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Aus dem
Heimatblatt
der ehemaligen Kirchengemeinden Landsberg Stadt und Land
Heft Nr. 51 (Dez. 2015)


Verfasser/Cover

Schulweg der Dorothea Maßlich an der Kladow und durch den Klosepark

Erinnerungen an einen langen Schulweg

Wir wohnten damals in der Zeppelinstraße 13, hoch im Norden der Stadt. 1930 in Landsberg geboren, wurde ich von der Mutter her katholisch getauft. Entsprechend besuchte ich seit 1936 die Katholische Volksschule in der Zechower Straße neben der Kirche.

Mit einigen Kindern aus dem Hintermühlenweg gingen wir den weiten Schulweg. Morgens um 7 Uhr mussten wir schon los. Im Winter war es noch stockfinster in der Früh. Vom Walkmühlenweg führte uns ein Sandweg über die Kladow auf die Kladow-Straße. Meine Lehrerin hieß Frl. Änne Ruhbaum.

Mittags auf dem Heimweg kamen wir als erstes an der Schroederschen Villa vorbei. Ich erinnere mich noch gut daran, wie oft ich an dem Zaun aus gusseisernen Stäben stehen blieb und mir das Grundstück und das Haus betrachtete.

Ab der Fernemühlenstraße ging es dann durch den Klosepark, besonders im Sommer, weil da die Kladow allerlei Kurzweil bot. Schuhe und Strümpfe runter und im Wasser herumgestapft. Es war ja nicht tief, und wir hatten schon unsere Plätze, die bequemen Einstieg boten. An die gegenüberliegende Bachseite grenzten Schrebergärten. Nicht alle hatten einen Zaun am Bachufer, da wurden hie und da auch mal Johannisbeeren oder Erdbeeren stibitzt. Zur Bülowstraße hin stieg das Gelände an. Dort, weit draußen, zeigt das Foto die Rückseite der Häuser auf der linken Seite der Hohenzollernstraße, stadteinwärts gesehen und vormittags. Im Buch über Kurt Aurig steht auf S. 41, es sei die Kladow am Bismarckplatz zu sehen. Das ist nie und nimmer richtig, denn der Platz dort ist viel beengter und auf beiden Seiten von Straßen begrenzt. Wie das Foto zeigt, gingen die Gärten der Häuser in der Hohenzollernstraße nach hinten hangabwärts bis zum Spazierweg in der Parkanlage. Dank unseres Schulweges durch den langgezogenen Klosepark kann ich die Örtlichkeit für das schöne Foto von Aurig genau angeben. Einmal dabei: S. 23 im Aurig- Buch zeigt das untere Ende der Landsberger Rodelbahn im Schönfließpark. Das nannten wir den „Auslauf“. Entlang der Pflockreihe war er etwa 50 m lang. Wenn die Bahn gut eingefahren war, schaffte man es nahezu bis ans Ende.

Ein Foto – und so viele Erinnerungen!


Dorothea Albrecht,
geb. Maßlich

Parkstr. 8
85051 Ingolstadt


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Erstellt am 2015 - Letzte Änderung am 2015.