Es chäme zweu Böteli vo Willisau: Ach Fridli, du hest gar e schöni Frau. Es chäme zweu Böteli vo Luzärn; si wend de Buecher Fridli näh. Fridli, müem-mer di binde oder müem-mer di foh, oder witt du sälber uf Luzärn ine goh? Ir müem-mi nid binde, ir müem-mi nid foh, i darf wohl sälber uf Luzärn ine goh. Der Fridli lauf dur d'Matte; er lauft grad wie-n-e Schatte. Ach Fridli, du mueßt chli weidliger goh, dii Wiib und Chind, si schreie dir noh. Und wie-n-er dann kam uf Luzärn, die Herre all uf der Rüßbrugg wärn. Spazierten über Rüßbrugg drein, si hießen den Fridli gottwillchum sein. Witt du noch bi diine Worte si, so mueßt du euse Gfangene si. Und was i gredt ha, das ist noh, bi miiner Wahrheit will i stoh. Si täten den Fridli in schiefen Turm, darin war mänge wüeste Wurm. Er könnt weder ligge, er könnt weder stoh, er mueß wohl uf de Chneune goh. Und wie es war am Ziistig spot, 's Mareili uf Luzärn ine goht. Wie es uf Luzärn ine chäm, die Herren all uf der Rüßbrugg wärn. Si hießen Mareili gottwillchum sein: Was soll denn dein Begehren sein? Und mein Begehren ist mir leid: löit mir den Fridli Buecher heim. Mareili, liebes Mareili mii, dein Bitt und Bet ist vil zu chlii. Der Fridli gibt eus gar böse Bescheid, er kommt dir währli nümme hei. 's Mareili gieng in den Turm hinein: Ach Fridli, lieber Fridli mein, gib du den Herren andern Bescheid, süst kommst du währli nümme heim. Mareili, liebes Mareili mein, ich geb den Herrn kein andern Bescheid, und was i gredt ha, das red i noh, bi miiner Wahrheit will i stoh. Was zog er aus dem Büeseli? Ein wuderschönes Büecheli. Und säh und säh, Mareili mein, lis du darin und denke mein! Was zog er aus der Tasche? Ein Windlen und ein Fäsche. Und säh, und säh, Mareili mein, bind du das kleine Kind darein! Und wie es war am Friitig spot, der Baschi auch uf Luzärn goht. Wie er uf Luzärn ine chäm, die Herren uf der Rüßbrugg wärn. Sie spazierten die Rüßbrugg us und ein und hießen den Baschi willkommen sein. Sei mir gottwillkummen, Baschi mein, was soll denn dein Begehren sein? Und mein Begehren ist mir leid, löit mir den Buecher Fridli heim. Sein Weib und Kind im Hause mein um ihren Vater jammernd schrein. Ach Baschi, lieber Baschi mein, dein Bitt und Bet sind vil zu klein. Der Fridli gibt eus gar bösen Bescheid, er kommt dir währli nümme heim. Der Baschi gieng zum Friedli in Turm: Ach Fridli, deine Kinder schrein. Gib du den Herrn andern Bescheid, süst kommst du währli nümme heim. Ach Baschli, lieber Baschli mein; ich geb den Herrn kein andern Bescheid. Und was i gredt ha, das red i noh, bi miiner Wahrheit will i stoh. Und wie es am Fürobe war, ein Engel vom Himmel zum Fridli kam: Ach Fridli, stand dine Worte treu, du gibst ein Engel ins Himmelreich. Sie nähmen den Fridli us dem Turm; sie führten ihn zum Richtplatz schon. Sie führten ihn us, es ist e Gruus, 's Buet schießt ihm oben zur Hirnschalen us. 's Mareili gieng untern Galgen zu beten, die Herren täten ihm das absprechen: Der Galgen ist ja kein Gottshuus, 's ist süst nur in den Kirchen der Bruuch. 's Mareili gab zur Antwort druf: Das Beten ist überall der Bruuch. Und ist der Galgen kein Gotteshuus, 's tuet doch de Luzärnern d'Augen uf.