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Heute scheid' ich, morgen wand'r ich,
keine Seele weint um mich!
Sinds nicht diese, sind's doch andre,
die da trauren, wenn ich wandere,
holder Schatz, ich denk an dich!

Auf den Bachstrom hängen Weiden,
in den Tälern hängt der Schnee -
trautes Kind, daß ich muß scheiden,
muß nun unsre Heimat meiden,
tief im Herzen tut mir's weh.

Hunderttausend Kugeln pfeifen
über meinem Haupte hin.
Wo ich fall', scharrt man mich nieder,
ohne Klang und ohne Lieder,
niemand fraget, wer ich bin.

Du allein wirst um mich weinen,
siehst du meinen Todesschein;
trautes Kind, sollt' er erscheinen,
tu im Stillen um mich weinen
und gedenk auch immer mein!

Heb' zum Himmel unsern Kleinen,
schluchz' nun: Tot der Vater dein!
Lehr ihn beten, gib ihm Segen,
reich ihm seines Vaters Degen,
mag die Welt sein Vater sein.

Hörst? die Trommel ruft zu scheiden,
drück ich dir die weiße Hand,
still die Tränen - laß mich scheiden,
muß nun um die Erde streiten,
streiten für das Vaterland.

Sollt ich unterm freien Himmel
schlafen in der Feldschlacht ein,
soll aus meinem Grabe blühen,
soll aus meinem Grabe glühen
Blümchen süß: Vergißnichtmein.