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Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,
hat G'walt vom großen Gott.
Heut wetzt er das Messer,
es geht schon viel besser,
bald wird er dreinschneiden,
wir müßens nur leiden.
Hüt dich, schöns Blümelein!

Was heut noch grün und frisch da steht,
wird morgen weggemäht.
Die edel Narcissel,
die englische Schüssel,
die schön Hyacinthen,
die türkische Bind:
Hüt dich, schöns Blümelein!

Viel hunderttausend ungezählt,
was nur unter die Sichel fällt:
Rot Rosen, weiß Liljen,
beid wird er austilgen,
und ihr Kaiserkronen,
man wird euch nicht verschonen:
Hüt dich, schöns Blümelein!

Das himmlische Ehrenpreis,
die Tulpen gelb und weiß,
die silbernen Glocken,
die goldenen Flocken,
senkt alles zur Erden,
was wird daraus werden?
Hüt dich, schöns Blümelein!

Ihr hübsch Lavendel und Rosmarine,
ihr vielfarbige Röselein,
ihr stolze Schwertliljen,
ihr krause Basiljen,
ihr zarte Violen,
man wird euch bald holen;
Hüt dich, schöns Blümelein!

Trutz, Tod! Komm her, ich fürcht dich nit!
Trutz, eil daher in einem Schnitt.
Wenn Sichel mich letzet,
so werd ich versetzet
in den himmlischen Garten:
Darauf will ich warten.
Freu dich, schöns Blümelein!