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Weiß mir ein Blümlein blaue
von himmelischem Schein.
Es staht in grüner Aue,
es heißt Vergißnitmein.
Ich konnt es nirgends finden,
war mir verschwunden gar.
Von Reif und kalten Winden
ist es mir worden fahl.

Das Blümlein, das ich meine,
ist braun, steht auf dem Ried,
von Art ist es so kleine,
es heißt: nun hab mich lieb.
Das ist mir abgemähet
wohl in dem Herzen mein:
Mein Leib hat mich verschmähet,
wie mag ich fröhlich sein?

Das Blümlein, das ich meine,
das ist rosinenrot,
ist Herzenstrost genennet,
auf breiter Heid es staht.
Sein Farb ist ihm verblichen,
der Wohlgemut hat verdorrt.
Mein Leib ist mir entwichen,
verlorn han ich mein Hort.

Weiß mir ein Blümlein weiße,
staht mir in grünen Gras,
gewachsen mit ganzem Fleiße,
das heißt nun gar: Schabab.
Dasselbig muß ich tragen
wohl diesen Sommer lang.
Viel lieber wollt ich haben,
daß mich mein Buhl umfang.

Mein Herz, das liegt in Kummer,
daß mein vergessen ist,
so hoff ich auf den Sommer
und auf des Maien Frist.
Der Reif, der ist vergangen,
dazu der kalte Schnee:
Mein Leib hat mich umfangen,
nun, Winter, heißt's: Ade!