkliche Wahrung der Ehre ist damit gegeben, dass man selbst nicht der Ehre eines anderen zu nahe tritt, und dass man bei Angriff auf die eigene Ehre und die eigenen Interessen sich bereit erklärt, eine unparteiische Stelle entscheiden zu lassen und sich dieser Entscheidung zu unterwerfen. Selbst wenn im einzelnen Falle einmal ein falsches Urteil gefällt werden sollte, so wird es viel eher erträglich sein, als eine durch die brutale Gewalt der Waffen den Völkern aufgenötigte Entscheidung. Wena wir auf diesen Krieg und seinen Ausgang zurückblicken, wer wird nicht in Deutschland glauben, dass, wenn die Streitfragen, die zum Kriege Anlass gaben, einer schiedsgerichtlichen Entscheidung unterworfen wären — und wären die Vermittler selbst noch so parteiisch gegen uns gewesen - dass wir mehr zu unserem Recht gekommen wären und dass wir dabei besser gefahren wären, dass die Lebensinteressen und die Ehre des deutschen Volkes besser gewahrt worden wären als durch das Ergebnis des Krieges ?

Noch zwei Einwände gegen die Annehmbarkeit und Durchführbarkeit des Völkerbundes erheben die Gegner. Sie sagen, Deutschland werde bei jeder schiedsgerichtlichen Entscheidung im Nachteil sein, da es die grosse Mehrheit aller Mächte zu Gegnern habe, und sie sagen weiter, für Vollstreckung der Urteile fehle im Völkerbund, anders als innerhalb der Staaten, die vollziehend» Gewalt.

Der erste dieser beiden Einwände beweist nur die Unwissenheit derer, die ihn erheben. Die Haager Konventionen, an die wir für den Ausbau des Völkerbundes wieder anknüpfen müssen, gaben Gewähr für die vollkommen unparteiische Zusammensetzung

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jedes Schiedsgerichtes, ganz einerlei, ob der Staat eine einzelne Macht oder die halbe Welt zu Gegnern hatte.

Was aber die Vollzugsgewalt anlangt, so will ich hier nicht eingehen auf die Vorschläge, die dem Völkerbund materielle Mittel zur Erzwingung seiner Entscheidungen in die Hand geben wollen. Ich verkenne nicht die Schwierigkeit dieser Frage. Bisher aber hat in allen Fällen die moralische Autorität internationaler Schiedssprüche genügt, um ihnen die Anerkennung auch der grossen Militärmächte zu sichern. Die Schwierigkeit hat immer nur darin gelegen, die Regierungen zur Anrufung der schiedsgerichtlichen Entscheidung zu bringen, nicht darin, die getroffene Entscheidung Durchzuführen. Wenn einmal ein echter Völkerbund geschaffen 'ein wird, wird diese moralische Autorität noch gewaltig wachsen.

Wie stellen wir uns aber zu dem praktisch vorliegenden Problem, zu dem Völkerbund des Versailler Friedens? Man hat mit Recht gesagt, dass dieser nur ab Zerrbild eines wahren Völkerbundes sei, mehr geschaffen zur Aufrechterhaltung der Herrschafts-ansprüche der Entente als zur wirklichen dauernden Befriedung der Welt. Gleichwohl müssen wir in den Völkerbund eintreten, schon weil in seine Hand wichtige Befugnisse für die Durchführung des Friedensvertrages gelegt sind und wir nur als Mitglied imstande sein werden, unsere Rechtsansprüche wirksam zu vertreten, dann aber auch, weil hier doch die einzige praktisch in Frage kommende Grundlage gegeben ist für die Schaffung eines wirklichen Völkerbundes. Wir müssen es als unser Recht fordern, einzutreten, um im Verein mit anderen Gleichgesinnten aller Länder die Umgestaltung in Angriff zu nehmen.

Welches sind im einzelnen die wichtigsten Forderungen, die wir an den Völkerbund und an die Umgestaltung der Völkerbunds-Satzung des Versailler Friedens zu stellen haben ?

I. Organisation, Erste Forderung: In dem Völkerbund muss Gleichberechtigung gegeben sein für alle Glieder des Völkerbundes. In dem Kongress der Regierungen, in dem grossen Staatenausschuss, dem Regierungsausschuss, dem die Leitung des Völkerbundes überantwortet wird, müssen die grossen und die kleinen Mächte mit grundsätzlicher Gleichberechtigung nebeneinander stehen. Man wird freilich nach meiner Meinung nicht jede Differenzierung zwischen einem Weltreich, wie dem englischen, und einem

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kleinen Staate, wie Luxemburg, auszuschliessen haben. Aber diese Differenzierung muss so sein, dass auch die Kleinen als selbständige politische Einheiten sich geltend machen können. In dem grossen Staatenausschuss der Regierungen wird man vielleicht sogar gleiches Stimmrecht gewähren können.

Dazu zweitens: lieber diesem Ausschuss, dem allgemeinen Staatenausschuss, muss sich ein Vollzugsausschuss, ein Vollzugsrat für den Völkerbund bilden, und in diesem Vollzugsrat muss dafür gesorgt sein, dass die verschiedenen Klassen der Staaten, die verschiedenen Gruppen, in die sich die Staaten gliedern, zur Geltung kommen. Das darf nicht, wie in dem Völkerbund der Entente, einfach eine Organisation sein, in der wenige Grossmächte kommandieren und das Ganze in der Hand haben, sondern es müssen auch die anderen Gruppen von Staaten mitzureden haben.

Und drittens: Neben dem Staatenausschuss und dem Vollzugsrat müssen wir fordern ein Weltparlament, in dem die Völker vertreten sind durch ihre Abgeordneten, um neben den Regierungen auch unmittelbar den Willen der Völker zur Geltung zu bringen. Dieses Weltparlament wird nicht einfach aufgebaut werden können auf der Bevölkerungszahl; denn dann würden die ostasiatischen Riesenreiche ganz Europa zur Einflusslosigkeit verdammen, andererseits auch nicht auf der vollständigen Gleichbewertung aller Staaten ob gross oder klein. Man wird vielmehr eine vernünftige Abstufung zwischen den Kleinen und Grossen finden müssen, um einerseits dem Gedanken der Vertretung nach der Bevölkerungszahl Rechnung zu tragen und andererseits dem der Gleichbewertung jedes einzelnen Staates in der grossen Staatengemeinschaft.

Viertens werden wir, was die Organisation anlangt, fordern müssen, dass dieser Völkerbund entwicklungsfähig gemacht wird, ndem mit gewissen Vorbehalten eine Entscheidung durch Majoritäten möglich ist. In dem Völkerbund der Entente können alle Beschlüsse nur einstimmig gefasst werden. Das heisst, wenn das dauernd besteht, jede Entwicklung abschneiden. Zum mindesten ist das ein Hemmnis für die Weiterbildung, das nicht geduldet werden darf. Man soll vorsichtig sein, man soll für alles, was tief eingreift in die Interessen der Einzelstaaten, nicht eine einfache Mehrheit entscheiden lassen. Man soll eine qualifizierte Mehrheit vorschreiben, das heisst eine Mehrheit, die ein gewisses Stimmenverhältnis als Mindestmass erreichen muss, etwa Zweidrittel oder Dreiviertel, oder auch eine Mehrheit, die gebunden ist an andere Voraussetzungen,

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etwa daran, dass aus allen Staatengruppen eine Mehrheit vorhanden sein muss. Die Einzelheiten wollen wir offen lassen. Aber daran ist festzuhalten: in der Organisation muss die Möglichkeit von Mehrheitsbeschlüssen sein, um den Völkerbund elastisch genug zu machen und nicht der weiteren Entwicklung die grössten Hemmnisse entgegenzustellen. Man darf sich nicht damit trösten, dass es Forderungen gibt, die so dringend sind, dass kein Mittel der Welt, kein Paragraph eines Statuts dagegen wird aufkommen können. Das ist richtig, aber es kostet dann schwere Kämpfe, die gefahrvoll sind für die Existenz einer staatlichen Gemeinschaft und die zu bösen Auseinandersetzungen führen können.

II. Die Aufgabe der Friedenssicherung im Völkerbund. Was haben wir dafür zu fordern? Wir müssen uns zunächst einmal klar darüber sein: es ist mit dem blossen Schiedsgericht nach der alten Art nicht getan, sondern neben das Schiedsgericht muss treten die Vermittlung in Streitigkeiten, die einer rechtlichen Entscheidung nicht zugänglich sind, und das sind die viel gefährlicheren Konflikte. Die reinen Rechtsfragen kann man verhält-nismässig leicht durch ein gerichtliches Urteil entscheiden. Die anderen Fragen aber, bei denen ein Ausgleich der Interessen stattfinden soll, bereiten viel grössere Schwierigkeiten und sind viel gefährlicher für das friedliche Zusammenleben der Völker, ebenso wie in unserem inneren sozialen Leben. Die Frage, ob der Arbeiter vertragsmässig einen bestimmten Lohn 'zu bekommen hat, kann sehr leicht durch das Gewerbegericht entschieden werden. Aber die Frage, ob er berechtigt ist, einen höheren Lohn zu fordern, als bisher vereinbart war, die bereitet Schwierigkeiten und führt zu schweren Kämpfen. Neuerdings will man innerhalb des Pazifismus darauf ausgehen, alle diese Fragen schiedsgerichtsfähig zu machen, zu Rechtsfragen zu gestalten, fndem für alle Fragen, die der Vermittlung unterliegen, für den Ausgleich der Interessen gewisse Grundsätze anerkannt werden, um dann jede einzelne Frage der Interessenkonflikte so zu leiten, dass nun nach diesen Grundsätzen billiger Vermittlung entschieden werden muss, ob der Anspruch, den ein Volk stellt, anerkannt wird oder nicht. Wir wollen abwarten, ob das möglich ist. Es ist die neueste noch nicht abgeschlossene Entwicklungsphase in dieser ausserordentlich wichtigen Frage. Jedenfalls muss innerhalb des Völkerbundes dafür gesorgt werden, dass nicht nur die reinen Rechtsfragen, sondern auch die Interessenkonflikte zu einer Vermittlung und Ent-

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scheidung kommen können. Von der Erfüllung dieser Forderung ist der Völkerbund der Entente weit entfernt.

Wir müssen zweitens fordern, dass die Organe, die geschaffen werden, um solche Frage zu entscheiden, umgeben werden mit allen nur möglichen Garantien für Unparteilichkeit Auch jo dieser Beziehung ist der Völkerbund der Entente vollkommen unzulänglich. Es muss dafür gesorgt werden, dass für jeden einzelnen Fall jeder einzelne Staat, jede Regierung, jedes Volk mit Vertrauen auf die Unparteilichkeit des eingesetzten Gerichts in den Prozess hineingehen kann. Wie das zu machen ist, darauf will ich nicht näher eingehen. Dafür sind schon Beispiele in den Haager Konventionen von 1900 und 1907 enthalten.

Drittens müssen wir fordern, dass die Entscheidungen, die-da gefällt werden, die rein schiedsrichterlichen Entscheidungen über Rechtsfragen und die Vermittlungs-Aussprüche für Interessenkonflikte, unbedingt zwingende Gewalt haben, dass sie anerkannt werden müssen von den streitenden Parteien und dass damit der Krieg als Rechtsmittel vollkommen ausgeschaltet wird. Auch das steht nicht im Völkerbund der Entente. Hier bleibt der Krieg übrig als Mittel, das zur Anwendung kommen kann, wenn gewisse Verhandlungen nicht zum Ziele führen. Die Satzung ist ausserordent-lich zaghaft. Es fehlt damit die sittliche Kraft in diesem Völkerbundsvertrag, der sittliche Gedanke, der den Krieg unter allen Umständen zu einem Verbrechen stempelt. Man darf nicht auf . halbem Wege stehen bleiben.

Wir müssen viertens fordern als Mittel der Friedenssicherung die Ausschliessung aller Sonderverträge, die Nichtigkeit aller Geheimverträge. Die vollständige Ausschaltung der Geheim-diplomalie ist in dem Sinne zu verstehen, dass ihre Ergebnisse nicht vor den Völkern geheim gehalten werden dürfen. Dass man gewisse Verhandlungen vertraulich führen muss und nicht alles vor der grossen Oeffentlichkeit erörtert werden kann, darüber müssen wir uns klar sein. Das geht im privaten Leben auch nicht anders. Man darf nicht in einem schönen Enthusiasmus für die Oeffentlichkeit der Verhandlungen in den Fehler verfallen, Unmögliches zu fordern. Was wir fordern müssen, ist, dass das, was die Diplomaten miteinander abmachen, sogleich der Oeffentlichkeit unterbreitet werden muss. Jeder Geheimvertrag muss durch die Tatsache der Geheimhaltung nichtig und unverbindlich sein. Sonderverträge, die den Bestimmungen des Völkerbundes widersprechen, müssen

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ebenfalls nichtig sein. Sonderverträge dürfen überhaupt ohne ausdrückliche Genehmigung des Völkerbundes nicht abgeschlossen werden; sonst nähren wir innerhalb des Völkerbundes wieder die Gefahr von Konflikten. Eines Tages würden Koalitionen, die sich innerhalb des Völkerbundes bilden, aufeinander stossen.

Und fünftens: Wenn der Völkerbund den Frieden sichern will, muss er uns bringen die vollständige Abrüstung für alle Völker, für alle Staaten, die Abrüstung zu Lande und zu Wasser. Auch davon ist der Völkerbundsvertrag des Versailler Friedens weit entfernt. Er hat Deutschland die vollständige Abrüstung auferlegt bis zu einem gewissen Masse, das nach der Auffassung der Entente nügi für die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung, so dass bewaffnete Macht also lediglich noch eine Polizeigewalt darstellt. Aber er hat nicht die allgemeine Abrüstung gebracht, und ein Teil der Regierungen der Entente scheint noch weit davon entfernt zu sein, diese allgemeine Abrüstung, besonders auch zur See, durchführen zu wollen. Wir müssen nun abwarten, ob die Völker sich das gefallen lassen, was die Regierungen an Rüstungen aufrechterhalten wollen, oder ob sie nicht, wenn wir ihnen nicht mehr gefährlich sind, wenn sie sehen, dass in Deutschland wirklich der Militarismus ausgerottet und unsere Wehrmacht auf ein Minimum reduziert ist, ob die Völker — sage ich — dann nicht überall fordern werden, dass ihnen nun auch diese Erleichterung zu Teil wird und sie die Rüstungslast abwerfen können. Ich denke, wir werden in dieser Frage die Völker zu Verbündeten haben.

III. Die sonstigen Aufgaben des Völkerbundes. Der Völkerbund muss erstens gewähren den Schutz der nationalen Minderheiten unter internationaler Bürgschaft. Das ist eine der allerwichtigsten Forderungen, die noch mit der Sicherung des Friedens zusammenhängt. Es ist ein Gedanke, der für die Zukunft ausserordentliche Bedeutung besitzt. Wir Pazifisten haben während des Krieges darauf hingewiesen, wie wichtig das sei. Die Deutsche Friedensgesellschaft hat versucht, zur Zeit der Verhandlungen von Brest-Litowsk unsere Staatsmänner, die in Bresi-Litowsk die Verhandlungen führten, zu überzeugen, dass diese Forderung damals in den Verhandlungen mit der Sowjetregierung von Deutschland durchgesetzt werden rnusste. Wir haben darauf hingewiesen, dass wir sie damals in voller Freiheit vertreten konnten und dass es nachher bei den Verhandlungen mit den Westmächten ein Gewinn für uns sein würde, wenn wir zur rechten Zeit dafür eingetreten

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wären. Es war umsonst. Unsere Unterhändler in Brest-Litowsk haben als Realpolitiker nur das Allernächste gesehen. Heute wären wir, glaube ich, alle froh in Deutschland, wenn wir bei jenen Verhandlungen als die Wortführer des Schutzes der nationalen Minderheiten aufgetreten wären. Heute könnte das Deutschtum die Anerkennung dieses Prinzips sehr nötig brauchen. Da wir das nicht gefordert haben, als wir uns militärisch im Uebergewicht dunklen, so haben wir wenig Aussicht darauf, es, wo wir geschlagen sind, jetzt zu unserem Vorteil durchsetzen zu können.

Der Völkerbund muss zweitens aber gewähren einen Spielraum für die Neugruppierung der Staaten und Völker. Er darf nicht den gegenwärtigen Zustand der Dinge, die gegenwärtigen politischen Grenzen der Staaten, als etwas Unabänderliches für alle Zukunft festlegen wollen. Er muss vielmehr Einrichtungen schaffen, damit gefährliche Reibungen möglichst vermieden werden, und Wünsche, die sich in der Zukunft sicher geltend machen, wie die Aenderung des Friedensvertrages, auf friedlichem Wege erledigt werden können.

Der Völkerbund muss drittens eine wirtschaftliche Interessen-gemeinschaft der Völker organisieren, beruhend selbstverständlich, darüber brauche ich wohl kein Wort zu sagen, auf der vollständigen Gleichberechtigung aller Völker und getragen von dem Gedanken, diese wirtschaftlichen Interessen so nahe wie möglich miteinander zu verknüpfen und alles das zu beseifigen, was bisher in der wirtschaftlichen Ausbeutepolitik und wirtschaftlichen Ausschliessungspolitik der einzelnen imperialistischen Regierungen gefährlich war für den Weltfrieden. Die Idee der wirtschaftlichen Gemeinschaft der ganzen Menschheit und der Ausdehnung des freien Verkehrs zwischen allen Völkern der Erde muss die Wirtschaftspolitik des Völkerbundes beherrschen.

Viertens muss er für die Kolonialverwaltung zum mindesten gewisse gemeinsame Grundsätze aufstellen und sie unter die Kontrolle des Völkerbundes stellen oder überhaupt eine Verwaltungsgemeinschaft schaffen von allen dazu befähigten Völkern. Er muss den Kulturvölkern volle Gleichberechtigung geben in allen Kolonien. Er muss zugleich die Kolonialverwaltung führen nach den Grundsätzen der Wahrung der Interessen und der Rechte der Eingeborenen-Bevölkerung und in dem Gedanken, dass es die Aufgabe ist, diese Eingeborenen-Bevölkerung zu erziehen für die Möglichkeit, selbständig ihre Geschicke wieder in die Hand zu

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nehmen. Das Herrschaftsverhältnis ist keineswegs dauernd und hat nur eine sittliche Berechtigung, wenn es den Weg ebnen soll für die künftige Selbständigkeit der heute noch zur Selbstregierung unfähigen Völker. Eines nach dem ändern von den Ländern, die heute als Kolonien verwaltet werden oder heute noch nicht vollständig selbständig sind, wie Aegypten und Indien, eines nach dem ändern von diesen Ländern wird eintreten in die Reihe der selbständigen Staaten. Dieses Ziel muss der Leitstern sein für die europäische Verwaltung in diesen Ländern.

Dazu kommt letztlich als Aufgabe des Völkerbundes die Pflege aller gemeinsamen Kulturinteressen. Ich brauche dashier wohl auch nicht im einzelnen auszuführen. Eine Aufgabe ehe ich als besonders bedeutsam hervor: die Schaffung eines internationalen Arbeiter- und Arbeitsrechtes. Auch das internationale- Verkehrsrecht sei daneben erwähnt. Das sind aber nur Beispiele aus dem Bereich der mehr materiellen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen. Auch das geistige und kulturelle Leben bietet Aufgaben in Hülle und Fülle. Es ist ein unabsehbares Gebiet, auf dem der Völkerbund sich zu betätigen haben wird. Wir haben ja heute schon eine Unzahl von Vereinigungen und von öffentlichrechtlichen internationalen Vereinbarungen zwischen den Staaten auf den verschiedensten Gebieten des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens. Das muss in dem Völkerbund konzentriert werden. Der Völkerbund muss einen lebendigen Inhalt bekommen durch die Pflege dieser Gemeinschaftsinteressen. Er darf nicht nur eine Institution sein, die den Frieden sichert, er darf nicht nur die wesentlich negative Aufgabe haben, den Ausbruch von Kriegen zu verhindern. Er wird diese negative. Aufgabe nur erfüllen können, wenn er sich durchdringt mit den positiven Aufgaben der Pflege gemeinsamen Menschheitsinteressen. Erst auf der Grundlage dieser Solidarität der Menschheitsinteressen kann die Aufgabe der Friedenssicherung dauernd gelöst werden. Wenn die Gegensätze bleiben, wie sie heute sind, so ist diese organisatorische Friedenssicherung auf Sand gebaut; sie bleibt dann etwas äusserliches, Paragraphenwerk. Die Unterlage für die Verhinderung des Krieges muss gegeben sein dadurch, dass wir ein grosses, alle Gebiete des menschlichen Lebens umfassendes Gemeinschaftsleben im Völkerbunde entwickeln. Nur ein solcher Völkerbund wird seine Aufgabe wirklich erfüllen.

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Welches aber sind die besonderen Aufgaben, die uns in Deutschland heute gestellt sind?

Das republikanische Deutschland muss die Fehler des alten imperialistischen Deutschland erkennen, bekennen und in seiner eigenen Politik gründlich vermeiden. Das alte imperialistische Deutschland hat leider, seit die Frage des Völkerbundes, der internationalen Rechtsorganisation, der Schiedsgerichtsbarkeit und alles dessen, was damit zusammenhängt, in den Bereich der praktischen Politik getreten ist, es verstanden, sich in der ganzen Welt geltend zu machen als die Hauptmacht des Widerstands, als den Vater aller Hindernisse gegenüber der Weiterentwicklung der neuen Ideen. Die Führung der deutschen Polilik hat auf der ersten Konferenz im Haag die grössten Schwierigkeiten bereitet, nicht nur für die Frage der Abrüstung, sondern auch für die Forderung einer internationalen Rechtsorganisation. Nur mit grosser Mühe ist es gelungen, die Haltung der deutschen Regierung von dem starren Nein abzubringen und sie zu Zugeständnissen zu veranlassen. Der Widerstand der deutschen Regierung war die Hauptursache, dass man auf der ersten Haager Konferenz 1900 nicht weiter gekommen ist. Auf der zweiten Konferenz, nach sieben Jahren, war die deutsche Regierung soweit, dass sie das, was sie vor sieben Jahren verweigert hatte, aus freier Ueberzeugung anerkannte. Da aber hatte sie den Dank dahin, sie kam um sieben Jahre zu spät. Inzwischen waren neue Forderungen aufgetaucht, und gegenüber diesen neuen Forderungen bewahrte die deutsche Regierung wieder die gleiche ablehnende Haltung. Bisher war es charakteristisch für die deutsche Politik in den Völkerbundsfragen, dass man immer um soundsoviele Jahre zu spät kam, dass man Zugeständnisse immer erst machte, wenn sie keinen Wert mehr hatten, und dass man in der ganzen Welt den Glauben aufkommen Hess, in Deutschland liege das Hindernis für die Festigung des Friedens in der Welt, für den Ausbau von Einrichtungen zur Sicherung des Friedens und für eine vertragsmässige Beschränkung der Rüstungen. Man wird noch heute mit einem gewissen Recht sagen dürfen, dass, wenn Deutschland diesen Widerstand nicht geleistet hätte und wenn es gelungen wäre, auf diesen Haager Konferenzen gewisse Einrichtungen zu schaffen, die mit zwingender Gewalt ausgestattet wären für die Erledigung von Streitigkeiten, dass dann dieser furchtbare Krieg vielleicht nicht gekommen wäre. Aus dieser Haltung der deutschen Regierung im Haag ist es — ich betone

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wieder: zum Teil — zu verstehen, dass es so einsam um uns geworden ist und dass in der Welt die Meinung sich hat verbreiten und befestigen können, man müsse dieses Deutschland erst überwinden, wenn es mit der Welt vorwärts gehen solle. Was in dieser Auffassung an Tendenz und Einseitigkeit steckt oder auch von Heuchelei, das wollen wir hier beiseite lassen. Schlimm genug aber, dass unsere Politik doch die Grundlage geliefert hat, auf der sich eine solche Auffassung aufbauen konnte. Das haben wir als deutsche Pazifisten und als deutsche Patrioten mit Schmerz empfunden.

Heute müssen wir im Gegensatz zu dieser Haltung von 1900 und 1907 Völkerbundspolitik treiben. Sie ist eine Selbstverständlichkeit, wenn wir eine Demokratie sein wollen, denn eine Forderung der Demokratie ist es, für die internationalen Beziehungen der Völker das Recht zu setzen an die Stelle der Gewalt und einen Völkerbund, der eine Gemeinschaft freier, gleichberechtigter Völker darstellt, zu schaffen.

Es kommt aber hinzu, dass diese Forderung auch vertreten werden muss, wenn wir an das denken, was uns allen miteinander als nächste praktische Aufgabe deutscher Aussenpolitik vorschwebt, an die Notwendigkeit, zu einer Revision des Versailler Friedens zu gelangen.

Das ist eine Forderung, die dem grossen deutschen Volk in allen seinen Schichten, vielleicht ganz wenige Fanatiker abgerechnet, gemeinsam ist. Dass dieser Friede, der uns so Unerfüllbares und Unerträgliches auferlegt, dass dieser Friede, der das Selbstbestimmungsrecht eines grossen Teiles des deutschen Volkes vergewaltigt, der uns finanziell schier unerträgliche Lasten auferlegt, der uns zugleich der Möglichkeit einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung und des Wiederaufbaues unseres Wirtschaftslebens beraubt, dass dieser Friede - sage ich - einer Revision zuzuführen ist, wenn wir nicht elend zu Grunde gehen und Europa mit uns in den Abgrund reissen sollen, das ist unser aller Ueberzeugung.

Um zu diesem Ziel zu gelangen, gibt es offenbar nur drei Wege. Der eine heisst die Weitrevolution im Sinne des Bolschewismus, der zweite die Vorbereitung des Vergeltungskrieges und der dritte friedliche Verständigung durch die Vermittlung des Völkerbundes,

Die Weltrevolution! Ich weiss nicht, ob sie möglich ist. In Italien und in Frankreich sind bolschewistische Ideen stark verbreitet, in Frankreich wohl erheblich stärker, als das Ergebnis der

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Wahlen erkennen lässt. Ob es darum zur Revolution kommen wird, steht dahin. Noch zweifelhafter ist doch wohl eine solche Entwicklung in England und in den Vereinigten Staaten. Ich sage: ich weiss nicht, wie es mit den Aussichten steht; aber das Eine weiss ich: die Weltrevolution müsste ihren Weg durch Deutschland machen und sie müsste uns durch ein Meer von Blut und Tränen führen. Ob, wenn dann der Friede von Versailles in Fetzen zerrissen wäre, das Elend von morgen nicht schlimmer wäre als das Elend von heute? Wer kann die Verantwortung übernehmen, für die Revision des Friedens seine Hoffnung auf die Weltrevolution zu setzen oder gar auf sie hinzuarbeiten?

Der Vergeltungskrieg! Es gibt heute genug Leute, die dem Vergeltungskrieg nicht nur träumen, sondern von ihm sprechen und offen vor aller Welt sagen, dass das Sinnen und Trachten des ganzen deutschen Volkes heute auf diesen Krieg der Vergeltung eingestellt sein müsse, der uns das Verlorene wiederbringen und uns befreien solle von den uns auferlegten furchtbaren Bedingungen.

Ich beneide die Leute, die so reden, nicht um ihr Gewissen und um ihr Verantwortlichkeilsgefühl. Haben sie wirklich aus der furchtbaren Tragödie dieses Krieges noch nichts gelernt? Ich lasse alles, was ich grundsätzlich gegen die Barbarei, gegen das Verbrecherische des Krieges zu sagen habe, ganz bei Seite. Aber rein praktisch genommen, kann es irgend jemand verantworten, die Geschicke des deutschen Volkes noch einmal auf die Karte eines Krieges zu setzen, noch einmal dem Volke dieses Furchtbare auferlegen zu wollen, was ein moderner Krieg, wie wir doch gelernt haben, über ein Volk heraufbeschwört? Ich meine, wenn Sie, von dem Risiko ganz abgesehen, dass ein solcher Vergeltungskrieg eine neue Niederlage bringen könnte, die das Unheil, das uns dieser Friede gebracht hat, erneuern und noch verschärfen würde, so müsste doch dieser Krieg alle Welt gelehrt haben, was der Krieg heute auch für ein siegreiches Volk bedeutet, wenn sein Land zum Kriegsschauplatz geworden ist. Darüber aber muss man sich ja klar sein: wenn das entwaffnete und unter Kontrolle der Entente gestellte Deutschland im Bunde mit anderen Mächten - etwa mit Russland und Japan - den Vergeltungskrieg begönne, so würde es zunächst waffenlos und offen dem Feinde daliegen -, der Krieg würde auf deutschem Boden geführt werden.

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Könnte es irgend jemand verantworten, dem deutschen Volke durch einen siegreichen Vergeltungskrieg das Schicksal zu bereiten, das dem französischen Volke durch diesen für Frankreich siegreichen Krieg auferlegt worden ist? Welcher Franzose, wenn er nicht ein Fanatiker des Hasses gegen Deutschland ist, müsste nicht, wenn er vor die Wahl gestellt würde zwischen dem Frankreich vom 1. August 1914 und dem aus tausend Wunden blutenden Frankreich von heute, tausendmal verwünschen, was dieser Krieg dem siegreichen Frankreich gebracht hat? So sieht es heute unter der Wirkung des Krieges mit seinen heutigen technischen Hilfsmitteln aus für. ein siegreiches Land I In Italien wird es nicht anders sein. Und selbst England, das geschützt war durch seine Isolierung in der See -bst ein nüchtern rechnender Engländer wird sagen, dass die Mehrung der Macht Englands zu teuer erkauft ist durch die Blutopfer, durch den Niedergang des wirtschaftlichen Lebens, durch die Stärkung der Konkurrenz der Vereinigten Staaten und Japans und die Zurückdrängung Englands aus seiner bisherigen den Weltmarkt beherrschenden Stellung. Das ist heute der Krieg für siegreiche Länder, von der Barbarei des Krieges ganz abgesehen. Ist das heute schon aus dem Gedächtnis ausgelöscht? Ist das vergessen bei denen, die, allerdings oft hinter der Front, den alten Krieg geführt haben und nun einen neuen predigen? Niemand, der nur ein wenig ernsthaft die Folgen übersieht, darf es deshalb wagen, uns heute den Vergeltungskrieg zu empfehlen als das Mittel, den Versailler Frieden zu revidieren.

Dann bleibt nur das Mittel der friedlichen Revision des Vertrages durch die Vermittlung des Völkerbundes. In diesem Gedanken müssen alle Deutschen mit Verantwortungsgefühl einig sein. Verschieden aber ist die Gesinnung, mit der sie diese Forderung unterstützen. Die Einen werden es tun mit voller Ueberzeugung in Konsequenz ihrer politischen Grundsätze. Die Anderen aber nur angebrachtermassen, wenig überzeugt von der Wirksamkeit dieses Mittels, nur weil keine andere Möglichkeit besteht, und weil die jetzige Ohnmacht Deutschlands eine andere Politik nicht zulässt. Es gibt viele, die heute nur, weil es jetzt nicht anders geht, sagen: „Ja heute muss man es mit dem Völkerbund versuchen; aber, wenn die Lage sich ändert, so ändert sich unsere Stellung zum Völkerbund".

Ich warne dringend davor, dieser Auffassung Raum zu gewähren. Es darf gegenüber dem Völkerbundsgedanken nicht

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wieder das geben, was man mit Bezug auf die Juliresolution die „Laubfroschpolitik" genannt hat, als man, wenn die militärischen Chancen etwas besser wurden, von ihr abrückte und wenn :sje schlechter wurden, sich ihr wieder näherte. Wenn wir es mit dem Völkerbund ähnlich machten, würden wir kein Vertrauen aufkommen lassen und uns um jede Aussicht auf Erfolg bringen. Dann wird die Entente uns sicher weiter vergewaltigen. Wir dürfen uns nicht durch die wechselnden Aussichten für die Umgestaltung des Völkerbundes beeinflussen lassen in der Vertretung der Idee. Wir dürfen nicht, wenn die Entente aus irgend einem Grunde uns gegenüber misstrauisch ist und uns brutalisiert, sagen: „Also ist es aus mit der Völkerbundsidee".

Wir müssen uns von Anfang an klar darüber sein, dass es ein weiter und beschwerlicher Weg sein wird. Wenn wir ihn gehen wollen, müssen wir ihn gehen in dem Vertrauen, dass die Macht der Idee schliesslich siegreich sein wird, in dem Vertrauen darauf, dass in den neutralen und auch in den bisher uns feindlichen Ländern eine starke Macht im Volk vorhanden ist, die die Neuorganisation der Völker fordert, dass wir in ihnen Mitkämpfer gewinnen werden und das? sie sich durchsetzen werden. Wenn nicht heute oder morgen, so doch in absehbarer Zeit. Wir müssen vertrauen auf den wachsenden Einfluss unserer Gesinnungsgenossen in anderen Ländern.

Wir dürfen vertrauen auf die Macht der Idee, weil diese Idee einfach den realen Interessen der Menschen entspricht. Diese Gedanken müssen heute nach den Erfahrungen dieses Krieges, wenn ruhige Ueberlegung erst wieder zur Geltung kommt, in allen Völkern mächtig werden, weil die Völker nicht aufs neue zur Schlachtbank geführt werden wollen und weil sie alle begreifen werde dass eine Sicherung ihrer Lebensinteressen nur möglich ist, wenn man über den Nationen etwas errichtet, was diese Nationen daran verhindert, in brutaler Selbstsucht andere zu vergewaltigen, wenn es gelingt, über den einzelnen Staaten die Souveränität der Menschheit, die Souveränität des Völkerbundes aufzubauen. Das wird sich durchsetzen, davon sind wir überzeugt. Und darum, einerlei ob heute oder mor'gen nun die Aussichten trübe werden und man in ändern Ländern den Völkerbundsgedanken missbraucht, wollen wir uns nicht irre machen lassen. Nur so können wir für Deutschland das verlorene Vertrauen zurückgewinnen.

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Erstellt am 2015 - Letzte Änderung am 2015.