Als Emil Karl Hartwig von seiner Wanderschaft als Schneidergeselle wieder in seiner Heimat angelangt war, fand er seine
erste Arbeit bei der Fa. Rosenthal in der Ortschaft Annen bei Dortmund. Bei Fa. Rosenthal arbeitete er vom 4.4.1894 bis 13.10.1895. In Annen muss es ihm gut gefallen haben und er scheint dort wichtige Erfahrungen für sein Leben gewonnen zu haben, denn er schreibt später über sein Leben u.a.:
Nach meiner Rückkehr nach Westfalen habe ich zuerst in Annen b. Dortmund Arbeit erhalten. Dort trat ich wieder unter Vorlegung meines Wanderbuches dem Jünglingsverein bei. Der Verein, der unter Leitung eines Anstreichermeisters Jakobi stand, Vorsitzender war Pastor Boos, litt schwer unter inneren Wirren. Nach kurzer Zeit übernahm ich die Leitung. Mit Hilfe der Mitglieder rief ich den Posaunenchor wieder ins Leben. Die Instrumente wurden durch Sammlungen beschafft. Ein Sängerchor, zu dessen Leitung ich einen Ingenieur der dortigen Kruppwerke gewann, folgte. Danach gründete ich eine Abteilung für Schriftenmission, die nur junge Leute mit besonderem Beitrag aufnahm. Wir vertrieben bald 100 Stadtmissions- u. 200 Predigtblätter von Stöcker, sowie 400 Sonntagsfreunde aus der alten Jacobikirche. Diese Arbeit brachte jeden Sonntag Gottes Wort in viele Arbeiterhäuser. Dann begann ich unter dem Protektorat des Pastors Boos und anderer für das Evangelische Vereinshaus zu sammeln. Den Kauf und die Einweihung habe ich nicht miterlebt,. Später bin ich oft mit der Bahn von Dortmund nach Witten an dem Annener Evangelischen Vereinshaus vorbeigefahren und habe dankbar der Zeit gedacht, da ich dort für Gottes Reich habe wirken können. Noch heute ist ein früherer Mitarbeiter in der Leitung der Arbeit, August Kindler, dort Hausvater.
George war im Juni 2017 in Annen und hat die lokale "Annener Zeitung" der Jahre 1894/95 studiert. Nachfolgend einige Artikel daraus die einen kleinen Einblick in das damalige Leben in Annen gewährt.