Verhandelt,
Gevelsberg, den 5. Dezember 1881
Es erscheint die Ehefrau Karl Sturm, Wilhelmine geb: Huckenbeck von hier und erklärte:
Mein Sohn, der Feilenhauer Friedrich Sturm ist seit 14 Tagen inhaftiert. Derselbe hat mir zwei seiner Kinder zur Pflege gegeben:
Mathilde, 4 Jahre alt u.
Anna, 1 1/2 Jahre alt.
Ich erhielt vom ihm an Verpflegungskosten 6 M. pro Woche gezahlt. Seit seiner Inhaftierung habe ich jedoch nichts gezahlt erhalten. Ortsangehörig ist mein Sohn in Neheim. Dort hat er bis zu seiner Hierherkunft vor 8 Monaten mehrere Jahre ununterbrochen gewohnt. Die Armen-Verwaltung in Neheim hat noch drei seiner Kinder auf ihre Kosten dort untergebracht. Seine Ehefrau ist nämlich irrsinnig und werden die Unterhaltungskosten in der Anstalt zu Marsberg ebenfalls von dem Armen-[?] zu Neheim bezahlt.
Ich möchte [nun?] beantragen, daß diese Behörde mir auch die Verpflegungskosten der beiden [?] Kinder meines Sohnes mit 6 M. pro Woche [entrichtet?]. Ich beantrage [?] [daß die Auszahlung ... s. nächste Seite]
Gevelsberg, den 5. Dezember 1881
Br. m. [Kürzel] an Das Bürgermeister-Amt [Kürzel] Neheim mit dem ergebensten Ersuchen um gefällige Auskunft, ob dortselbst anerkannt wird, daß g. Sturm dort seinen Unterstützungs-Wohnsitz hat.
Der Amtmann
[Unterschrift]
[Der gestrichene Text des Neheimer Bürgermeisters befindet sich auf der nächsten Seite. wh]