Soll ich euch mein Liebchen nennen? Röschen heißt das holde Kind. Wollt ihr sie noch weiter kennen? Ei so horchet auf geschwind! Sie hat Äuglein wie zwei Sterne, einen rosenfarb'nen Mund, und sie scherzt mit mir so gerne oft in schöner Abendstund'. Gestern kam ein Herr gegangen, schwatzt' ihr was von Liebe vor, streichelt' ihr die Rosenwangen, sagt' ihr heimlich was ins Ohr: Komm', mein Kind, ich will dir geben diesen Beutel voll mit Gold; dann kannst du zufrieden leben - sei mir nur ein wenig hold! Ach, mein Herr, ich müßt' mich schämen! Dieses sei ganz fern von mir, dieses Gold euch abzunehmen; nein, mein Herr, ich dank' dafür! Ich bin arm und lieb' nur einen, diesem bleib' ich stets getreu; auf der Welt lieb' ich sonst keinen: Gute Nacht, es bleibt dabei! Ist das nicht ein herrlich Mädchen, das ich mir hab' auserwählt? Keines wohnt im ganzen Städchen, das wie Röschen mir gefällt, denn sie ist und bleibt mein Röschen: Kommt ein andrer in ihr Haus, ei, so dreht sie gleich ihr Näschen, lacht ihn obendrein brav aus.