Herzlich tut mich erfreuen die fröhlich Sommerzeit, all mein Geblüt erneuen, der Mai viel Wollust beut. Die Lerch tut sich erschwingen mit ihrem süßen Schall, lieblich die Vögelein singen, voraus die Nachtigall. Der Kuckuck mit seim Schreien macht fröhlich jedermann. Des Abends fröhlich reihen die Meidlein wohlgetan; spazieren zu den Brunnen pflegt man in dieser Zeit. All Welt sucht Freud und Wunne mit Reisen fern und weit. Des Morgens in den Taue die Meidlein waschen gan. Gar lieblich sie anzuschauen die schönen Blümlein stan. daraus sie Kränzlein machen und schenken ihrem Schatz. Tun sie freundlich anlachen und geben ihm ein Schmatz. Es grünet in den Wälden, die Bäume blühen frei, die Röslein auf den Feldern von Farben mancherlei; ein Blümlein steht im Garten, das heißt: Vergiß nicht mein. Das edle Kraut Wegwarten macht guten Augenschein. Darum lob ich den Sommer, dazu den Maien gut, der wendt uns allen Kummer und bringt uns Freud und Mut. Der Zeit will ich genießen, dieweil ich Pfennig hab; und wenn es tut verdrießen, der fall die Stiegen ab!