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Artikel vom September 1957


Artikel vom September 1957


Artikel vom September 1957
















Der „Rote Grund“

Kennt ihr den „Roten Grund“? - Wanderte man zum ersten Male die Straße Lorenzdorf-Jahnsfelde hinauf, so stand man, oben kurz vor Jahnsfelde angelangt, überrascht an einer fast wildromantischen Schlucht, die, von der Straße steil abfallend, sich südwärts etwa 3 km lang in leichten Windungen bis nach Zechow hinunterzieht. Das ist der „Rote Grund“!

Er ist eines der vielen, meist scharf eingeschnittenen kleinen Trockentäler, die zusammen mit den heute noch Bäche führenden, unserer nördlichen neumärkischen Landschaft das Gepräge geben. Es war verlockend, hier einmal hinunterzusteigen und nach Zechow zu pilgern. Die Jahnsfelder, Lorenzdorfer und Zechower Kinder aller Generationen kannten hier gewiß jeden Schlupfwinkel, aber auch uns Landsbergern war er nicht fremd. Frau Käthe Textor, jetzt in Hameln lebend, erzählt hiervon folgendes:

„Die Wandervögel liebten den Roten Grund; ihm zur Seite auf den Höhen entzündeten sie am Vorabend des Johannistages ihr Sonnenwendfeuer und unsere Schulkinder lockte er als Ziel ihrer Wander- und Ferientage. Herrlich ließ es sich hier 'Räuber und Gendarm' und 'Räuber und Prinzessin' spielen. Dabei hatten wir einmal ein hübsches, kleines Erlebnis: Wir entdeckten eine brütende Fasanenhenne, die mucksmäuschenstill auf ihrem Gelege saß. Im Nu umringten die Kinder das Tier, das nun erschrocken mit angstvollen Blicken nach einem Fluchtweg suchte. Auf meine geflüsterte Anweisung hin gingen meine 9jährigen sofort schrittweise und leise zurück, so daß sich der Kreis gleich erweiterte Nun faßte das geängstigte Tier Mut, flog auf und - siehe da - in seinem Nest lagen 9 Eier! - Wir schlichen uns beglückt davon, natürlich ohne die Eier zu berühren; die Fasanenmama sollte doch wiederkommen!“







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