Es steht ein Lind in jenem Tal, ist oben breit und unten schmal, ist oben breit und unten schmal. Feinslieb, wir müssen voneinander, ich muß noch sieben Jahr wandern. Mußt du noch sieben Jahr wandern, so heirat ich doch kein andern. Sie ging wohl in den Garten, ihr Feinslieb zu erwarten. Gott grüß dich, du Hübsche, du Feine, was machst du hier alleine? Heut sind sechs Wochen über sieben Jahr, daß mein Feinslieb gewandert war. Gestern bin ich geritten durch eine Stadt, da dein Feinslieb Hochzeit gehabt. Ich wünsch ihm alles Beste, soviel der Baum hat Äste. Ich wünsch ihm soviel gute Zeit, so viel als Stern am Himmel sein. Ich wünsch ihm soviel Glück und Segen, als Tröpfchen von dem Himmel regnen. Was zog er von dem Finger sein? Einen Ring von rotem Golde fein. Was zog er aus der Taschen? Ein Tuch, schneeweiß gewaschen. Trockne ab, trockne ab dein Äugelein, du sollst fürwahr mein eigen sein.