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Aus dem
Heimatblatt
der ehemaligen Kirchengemeinden Landsberg Stadt und Land
Heft Nr. 51 (Dez. 2015)

Kinderjahre in Landsberg/Warthe (Teil 2)
Fortsetzung aus Heft 50/Juni 2015

Mutti packte an diesem Morgen des 30. Januar 1945 noch zwei große Taschen mit etwas Kleidung und ein paar Lebensmitteln - wir wussten ja nicht, was kommen würde -, steckte aber leider überhaupt keine oder nur völlig ungenügende Papiere und Familiendokumente ein, was sich später durchaus als Nachteil erweisen sollte. Wir verließen noch am Vormittag unsere Wohnung und begaben uns ins Erdgeschoß des Vorderhauses. Die dort allein lebende ältere Frau Gritzmann fürchtete sich und hatte uns in ihre Wohnung eingeladen. Mutti war das recht, denn bei eventuellen Bombenangriffen oder einem Artilleriebeschuss saß man im Erdgeschoß doch sicherer als im obersten 4. Stockwerk! Den ganzen Tag über, bis in den Nachmittag hinein, zogen an unseren Fenstern in der Küstriner Straße geschlagene deutsche Truppenteile vorbei, zum Teil bereits völlig demoralisiert, eben auf einem schon chaotischen Rückzug. Dazwischen immer wieder noch Pferdewagen mit Flüchtlingen, die alle nach Westen strebten. Dann war eine Zeit lang völlige Ruhe auf den Straßen und überhaupt in der Stadt. Etwa gegen 16 Uhr kam es zu kleineren Schusswechseln am östlichen Stadtrand, aber nichts weiter geschah. Wahrscheinlich hatten dort einzelne Einheiten des letzten Aufgebots der Nazis, des „Volkssturms“, insgesamt schlecht bewaffnete „Zivilsoldaten“ und „Hitlerjungen“, Widerstand zu leisten versucht. Gegen Abend erschütterten mächtige Detonationen die Gegend. Wie wir später erfuhren, hatten die letzten Pioniere der deutschen Truppen die Warthebrücken gesprengt. Die besonders in den östlichen Ländern beim deutschen Rückzug angewandte „Taktik der verbrannten Erde“ hatte auch Deutschland selbst erreicht! Wiederum etwas später, zum beginnenden Abend hin, fuhr eine Panzerkolonne vom Stadt-zentrum her in schneller Fahrt die Küstriner Straße in Richtung Westen entlang. Mutti und ich waren zu diesem Zeitpunkt aus irgendeinem Grunde auf dem Bürgersteig vor dem Haus in der sonst menschenleeren Straße. Wir waren der Annahme, dass es deutsche Panzer seien, die hier vorbeifuhren. Es hatte ja noch keine Kämpfe und keine weiteren Schüsse in unserer näheren Umgebung gegeben. Wir winkten beide den Panzern zu. Bei einigen Fahrzeugen waren die Einstiegsluken geöffnet und die darin stehenden Kommandanten winkten zu uns zurück. Auf einigen Panzern saßen Soldaten mit ihren Waffen und winkten uns ebenfalls zu. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir begriffen, dass es sich nicht mehr um deutsche Fahrzeuge und Soldaten handelte, sondern dass wir eine Kampfeinheit der sowjetischen Truppen vor uns hatten. Natürlich beeilten wir uns nun, so schnell wie möglich ins Haus zurückzukehren. Was blieb uns nun weiter übrig, als auf die kommenden Ereignisse zu warten. Jedenfalls kann ich wohl sagen, dass ich zu denjenigen gehörte, die den einrückenden sowjetischen Soldaten zugewinkt haben! Bestimmt haben die Soldaten der Vorausabteilung der 5. Stoßarmee der 1. Belorussischen Front, die zu uns zurückwinkten, auch geglaubt, dass sie hier von der Bevölkerung als Befreier begrüßt wurden. Aber so entstehen die Treppenwitze der Geschichte! Wenn sowjetische Truppen uns Deutsche auch objektiv von den Faschisten befreit haben, so bleibt zumindest in diesem Fall eine solche Annahme der freudigen Begrüßung eine Illusion, denn unser Winken beruhte auf einem einfachen und naiven Irrtum! Die historische Bedeutung der bevorstehenden endgültigen Zerschlagung des deutschen Faschismus hatten wir damals überhaupt noch nicht begriffen. Nach der Durchfahrt der Panzereinheit war wieder eine längere Pause, in der sich nichts auf unserer Straße rührte. Dann kamen die nachfolgenden Truppenteile der sowjetischen Armee. Wenige Autokolonnen, aber viele lange Züge mit Pferdewagen, den kleinen sogenannten „Panjewagen“, dazwischen lange Kolonnen zu Fuß. Die Soldaten dieser Einheiten hatten relativ viel Zeit, da sie sich oft längere Zeit in den Straßen stauten und nur langsam vorankamen. Im Westen von Landsberg in Richtung Küstrin waren ja noch deutsche Truppenteile auf der Straße, die nördlich und südlich von der Sowjetarmee umgangen worden waren. So manche dieser sowjetischen Soldaten nutzten ihre Zeit und die Marschpausen, um in die umliegenden Häuser zu gehen und sich zu nehmen, was sie für wichtig hielten. Die in Kriegszeiten wohl immer üblichen Plünderungen der verbliebenen Zivilbevölkerung begannen! In jenen Abendund Nachtstunden vom 30. zum 31. Januar 1945 begann Landsberg an verschiedenen Stellen zu brennen. Christa Wolf kommt in ihren Aufzeichnungen auf diese Ereignisse zurück und schreibt in den „Kindheitsmustern“: „Bis hierher, an den Nordwestrand der Stadt, haben sich auch die Kämpfe bei Kriegsende, die den Stadtkern zerstörten, nicht hingezogen. Die Häuserverbrennungen, die vorkamen, waren gezielte Aktionen befreiter polnischer Fremdarbeiter, angeführt durch eine gewisse Frau Bender, die den Versuch, einen schwerkranken Sohn mit Hilfe gestohlener Lebensmittelkarten zu retten, im Gefängnis hatte büßen müssen: Sie ließ nach Kriegsende die Häuser der Nazis in der ihr bekannten Wohngegend niederbrennen.“ Diese Aussagen von Christa Wolf, die damals nach ihren eigenen Schilderungen schon nicht mehr in Landsberg war, sind in verschiedener Hinsicht zumindest ungenau. Wie schon gesagt, stimmt es nicht, dass der Landsberger Stadtkern durch Kampfhandlungen zerstört wurde. Die Kämpfe, die in Landsberg stattfanden, beschränkten sich auf kleinere Schießereien ohne nennenswerte Auswirkungen. Es mag durchaus sein, dass ehemalige polnische Fremdarbeiter wie die erwähnte Frau Bender da und dort Racheaktionen durchgeführt haben. Jedoch brannten nicht nur Häuser stadtbekannter Nazis! Die Mehrzahl der Brände, durch die nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Straßenzüge und Wohnblöcke, ja ganze Stadteile im Zentrum und darüber hinaus fast völlig zerstört wurden, sind von sowjetischen Soldaten gelegt worden, die sich in den Straßen stauten und in die Häuser zum „Organisieren“ gingen und aus Übermut oder Hassund Rachegefühlen heraus die Feuer legten. Auch wir noch verbliebenen Bewohner des Hauses Küstriner Straße 85 wurden am späten Abend von sowjetischen Soldaten aufgefordert, das Haus zu verlassen. Wir griffen unsere wenigen gepackten Sachen und gingen auf die Straße, der Hauswirt mit seiner Frau und einer Verwandten, eine weitere Familie aus der Mieterschar, das Fräulein Gritzmann und Mutter mit mir. Niemand von den Soldaten tat uns etwas. Aber ich habe zu diesem Zeitpunkt selbst gesehen, wie in die Räume des Tabakgeschäftes im Nebenhaus und in die Fenster der unteren Etage von sowjetischen Soldaten brennende Gegenstände geworfen wurden. Auch das Mietshaus, in dem wir gewohnt hatten, war nur noch eine rauchende, teilweise noch brennende Ruine, als wir am Nachmittag des nächsten Tages wieder zur Küstriner Straße zurückkehrten. Ähnliches geschah offensichtlich überall im Stadtzentrum und entlang der Durchmarschstraßen der Truppen, und dies nicht nur in Landsberg. Offiziell waren solche Brandschatzungen in der sowjetischen Armee verboten. Aber den Truppenteilen, die nach den Vorausabteilungen als erste in eine Stadt gelangten, wurde offenbar vieles nachgesehen und schließlich wurden solche Ereignisse auch einfach vertuscht. Einige Tage später versuchte die sowjetische Führung in Landsberg, Schuldige für die Brände in der Stadt, die ja viele Tage anhielten und auch immer wieder neu ausbrachen, außerhalb der Sowjetarmee zu suchen. In den Straßen erschienen Plakate in deutscher Sprache, auf denen der faschistische „Wehrwolf“ als der Verursacher der Brände genannt wurde und weitere Brandstiftungen mit sofortigem Erschießen bedroht wurden. Beim sogenannten „Wehrwolf“ handelte es sich um eine Untergrund- organisation, die auf deutschem Boden im Rücken des Gegners Diversionsakte durchführen sollte. Abgesehen davon, dass der „Wehrwolf“ zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wirklich aktiv war, ist diese Aussage hauptsächlich nur eine Schutzbehauptung der Sowjets gewesen. Vielleicht hat es solche Diversionen tatsächlich auch in Landsberg gegeben, aber insgesamt und nach meinem eigenen Augenschein der Brandlegungen in der Küstriner Straße ergibt sich ein anderes Bild. Im Ergebnis dieser bewusst gelegten Brände - und nicht infolge von Kampfhandlungen - wurde die Stadt zum großen Teil zerstört. Man kann aus heutiger Sicht die völlig sinnlosen und unnötigen Brandschatzungen verurteilen. Aber man sollte auch daran denken, was vorher deutsche Soldaten besonders in der Sowjetunion und in Polen für Leid und Schaden verursacht und mit der „Taktik der verbrannten Erde“ bei ihrem Rückzug angerichtet hatten.

Der kleine Kreis der Bewohner der Küstriner Straße 85 versuchte nach dem Verlassen des Hauses, möglichst schnell die eigentlichen und zum Teil verstopften Durchmarschstraßen der sowjetischen Truppen zu verlassen. Wir schlugen uns in dieser Nacht auf Umwegen bis an den nordwestlichen Stadtrand durch, wo wir in einer uns völlig fremden Kleingartenanlage Unterschlupf suchten. Es lag recht tiefer Schnee und es war sehr kalt. Gemeinsam wurde eine uns geeignet erscheinende Gartenlaube aufgebrochen, in der wir wenigstens einigermaßen gut, etwas abgeschirmt von der äußeren Kälte, alle zusammen unterkommen konnten. Die Laube war natürlich nicht zu beheizen, aber wir hätten sowieso aus lauter Angst, entdeckt zu werden, kein Feuer gemacht. Mutter hatte zum Glück in einer ihrer Taschen einen großen Räucherschinken eingepackt. Ich weiß nicht mehr, wer uns diesen Schinken - ein Luxus im Jahre 1944/45 - gegeben hatte! Jetzt aber kam er uns sehr zustatten. Wir hatten wenigstens etwas zu essen, denn Brot oder andere Lebensmittel hatte bei dem überstürzten Aufbruch niemand mitgenommen. Zum Trinken nahmen wir Wasser aus getautem Schnee. So saßen wir die restliche halbe Nacht hindurch. An Schlafen dachte keiner. Wir hörten Lärm aus der Stadt bis auf unsere Höhe, darunter auch immer wieder einmal ein paar einzelne Schüsse. Weiter entfernt dröhnte im Norden und im Westen teilweise heftiges Geschützfeuer. Östlich von uns brannten Teile der IG-Farben- Werke. Wir sahen den immer größer werdenden Feuerschein der brennenden Häuser in der Stadt. Auch am Morgen traute sich zunächst noch keiner von uns, die schützende Laube zu verlassen. So saßen wir hier noch einige Stunden weiter fest. Niemand kam in unsere Gegend. Insgesamt schien es inzwischen in der Stadt ruhiger geworden zu sein, obwohl die Rauchwolken und der Feuerschein weiterhin den großen Stadtbrand anzeigten. Wir entschlossen uns dann aber doch, in die Stadt zu gehen und uns umzusehen. Mutti und ich gingen allein zunächst in Richtung der Küstriner Straße. Wir trafen am Stadtrand auf sowjetische Soldaten, die dort an mehreren Feuerstellen biwakierten und fremde Lieder sangen. Gleich hier bei der ersten Einheit, die wir trafen, gaben uns Soldaten ein ganzes frisches Brot aus einer Feldbäckerei. Auch eine solche Handlung sowjetischer Soldaten gehört zu dem vielfarbigen Geschehen am Ende des Krieges und danach. Aus heutiger Sicht moralische Wertungen etwa nur negativer Art vornehmen zu wollen, geht an der Realität vorbei. Die Wirklichkeit war nuancenreicher, als sie manchmal heute beschrieben wird. Hinzu kam in unserem Fall, dass es sehr zu unserem Vorteil war, wenn meine Mutter auf Anrede durch sowjetische Soldaten und Offiziere in polnischer Sprache antworten konnte, die die Russen recht gut verstanden. Ich bin sicher, dass diese Beherrschung des Polnischen uns manche komplizierte Situationen in den kommenden Wochen und Monaten leichter überstehen ließ.

Wir kamen unbehelligt bis zu unserer ehemaligen Wohnstätte in der Küstriner Straße. Was wir vorfanden – ich hatte es schon erwähnt –, waren nur rauchende, stellenweise noch brennende Ruinen. Die Mehrzahl der Häuser in unserer Straße war abgebrannt. Alles, was wir besaßen, auch wenn es wahrlich keine Reichtümer waren, die sich in unserer Wohnung befanden, war vernichtet. Jetzt hatten wir praktisch nichts mehr! Das Wenige in den beiden Taschen in der Laube war ja kaum nennenswert. Wir gingen, wie vorher verabredet, in die Kleingartenanlage zurück. Hier fanden sich auch die übrigen Hausbewohner wieder ein. Unsere bisherigen Wirtsleute, eine Familie namens Mettich, hatten inzwischen in einer Villenstraße hinter der Generalvon- Strantz-Kaserne ein völlig leerstehendes Haus entdeckt, das ihnen als neues Domizil zusagte. Aus diesen Häusern eines vornehmen Wohnviertels – zum Teil wohnten dort vorher offensichtlich Offiziere – waren wohl so ziemlich alle Bewohner geflüchtet, denn auch die anderen Häuser der Umgebung standen leer. Unsere Wirtsleute wollten gern, dass wir alle zusammenblieben. Einmal fühlten sie sich – und wir übrigens uns auch – in der Gemeinschaft und unter Bekannten sicherer, zum anderen rechneten sie ebenfalls mit dem Vorteil der polnischen Sprachkenntnisse meiner Mutter. Also zogen wir gemeinsam los und kamen ohne jeden Zwischenfall an die ausgesuchte Villa. Die hintere Eingangstür wurde aufgebrochen, und schon gelangten wir durch den Keller in unsere neue Unterkunft. Der Einzug in diese Villa erwies sich für etwa die nächsten sechs Wochen als ein ausgesprochener Glücksfall für alle, obwohl es sich auch um eine durchaus zweischneidige Angelegenheit handelte. Einerseits hätten wir es mit der Unterkunft in unserer Situation im Moment nicht besser treffen können, andererseits setzten wir uns aber auch der Gefahr aus, mit den eigentlichen Eigentümern des Hauses verwechselt zu werden, die uns ja völlig unbekannt waren und von deren Rolle in der Landsberger Gesellschaft und unter den Nazis wir nichts wussten. Aber zunächst begann unser Leben unter „sowjetischer Besatzung“ und geltendem „Kriegsrecht“ trotz des Verlustes unseres Habe nicht ungünstig. Aber in was für ein Haus waren wir da geraten? Für uns schien unser Domizil ein Stück Schlaraffenland zu sein, eine Oase in der Wüste. Die ganze Einrichtung deutete auf eine begüterte Familie hin, die in die nazistischen Strukturen gut eingebunden war und über Möglichkeiten und Beziehungen verfügte, sich mehr als ausreichend zu versorgen. Lebensmittel waren in größeren Mengen vorhanden. Die Kammern und Kellerräume waren voll mit Eingewecktem: ganze Regale voller Fleisch-, Gemüse- und Obstgläser. Mehl und Zucker gab es gleich sackweise. Kartoffeln waren reichlich da. Kaffee – eine enorme Mangelware – und Tee in Überfluss. Überhaupt alles, was man in einer Küche für gutes Essen brauchen konnte. Im Keller lagen ausreichend Kohlen für die Heizung. Wir begannen dort tatsächlich zu leben wie die Made im Speck, es mangelte uns an nichts, völlig paradox zu der elenden Situation um uns herum, zum Hunger, zu Krankheiten, die sich sehr schnell überall ausbreiteten. Mit Sicherheit war es uns in der Kriegszeit noch nie so gut gegangen wie an den Tagen in dieser Villa, und das nicht nur auf die Verpflegung bezogen. Ballenweise befanden sich in dem Haus verschiedene Stoffe, die ja eigentlich nur auf Bezugschein und überhaupt immer weniger und zum Teil gar nicht zu erhalten waren. Kurz und gut, es war ein Bonzen- und Schiebernest, in das wir da geraten waren, das sicher einer der Nazigrößen der Stadt gehörte. Mutti hatte mit mir ein Zimmer im ersten Stock bezogen, von dem man bis zu den neuen Kasernen auf der Höhe der Wepritzer Berge sehen konnte. Gleich in den ersten Tagen kam ein Angriff deutscher Sturzkampfflieger („Stuka“ genannt) auf die Ausfallstraße, die an diesen Kasernen vorbeiführte, und trotz des Krachens der Bomben, des Heulens der Flugzeuge im Sturzflug und des Ratterns eines russischen Maschinengewehrs auf einem Auto auf der Straße vor unserem Domizil stand ich fasziniert am Fenster und betrachtete das kriegerische Schauspiel, bis mich Mutter voller Schrecken wegriss. Es war meiner Erinnerung nach das einzige Mal, dass nach der russischen Besetzung noch einmal deutsche Flugzeuge über Landsberg erschienen.

Die nächsten Tage waren widersprüchlich. Auf der einen Seite das „wohlhabende“ Leben in der neuen Unterkunft und auf der anderen Seite die äußeren Eindrücke und Erfahrungen. Ich weiß nicht mehr, was wir eigentlich dort wollten, aber Mutter ist mit mir mehrfach in die Innenstadt gegangen. Schon das war ein Abenteuer. Wir liefen durch Straßen, an denen die Häuser in Flammen standen, ganze Häuserblöcke brannten tagelang. Das war ein für uns noch nie gesehenes Ereignis! In den ruhigeren Straßen befanden sich sowjetische Soldaten mit ihren Fahrzeugen. Ganz junge Soldaten, wahrscheinlich Kadetten, die auf gefundenen bzw. gestohlenen Fahrrädern ihre ersten Fahrversuche unternahmen. Soldaten, die uns anhielten, die Arme zeigen ließen und nach „Uhri“ fragten, Armbanduhren waren begehrte Beutestücke. Sonst ist uns auf diesen Stadtgängen niemals etwas passiert. Im Gegenteil, von den Feldküchen, die da und dort Verpflegung an die Soldaten austeilten, haben wir auch immer wieder Brot bekommen. Gerade Brot fehlte ja in unserem „Schlaraffenland“.

Auch sonst war die Naivität unserer „Wohngemeinschaft“ aus heutiger Sicht haarsträubend. Unmittelbar nach der Besetzung fuhren Lautsprecherwagen durch die Stadt. Die Besatzungsmacht forderte dazu auf, alle Radiogeräte abzuliefern und sie zur Abholung vor den Häusern auf die Straße zu stellen. Wir stellten auch zwei Geräte, die sich im Haus befanden, auf die Straße. Im Laufe des Tages fuhr ein Lastwagen vorbei, auf den die Geräte einfach hinaufgeworfen wurden und natürlich beschädigt und unbrauchbar wurden. Die deutsche Bevölkerung von Rundfunksendungen der Nazis abzuschirmen war ja vielleicht ganz richtig, aber die Geräte einfach zu zerstören, war eine sicher völlig unnötige Wertevernichtung. Aber ein kleines Radio, einen „Volksempfänger“, „Goebbels-Schnauze“ im Volksmund genannt, versteckten wir im Keller unter einem Kohlehaufen. Nach einigen Tagen kamen sowjetische Soldaten mit dünnen Eisenstangen und suchten im Hof und Vorgarten und schließlich auch unter den Kohlen im Keller nach versteckten Sachen und fanden natürlich das Radio. Es gab ein großes Palaver, das Radio wurde zerstört. Zu unserem Glück hatte das für uns keine weiteren negativen Folgen. Es hätte aber auch schlimmer kommen können, schließlich handelte es sich um einen Verstoß gegen Befehle der Besatzungsmacht, was zumeist sehr streng geahndet wurde!

Insgesamt spielten sich in den wenigen Wochen, die wir in diesem Haus verbrachten, viele Episoden ab, die aber im Nachhinein manches von ihrer damals empfundenen Tragik verloren haben.

Eines Abends erschienen drei russische Offiziere, die sich insgesamt sehr höflich benahmen und keinesfalls ihre Zugehörigkeit zur Besatzungsmacht hervorkehrten. Sie brachten Kartoffeln, Speck und Brot mit, und natürlich auch Wodka. Offensichtlich wollten sie nur zu Abend essen, in einer anderen und angenehmeren Atmosphäre als in der Truppe. Die Frauen des Hauses machten die Bratkartoffeln fertig, stellten noch Wurst und Fleisch aus unseren Vorräten auf den großen Tisch im Esszimmer und alle nahmen dort Platz. Aber bevor unsere „Gäste“ selbst zulangten, mussten alle anderen zu essen anfangen – zu groß war doch das Misstrauen den Deutschen gegenüber: die Sachen hätten ja vergiftet sein können! Es war ein insgesamt ruhiger Abend, worüber geredet wurde, weiß ich heute nicht mehr, Mutter machte jedenfalls die Dolmetscherin. Es kam an diesem Abend zu keinerlei Problemen. Lediglich am Ende des Besuches – die Offiziere waren sichtlich angeheitert, da sie den meisten Wodka selber tranken –, fragte mich einer von ihnen in gebrochenem Deutsch, ob mich meine Mutter schlagen würde, denn in Russland kämen Eltern, die ihre Kinder schlagen, „hinter Gitter“! Da ich sagte, dass mich niemand geschlagen habe, gingen sie schließlich, alle offensichtlich zufrieden, wieder zu ihrer Truppe. Insgesamt war dies wohl eine Begegnung der angenehmen Art, wie sie nicht überall in dieser Zeit zustande kam.

Komplizierter war schon eine andere Situation. Wir waren etwa eine Woche in unserem Haus, als am frühen Morgen auf der Eingangstreppe ein älterer deutscher Soldat in Wehrmachtsuniform saß, er war sichtbar krank. Ehe wir ihn ins Haus holen konnten, kamen sowjetische Soldaten vorbei, die den Mann sofort als Gefangenen abführen wollten. Mutter versuchte, den Leuten klar zu machen, dass der Deutsche schwer krank und überhaupt zu geschwächt war, um noch laufen zu können. Nach langem Hin und Her wurde ein Offizier geholt, der sich anhörte, was Mutter zu sagen hatte, sich den deutschen Soldaten betrachtete und schließlich entschied, dass der Mann bei uns bleiben konnte, er würde sowieso bald sterben. Auch hierbei hatten wir alle Glück, denn ebenso gut hätten wir beschuldigt werden können, einen Angehörigen der deutschen Armee verbergen zu wollen. Die Lageeinschätzung durch den Sowjetoffizier bewahrte uns davor, seine Entscheidung war aber auch der Angst der Russen geschuldet, sich selbst Krankheiten an den Hals zu holen. Zwei oder drei Tage wurde der Deutsche in einem Raum des Hauses durch uns gepflegt, aber jede Hilfe kam zu spät. Er hatte Typhus im fortgeschrittenen Stadium und war nicht mehr zu retten. Wir begruben ihn im Garten neben dem Haus. Von den Älteren im Haus wurde nur Mutter zur Arbeit geholt. Unmittelbar an der Straßenecke neben unserem Haus befand sich eine Bäckerei, die von der sowjetischen Armee wieder in Betrieb genommen wurde. Ein älterer Armeeangehöriger, von Beruf Bäcker, war dort zusammen mit zwei jungen russischen Burschen für das Brotbacken zuständig. Mutter musste dort täglich einige Stunden helfen, vor allen Dingen sauber machen und Essen kochen. Der Vorteil für uns war, dass sie dafür Brot für alle im Haus mit nach Hause nehmen konnte.

Die Naivität, mit der wir vorübergehenden Bewohner der Villa an ihre ungewohnte Situation herangingen, zeigt ein weiterer Vorfall, der auch wesentlich größere negative Folgen hätte haben können. In dem Haus befand sich in der oberen Etage ein Zimmer, das abgeschlossen war und zu dem sich auch kein passender Schlüssel finden ließ. Wir hätten die Tür aufbrechen müssen. Aber der Respekt vor dem fremden Eigentum hinderte uns daran. Nach etwa zwei Wochen kamen eines Tages zwei Sowjetsoldaten auf der Suche nach Wertvollem in das Haus, stießen auf die verschlossene Tür und öffneten sie natürlich gewaltsam. Was sie dort fanden, überraschte nicht nur sie, sondern auch uns alle. Offensichtlich waren wir da in ein Haus geraten, dass von einem SS-Führer bewohnt gewesen war. Neben entsprechenden SS-Uniformen befanden sich dort ballenweise beste Anzugs- und Mantelstoffe und weitere Gegenstände, die es in der Kriegszeit für gewöhnliche Menschen überhaupt nicht mehr gegeben hatte. Ferner waren verschiedene militärische Ausrüstungsstücke und eine Pistole vorhanden. Die Soldaten waren äußerst erregt, sie brachten uns als Hausbewohner mit den SS-Sachen in Verbindung. Es gab einen heißen Disput, den Mutter auf Polnisch mit den Russen führte, was aber zunächst nicht zur Beruhigung beitrug. Einer der beiden Soldaten wollte Mutter mit dem Gewehrkolben schlagen, was nur durch die niedrige Höhe der Decke über der Haustreppe verhindert wurde. Schließlich konnte Mutter die beiden doch überzeugen, dass wir rein gar nichts mit den früheren Bewohnern des Hauses zu tun hatten und die Situation klärte sich. Einer der Soldaten holte einen Offizier, der gleich mit einem Lastwagen kam, das Ganze besichtigte und den Inhalt ausräumen und abtransportieren ließ. Dabei verlief alles ganz friedlich, Mutti konnte wieder ihre polnische Sprachkenntnis einsetzen. Wie gesagt, diese Geschichte hätte aber auch ganz anders enden können.

Nachdem wir etwa bis Ende Februar/Anfang März, also rund vier bis fünf Wochen, in dem Haus gewohnt und sehr gut gelebt hatten, nahm die sowjetische Kommandantur die Villen in der ganzen Straße als Unterkünfte für Offiziere in Beschlag. Innerhalb einer Stunde mussten wir das Haus verlassen. Wir suchten ganz in der Nähe, in einer Nachbarstraße, deren Häuser nicht beschlagnahmt wurden, eine leerstehende Wohnung und brachten in Windes-eile alles, was wir nur tragen konnten, zu unserem neuen Aufenthalt: Zwei Säcke mit Fleisch- und Wurstgläsern, mehrere Ballen Stoff und weitere nützliche Dinge. Irgendwann im März wurden wir eines Morgens durch sowjetische Soldaten geweckt. Innerhalb von wenigen Minuten mussten alle arbeitsfähigen Männer und Frauen aus den Häusern auf die Straße und wurden auf Militärlastkraftwagen verladen. Mutti gehörte auch dazu, sie durfte mich Jungen aber mitnehmen. Wir hatten nur die Kleidung, die wir gerade noch passend zur kalten Witterung angezogen hatten. Sonst konnten wir nichts mitnehmen. Wir wussten nicht, wohin es gehen würde. Schließlich stellte sich nach mehreren Stunden Fahrt heraus, dass wir nach Süden in ein Dorf nach Schlesien gebracht wurden. Dort hatten die Sowjets ein großes Gut in Beschlag genommen und produzierten für ihre eigenen Bedürfnisse. Die aus Landsberg geholten Leute waren nun zwangsverpflichtet, auf dem Gut zu arbeiten. Mutti und ich bezogen in einem der leerstehenden Gutsarbeiterhäuser in einer Art Wohngemeinschaft ein Zimmer, in dem wir ganz gut untergebracht waren. Gekocht wurde in einer gemeinsamen Küche des Hauses für mehrere Partien. Die russische Leitung des Gutes sorgte für erträgliche Verhältnisse. Verpflegung wurde wenigstens einigermaßen ausreichend geliefert. Mit einer Art Schleuder schoss ich zusammen mit anderen auf die zahlreichen Tauben des Gutes, die unsere Nahrungsmittel ergänzten und in kurzer Zeit in den Kochtöpfen verschwanden. Mutti musste im Kuhstall arbeiten, was auch eine Milchzuteilung brachte. Ich kam halbtägig in einen extra für die Kinder des Gutshofes eingerichteten Kindergarten. Dort erhielt ich eine tägliche Milchration und ein Mittagessen. In der übrigen Zeit des Tages konnte ich das Dorf und den umliegenden Wald erkunden. Mutti hatte im Kuhstall eigentlich keine besonders schwere Arbeit. Ihre Aufgaben bestanden darin, zusammen mit anderen Frauen die Kühe zu füttern und den Stall sauber zu halten. Zum Melken waren andere Frauen eingesetzt. Die Anordnung war, dass die Kühe ständig absolut sauber sein mussten. Entleerte sich eine Kuh auf ihrem Platz im Stall, musste sofort die schmutzige Streu entfernt und neues Stroh ausgebreitet werden. Hatte sich die Kuh evtl. schon in ihre eigenen Exkremente gelegt, wurde sie umgehend mit warmem Wasser gesäubert. Alle Frauen hatten weiße Kittel bekommen, ohne die sie den Stall gar nicht betreten durften. Ob nun dieser Versuch einer umfassenden Stallhygiene wirklich notwendig war, darf man ruhig bezweifeln. Eines Tages musste Mutti mit einer anderen Arbeiterin mit einem Strohschneider Stroh zerkleinern. Pech war nur, dass sie dabei noch den Daumen unter der Messerschneide hatte! Damit fiel sie für die Weiterarbeit im Kuhstall aus. Weil sie sich polnisch mit den Russen gut verständigen konnte, wurde sie nun als Dolmetscherin beim russischen Arzt eingesetzt. Das war für sie eine leichte Tätigkeit, auch nur am Vormittag. Der Arzt war ein sehr freundlicher Mensch, der sie für ihre Unterstützung sogar bezahlte. Sie erhielt ein paar Mark aus dem neu umlaufenden „Besatzungs-geld“, das für eine längere Zeit gültiges Zahlungsmittel war. Unmittelbar neben der Arztstelle befand sich ein Pferdestall, der von einem russischen Starschina, einem älteren Feldwebel, betreut wurde. Der Starschina war ein herzensguter Mensch, der mir auch das eine oder andere Essen zusteckte. Eines Tages versuchte er mir etwas zu erklären, aber ich konnte ihm ja nicht folgen. Etwas aber blieb bis heute hängen. Er sprach ganz offensichtlich über die Sowjetunion: „Stalin nix gut!“

Etwa acht Wochen müssen wir auf diesem Gut gelebt haben. Anfang Mai kam dann das Kriegsende. Die deutsche Kapitulation am 08. Mai und der „Tag des Sieges“ am 09. Mai 1945 wurden mit Appellen der russischen Mannschaft auf dem großen Gutshof gewürdigt. Eine Unzahl von Freudenschüssen wurde in die Luft geschossen, die Erleichterung auch der Soldaten und Offiziere über das offizielle Ende des Krieges war deutlich zu spüren. Die zum Dorf und Gut gehörenden Deutschen mussten als Zuschauer an dem Appell teilnehmen. Obwohl mir das damals natürlich nicht so zum Bewusstsein kommen konnte, bleibt immerhin die Tatsache bestehen, dass Mutter und ich eine Feier unmittelbar zum Ende des Zweiten Weltkrieges und damit zum ersten „Tag der Befreiung“ vom Faschismus erlebten, was mit Sicherheit die meisten Deutschen nicht von sich sagen können!

Aus welchen Gründen auch immer, noch im Mai wurde den aus Landsberg und anderswo herangebrachten deutschen Arbeitskräften die Rückkehr in ihre Heimatorte gestattet. Die Sache hatte nur einen Haken: zum Gut wurden wir per Lastwagen gefahren, zurück nach Landsberg mussten wir zu Fuß gehen. Und das waren immerhin über 100 Kilometer. Zu Hause wieder angekommen, gingen wir natürlich zunächst in unsere letzte Wohnung. Die Sachen, die aus der zeitweiligen Unterkunft in der „SSVilla“ stammten, waren noch vorhanden und wurden von uns natürlich mitgenommen. Wir zogen aber in eine neue Unterkunft in einem Hotel in der Küstriner Straße, nur wenige Häuser von der Hausruine weg, in der sich unsere angebrannte Mietwohnung befunden hatte. Hier im Hotelgebäude wohnten Deutsche und inzwischen angekommene Polen nebeneinander. Auch uns unmittelbar im Flur gegenüber wohnte ein Pole. Wieder bewährten sich die polnischen Sprachkenntnisse von Mutter und auch unser eindeutig polnischer Familienname. Wir kamen gut mit dem Nachbarn aus. Regelmäßig wurde ich von ihm zu einem polnischen Bäcker geschickt, um Brot für ihn zu kaufen. Er gab aber jedes Mal mehr Geld mit, so dass ich auch ausreichend Brot für uns selbst mitbringen konnte. Insofern war diese Bekanntschaft positiv. Wie es weiter gehen sollte, wussten wir nicht. Das Hotelzimmer konnte auf Dauer ja keine Lösung sein. Welche Behörden künftig für uns zuständig sein würden, war uns nicht bekannt. Wir hatten auch keine Ahnung davon, dass bereits auf der Konferenz von Jalta im Jahre 1945 durch die Großmächte der Anti-Hitler-Koalition beschlossen wurde, die Gebiete bis zur Oder und Neiße von Deutschland abzutrennen und dem polnischen Hoheitsgebiet einzuverleiben. Wir ahnten auch nicht, dass die Polen die „zivilisierte Umsiedlung“ der Deutschen, wie sie von den Alliierten eigentlich vorgesehen war und später erst auf der Potsdamer Konferenz im Detail festgelegt wurde, nicht abwarten wollten. So traf uns die Ende Juni 1945 beginnende plötzliche „wilde“ und heute durchaus von den Polen selbst als „illegale“ Aktion der Vertreibung angesehene Maßnahme unerwartet. Polnische Milizangehörige gingen durch die Häuser und forderten die deutschen Bewohner zum sofortigen Verlassen der Stadt auf. Wir erhielten eine Stunde Zeit, ein paar Sachen zusammen zu packen. Glücklicherweise fanden wir auf dem Hof einen Handwagen. Wir luden von unseren Habselig-keiten auf, was möglich war. Auf der Küstriner Straße hatte sich bereits ein langer Flüchtlingszug gebildet. Viele Leute, die höchstens eine Tasche mit sich trugen, einige, die ein Fahrrad beladen hatten und wenige wie wir, die sogar über einen Handwagen verfügten. So haben wir uns in diesen Treck in Richtung Westen einreihen müssen. Miliz und andere Polen am Straßenrand trieben die Leute an, zumindest bis zur Stadtgrenze kam das häufiger vor. An diesem Tag begann es zu regnen, und auch in der folgenden Nacht, die wir in einem Wäldchen westlich von Landsberg verbrachten, regnete es die ganze Zeit. Die Situation war trostlos. Am folgenden Morgen zog wir wieder bei endlosem Regen in einem langen Zug in Richtung Oder. Als wir im schwer zerstörten Küstrin ankamen und über eine provisorische Brücke den Fluss überquerten, stand auf der Brücke ein russischer Wachtposten, der immer wieder den Kopf schüttelte und „Gitler kaputt“ sagte.

Nachdem wir die Oder überquert hatten, zogen wir weiter in Richtung Seelow, gingen dann aber zunächst mit vielen anderen in das rund sieben Kilometer westlich von Küstrin gelegene Fort Gorgast, in eine alte, nur zum Teil zerstörte Festung, die einst zur möglichen Sicherung der Reichstraße 1 und damit des Zugangs zur Stadt und Festung Küstrin erbaut wurde. Wir fanden im inneren Teil der Kasematten der Festung, es wird die so genannte Mittelkaserne gewesen sein, in einem der als Unterkünfte des Militärs gedachten Räume zusammen mit anderen Unterschlupf und konnten unsere Sachen trocknen. Dann machten wir uns wieder mit unserem Handwagen zu Fuß auf den Weg in Richtung Berlin, wo unsere erste große Marschetappe des Flüchtlingstrecks endete.

Joachim Gasiecki
Paul-Abraham-Weg 3
17033 Neubrandenburg


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Erstellt am 29.08.2016 - Letzte Änderung am 29.08.2016.