1911 Zukunft S.56-65 Theosophie
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Theosophie.
Die Ausführungen dieser Arbeit beziehen sich auf die Lehren des Herrn Dr. Rudolf Steiner, niedergelegt in dem Buch „Theosophie, Einführung in übersinnliche Welterkenntniß und Menschenbestimmung. Vierte durchgesehene und erweiterte Auflage."
Laut den Lehren der Theosophie kann jeder Mensch in sich neue Organe der Erkenntniß entwickeln, durch welche er das den äußeren Sinnen verborgene wahre Wesen des Menschen zu erkennen vermag. Herr Dr. Steiner nennt diese neuen Organe der Erkenntniß innere Sinneswerkzeuge oder höhere Sinne. Er sagt dann: „Derjenige, welcher von der verborgenen Weisheit ergriffen ist, kann zu Demjenigen, dem der höhere Sinn sich erschlossen hat, von dieser verborgenen Weisheit sprechen, wie ein Reisender über Amerika zu sprechen vermag zu Denen, die zwar nicht selbst Amerika gesehen haben, die sich aber davon eine Vorstellung machen können, weil sie Alles sehen würden, was er gesehen hat, wenn sich ihnen dazu die Gelegenheit böte." Aus diesem Citat sehen wir, daß nach der Ansicht des Dr. Steiner Der, dem der höhere Sinn sich erschlossen hat, hierdurch noch nicht zum Schauen der verborgenen Weisheit gelangt ist. Um zum Schauen zu gelangen, muß der höher Erleuchtete ihm von der verborgenen Weisheit reden; dann kann er, da der höhere Sinn sich ihm erschlossen hat, diesem Vortrage folgen; wie Einer, der nie in Amerika war, dem Vortrag des Amerikareisenden
zu folgen im Stande ist.
Da Herr Dr. Steiner das von ihm herangezogene Bild des Amerikareisenden zum Beweise seiner Behauptung benutzt, so haben wir uns mit dem Inhalt dieses Bildes genau bekannt zu machen. Zunächst ist wichtig, nicht zu übersehen, daß der Hörer des Amerikareisenden dessen Vortrag nur zu folgen vermag, wenn der Reisende von Dingen redet, die ihrem Wesen nach dem Hörer schon bekannt sind. Hätte der Hörer Wasser nie gesehen, so würde er die Schilderung eines Wasserfalles nicht verstehen. Wer nie an Farben sich erfreut hat, könnte der Schilderung der Farbenpracht eines Kolibri nicht folgen. Hätte der Amerikareisende mir, seinem Hörer, von einer ihrem Wesen nach ganz neuen Welt Mittheilung zu machen, so könnte sein Reden mir keine Anschauung dieser Welt vermitteln, selbst wenn mir die Sinne zu deren wirklicher Erfassung nicht fehlten.
Den Sinnen muß das ihnen entsprechende Objekt gegeben sein: dann vermitteln sie dessen Anschauung; aber nimmermehr kann das Objekt durch Reden ersetzt werden. Somit ist die Behauptung, daß schon das Reden des höher Erleuchteten genügend sei, um Einen, dem der höhere Sinn sich erschlossen hat, auch zum Schauen der verborgenen Wahrheit zu bringen, entschieden zurückzuweisen.
Noch ein sehr Böses haftet dem Bilde des Amerikareisenden an, er über Amerika zu Hörern spricht, die nie in Amerika waren: dieser Redner ist unkontrolirbar.
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Ich erinnere mich noch, wie ich zum ersten Mal einen Amerikareisenden von den kalifornischen Riesenbäumen erzählen hörte, die kaum dreimal so hoch wie dick sind. Keiner von uns Hörern glaubte dem Redner und erst photographisch aufgenommene Bilder vermochten uns einigermaßen zu überzeugen. In der Theosophie soll ich, nach Herrn Dr. Steiner, einem Redner zustimmen, der mir Bericht erstattet über eine höhere Welt, zu deren Erkenntniß meine gewöhnlichen Sinne nicht ausreichen. Das ist eine unerfüllbare Forderung.
Jeder kann, so lehrt die Theosophie, höhere Sinne in sich entwickeln. Wodurch? Auf diese Frage giebt Herr Dr. Steiner die folgende Antwort. „Das Gefühl, das Verständniß für Wahrheit liegen in jedem Menschen. Dieses Gefühl, das vielleicht anfangs gar nichts sieht von Dem, wovon zu ihm gesprochen wird, es ist selbst der Zauberer, der das Auge des Geistes aufschließt. In der Dunkelheit regt sich dieses Gefühl. Die Seele sieht nicht; aber durch dieses Gefühl wird sie erfaßt von der Macht der Wahrheit: und dann wird die Wahrheit nach und nach herankommen an die Seele und ihr den höheren Sinn öffnen."
Wer von diesen Sätzen sich nicht berauschen läßt, Der wird, je nach seinem Charakter, lachen oder sich empören. Zum Gefühl wird gesprochen! Mich dünkt, es müßte zum Verstande gesprochen werden. Dieses Gefühl wird zum Zauberer; also doch Zauberei! Und was thut dieser Zauberer? Er schließt das Auge des Geistes auf!
Ja, wenn dieses Bild eine Metapher sein sollte, so wäre kaum Etwas dagegen einzuwenden. Aber alles Weitere lehrt uns, daß dieser Ausdruck ganz wirklich zu nehmen ist. Denn mit diesem aufgeschlossenen Auge des Geistes sieht der Theosoph die äußeren Abmessungen und die verschiedenen Farben des Seelenleibes, des Geistesleibes und anderer Verkörperungen. Und wieder ist es das Gefühl, durch welches die Seele erfaßt wird von der Macht der Wahrheit, die dann nach und nach an die Seele herankommt. Wohl liest man: Preußen zieht mit seiner ganzen Macht heran, die sich in seinen Soldaten darstellt; aber um die Macht der Wahrheit heranmarschiren zu sehen, dazu gehören unzweifelhaft höhere Sinne.
Noch einmal spricht Herr Dr. Steiner von theosophischer Zauberei; er sagt: „Der Grundsatz, erst höhere Welten anzuerkennen, wenn man sie geschaut hat, ist ein Hinderniß für dieses Schauen selbst. Der Wille, durch gesundes Denken erst zu verstehen, was später geschaut werden kann, fördert dieses Schauen. Es zaubert wichtige Kräfte der Seele hervor, welche zu diesem Schauen des Sehers führen." Das heißt, in dürren Worten ausgedrückt: Lasse Dir so lange von den Dingen reden, bis Du überredet bist.
Noch deutlicher tritt das Selbe aus den Sätzen hervor, in denen Herr Dr. Steiner seinen Lesern verheißt, sie würden Alles verstehen, wenn sie unbefangene Logik und gesundes Wahrheitgefühl anwendeten. Da er doch unzweifelhaft sich selbst in erster Reihe diese unbefangene Logik und dieses gesunde Wahrheitgefühl zuspricht, so heißt der Satz,
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in klares Deutsch übertragen: Wer nicht wie Herr Dr. Steiner denkt, hat ungesundes Wahrheitgefühl und befangene Logik.
Es ist sehr schwer, mit diesem Herrn zu streiten, da die Mehrzahl seiner Ausdrücke in schier inhaltleere Allgemeinheit sich verliert. So auch hier. Was ist eine unbefangene, was eine befangene Logik? Ist die Logik in dieser Weise eintheilbar, dann müßte es auch eine befangene und eine unbefangene Mathematik geben können. Zum Verstandniß Dessen, was der Herr Doktor meint, werden wir am Besten gelangen, wenn wir in seinen eigenen Darlegungen danach forschen. Ich wähle hierzu seine Entwickelungen in Bezug auf einen Grundpfeiler seiner Lehren, nämlich in Bezug auf die Lehre von den Reinkarnationen.
„Wie die physische Aehnlichkeit der Menschen klar vor Augen liegt, so enthüllt sich dem vorurtheillosen geistigen Blick die Verschiedenheit ihrer geistigen Gestalten." Meinem vorurtheillosen geistigen Blicke zeigt sich eine viel größere Aehnlichkeit der geistigen Gestalten der Menschen im Allgemeinen, als in deren physischen Gestalten zu finden ist; und diese schier erschreckende geistige Aehnlichkeit der Menschen bleibt bestehen, wie dem Raum, so der Zeit nach. Die selben Leidenschaften und Begierden, die noch heute die Triebfedern ihrer Handlungen sind, haben vor Jahrtausenden die Menschen bewegt, den Hottentoten wie den Europäer. Das Ringen nach Ewigkeitwerthen prägt sich in der Fetischanbetung nicht weniger deutlich aus als in der verzückten Anerkennung der Unbefleckten Empfängniß. Und wenn schon die Edda im Hánamal lehrt: „Das schönste Leben ist Dem beschieden, der recht weiß, was er weiß", so sind die Weisen aller Zeiten kaum über diese Weisheit hinausgekommen.
Hiermit soll nicht etwa der kaum überbrückbare Abstand der geistigen Gestalten einzelner Menschen von allen anderen geleugnet werden; nur ist der Abstand der körperlichen Gestalt Einzelner nicht weniger auffallend. Nach der Auffassung des Herrn Steiner handelt es sich aber gar nicht um die Verschiedenheit der geistigen Gestalt Einzelner von allen Anderen, sondern um die Verschiedenheit der geistigen Gestalt Jedes von Jedem. Denn er sagt: „So wie die physische Aehnlichkeit der Menschen klar vor Augen liegt, so enthüllt sich dem vorurtheillosen geistigen Blicke die Verschiedenheit ihrer geistigen Gestalten. Es giebt eine offen zu Tage liegende Thatsache, durch welche Dies zum Ausdruck kommt. Sie besteht in dem Vorhandensein der Biographie eines Menschen. Wäre der Mensch bloßes Gattungwesen, so könnte es keine Biographie geben. Ein Löwe, eine Taube nehmen das Interesse in Anspruch, insofern sie der Löwen-, der Taubenart angehören. Man hat das Einzelwesen in allem Wesentlichen verstanden, wenn man die Art beschrieben hat. Wer daher über das Wesen der Biographie richtig nachdenkt, wird gewahr, daß in geistiger Beziehung jeder Mensch eine eigene Gattung für sich ist."
Trotzdem Herr Dr. Rudolf Steiner mit diesen Sätzen das päpstliche Dekret erläßt, daß, wer anders denkt, nicht richtig denkt, kann ich es doch nicht unterlassen, mein Andersdenken zu begründen.
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Zunächst hören wir, es gebe eine Biographie nur der Löwenart, aber nicht des einzelnen Löwen. Nehmen wir an, so sei es. Aber nun gibt es Kap-Löwen, Berber-Löwen, Perser-Löwen. Sind die alle mit einer Beschreibung abgethan? Tauben soll es in fünfzig Arten mit mehr als dreihundert Unterarten geben. Genügt für alle eine Schilderung? Doch Herr Steiner meint vielleicht für die Gattung Löwe, für die Gattung Taube auch eine Biographie in seinem Sinn, also eine rein geistige Schilderung?
Dann müßten wir ihm zwar dafür danken, daß er auch den Löwen und Tauben Geist zuerkennt; aber mit der Art- oder Gattung-Biographie steht es trotzdem schlimm. Denn wahrlich „eine offen zu Tage liegende Thatsache" ist, daß nicht nur der Pudel ein gänzlich anderes geistiges Wesen hat als der Dachshund, sondern daß auch kein jäger seinen Karo die selben geistigen Eigenschaften zuspricht wie seiner Sylvia. Ferner giebt es schon seit vielen Jahren Bücher wie: „'ne Minschen- un Vogel-Geschicht" von Fritz Reuter und „Im Dschungl" von Rudyard Kipling; und diese Bücher reden eine ganz andere Sprache als Herr Dr. Steiner.
Das sind poetische Phantasien? Aber seit ein paar Jahren ist ein Buch erschienen (und jetzt schon in hunderttausend Exemplaren verbreitet), das aus der Praxis des Thierlebens Hunderte von Belegen zu diesen „Phantasien" bringt. Ich meine: Hagenbecks „Von Menschen und Thieren". Von Tigern und Löwen heißt es da: „In der ganzen Welt zerstreut lebt mir, wohl verwahrt hinter Schloß und Riegel, eine Anzahl alter Freunde aus der Thierwelt." Meint Herr Steiner, daß Herr Hagenbeck, indem er einzelne Löwen und Tiger sich zu Freunden gewann, dadurch die Freundschaft aller Löwen und Tiger gewonnen hat? Dann lese er, mit vorurtheilloser Aufmerksamkeit, die Biographie des Löwen „Triest".
Weiter. „Will man den ganzen Menschen erfassen, so muß man ihn aus sieben Bestandtheilen zusammengesetzt denken. Der Leib baut sich aus der physischen Stoffwelt auf, so daß dieser Bau auf das denkende Ich hin geordnet ist. Er ist von Lebenskraft durchdrungen und wird dadurch zum Aetherleib oder Lebensleib. Als solcher schließt er sich in den Sinnesorganen nach außen auf und wird zum Seelenleib. Diesen durchdringt die Empfindungseele und wird eine Einheit mit ihm. Die Empfindungseele empfängt nicht nur die Eindrücke der Außenwelt als Empfindung; sie hat ihr eigenes Leben, das sie durch das Denken auf der anderen Seite eben so befruchtet wie durch die Empfindungen auf der einen. So wird sie zur Verstandesseele. Sie kann Das dadurch, daß sie sich nach oben hin den Intuitionen erschließt wie nach unten hin den Empfindungen. Dadurch ist sie Bewußtseinsseele. Das ist ihr deshalb möglich, weil ihr die Geisteswelt das Intuitionorgan einbildet, wie ihr der physische Leib die Sinnesorgane bildet, Hieraus ergiebt sich die Gliederung des ganzen Menschen in folgender Art: Physischer Leib; Aetherleib oder Lebensleib; Seelenleib;
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Empfindungseele; Verstandesseele; Bewußtseinsseele; Geistselbst; Lebensgeist; Geistesmensch."
Nach meiner Ansicht enthalten diese Sätze und Worte an „unbefangener Logik" nicht mehr als das Verschen: „Die Mücke ist ein kleines Thier; was kann der Elephant dafür?" Und an gesundem Wahrheitgefühl kann die folgende Entwickelung unbedingt als gleichwerthig angesehen werden. Der Zucker bildet sich aus der physischen Stoffwelt, so daß sein Bau auf das Wasser hin geordnet ist. Er ist von Süßigkeit durchdrungen und wird dadurch zum Süßigkeitleib. Als solcher löst er in Wasser sich auf und wird hierdurch zur Geschmacksseele. Die Geschmacksseele hat ihr eigenes Leben und wird durch die Hemmungen der Schwere nicht minder beeinflußt, wie vom Süßigkeitleib. Aufsteigend aus der engen Umgrenzung ihrer selbst wird sie zur Raumseele. Sie kann Das Und so weiter.
Man beachte wohl, daß ich mit meiner Kritik auf den Inhalt der angeführten Sätze gar nicht eingehe, sondern lediglich ihren Zusammenhang kritisire. Ich versuche, auch dem Geblendeten darzuthun, daß ein sinnvoller Zusammenhang zwischen diesen Sätzen nicht besteht.
Wenn Herr Dr. Steiner uns lehrt, daß der ganze Mensch durchschnittlich doppelt so lang und viermal so breit ist wie der physische Mensch und daß diese den physischen Menschen durchdringende Umhüllung der Theosoph die Aura nennt, so ist gegen diese Sätze formal nichts einzuwenden. Ob ihr Inhalt der Wirklichkeit entspricht, ist erst zu prüfen; aber gegen ihre Zusammenstellung ist kein Einwand wahrnehmbar. Ganz anders bei den zuerst angeführten Sätzen. Die führen uns eine Reihe von Metamorphosen vor, in denen das einzig Auffaßbare die zusammenhanglos an einander gereihten Namen sind.
Ich citire weiter. „In der Aura fluthen die verschiedensten Farbentöne. Und dieses Fluthen ist ein getreues Bild des inneren menschlichen Lebens. Zum Beispiel: Roth ist sinnliche Gluth. In schönem hellem Gelb erscheint ein Gedanke, durch den der Denker zu einer höheren Erkenntniß aufsteigt. In herrlichem Rosaroth erstrahlt hingebungvolle Liebe. Der ganze Mensch lebt in drei Welten: in der physischen Welt, in der Seelenwelt, in der Geisteswelt und zwar nach einander und in jeder höheren Welt die Beziehungen zur niederen Welt mehr und mehr von sich ablösend. Seelenwelt und Geisteswelt theilen sich jede in sieben Regionen und jede hat ihre eigenen Gesetze. So gelten in der Seelenwelt unsere Gesetze der Perspektive nicht. Die Geisteswelt ist aus dem Stoff gewoben, aus dem der menschliche Gedanke besteht. In dieser Welt sind die Urbilder aller Dinge vorhanden. Das geistige Auge sieht den Gedanken des Löwen. Alle diese Urbilder sind gleichzeitig klingend und somit ist die Geisteswelt ein Meer von Tönen. Wenn im Tod Seele und Geist den Körper entlassen, so treten sie in das Seelenland. Aber in diesem ist nicht die ureigene Heimath des Geistes; daher beginnt jetzt der Auflösungprozeß der Seele. Unter harten Qualen wird die Seele in den sieben Regionen des Seelenlandes geläutert, bis
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endlich in der siebenten, der höchsten, der des eigentlichen Seelenlebens, der Mensch befreit wird von seinen letzten Hinneigungen zur sinnlich physischen Welt. Indem die Seele ihren Erdenrest überwunden hat, ist sie selbst ihrem Element zurückgegeben. Der Geist kann sich nun ganz den Anforderungen des Geisteslebens hingeben; er bildet sich, befreit von der physischen Körperlichkeit, nach allen Seiten aus, bis er zu einem neuen körperlichen Dasein reif ist."
Arme Seele! Du hast die Aufgabe, dem Geist die Richtung nach dem Physischen zu geben; und je besser du diese Aufgabe erfüllt hast, um so heftiger mußt Du dafür im Seelenlande leiden. Eine ärgere Ungerechtigkeit ist wohl nicht ersinnbar.
Armer Geist! Durch die Seele warst Du an die Dich nach allen Seiten hemmende Körperlichkeit gebunden; nun, endlich aus dem Körper befreit, mußt Du die Fegefeuerqualen des Seelenlandes erdulden und kannst Dich dann erst in Deinem eigenen Elemente, dem Geisterlande, zur Geistesfreiheit durchringen. Und wenn Du endlich die volle Geistesfreiheit gewonnen hast, dann packt Dich von Neuem ein Stück Seelenelement und zerrt Dich in die physische Körperlichkeit zurück. Und dieses Spiel hast Du ungezählte Male zu erdulden! Und zu wessen Nutzen und Frommen ist das Alles erdacht? Zu Gunsten des Menschen. Das ganze Geisterland kann keines Friedens froh werden; es muß dem Menschen dienstbar sein. Wie elend verkrüppelt muß der Menschengeist sein, der sich von solchen Lehren gefangen nehmen läßt!