Zum fünften Male seit der Staatsumwälzung wird das deutsche Volk an die Wahlurne gerufen, um sein Urteil abzugeben über die bisher geführte Politik. Es soll neu entscheiden, am Wahltage, für die Führung der Politik in den nächsten 4 Jahren. Die Deutschnationale Arbeiterbewegung hat durch ihre Partei in den verflossenen Jahren alles getan, was möglich war, um die Interessen der werktätigen Bevölkerung in Stadt und Land im Rahmen des Möglichen zu fördern. Die Deutschnationale Arbeiterbewegung hat mit Entschiedenheit den Klassenkampf aber auch den Klassengeist bekämpft, überall wo er ihr entgegengetreten ist. In der praktischen Politik hat die Deutschnationale Arbeiterbewegung durch ihre Vertreter, namentlich in der letzten Regierungskoalition, an ihrem Teil die großen sozialpolitischen Fortschritte und Gesetze gefördert. Die Arbeitszeit ist unter ihrer Mitwirkung wesentlich stärker geworden und reichsgesetzlich geregelt, die Arbeitslosenversicherung durchgeführt. Für die erwerbstätigen Frauen sind starke Verbesserungen in sozialer Hinsicht geschaffen worden. Besonders fällt ins Gewicht, die Tatsache, daß es gelungen ist, vom Februar 1927 bis Anfang November, bis zum Einbruch des frühen Winters, die Zahl der Erwerbslosen von zwei Millionen auf 330 000 zu senken. Die Zahl der Konkurse ist gesunken von 11 000 monatlich unter die Normalzeit von 1913. Eine objektive Kritik wird immer anerkennen müssen, daß die 17. Reichsregierung unter Mitwirkung der Deutschnationalen und ihrer starken Arbeiterbewegung eine vom Geist des sozialen Fortschritts und der sozialen Entschlossenheit diktierte Politik nach innen und außen getrieben hat.
Es liegt in der Hand der deutschen Wählerschaft sich darüber zu entscheiden, ob diese Politik des Fortschritts, der Gleichberechtigung, des wirtschaftlichen Wiederaufbaus und der nationalen Befreiung in ruhiger und stetiger Entwicklung weiter fortgeführt werden soll oder ob zu den Methoden und Wegen zurückgekehrt werden soll, die nach der Staatsumwälzung in Anwendung kamen. |
Quelle: privat
Die Rede im Orginalton: fehlt noch.