"Die guten Meister des deutschen Hauses." - Seite 52
meine Grillen
Text: Carl Lappe
Zeichnung: oben: Moritz von Schwind (1804-1871) - unten: Otto Speckter (1807-1871)
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Wenn meine Grillen schwirren
Bei Nacht, am spät erwärmten Herd
Dann sitz ich mit vergnügtem Sinn
Vertraulich zu der Flamme hin
So leicht, so unbeschwert!
Zu einem frohen Traume
Bereitet man gemach sich zu,
Wenn sogelos ein holdes Bild
Mit sanfter Lust die Seele füllt,
Ergibt man sich der Ruh.
Ein trautes stilles Stündchen
Bleibt man noch gern am Feuer wach,
Man schürt, wenn sich die Lohe senkt,
Die Funken auf und sinnt und denkt:
Nun abermals ein Tag.
O wie ich mir gefalle
In meiner stillen Ländlichkeit.
Was in dem Schwarm der lauten Welt
Das irre Herz gefesselt hält
Gibt nicht Zufriedenheit.
Was Liebes oder Leides
Sein Lauf für uns dahergebracht
Es geht noch einmal durch den Sinn
Allein das Böse wirft man hin,
Es störe nicht die Nacht!
Zirpt immer, liebe Heimchen,
In meiner Klause, eng und klein,
Ich duld euch gern, ihr stört mich nicht,
Wenn euer Lied das Schweigen bricht
Bin ich nicht ganz allein.
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